Syvicol / Gemeindesyndikat und die Gemeinden: Gemeinsam ist man stärker
Die Auswertung einer Umfrage zeigt es deutlich: Es besteht Rede- und Handlungsbedarf. Kommunalpolitiker verlangen nach mehr praktischer Hilfe, sei es in Alltagsfragen oder bei spezifischen Themen. Dementsprechend hoch sind die Erwartungen an ihre Interessenvertretung, das „Syndicat des villes et des communes luxembourgeoises“. Das Syvicol will liefern. Unter anderem mit regionalen Versammlungen ab März 2021.
Das Syvicol („Syndicat des villes et des communes luxembourgeoises“) ist eine Art Interessenvertretung der Kommunen des Landes. Doch was erwarten die Gemeinden oder vielmehr die Lokalpolitiker eigentlich von ihrem Verband? Wo drückt der Schuh? Was soll verstärkt oder überhaupt als Hilfestellung angeboten werden?
Um das herauszufinden, hat das Syvicol eine Umfrage bei den 1.120 kommunalen Mandatsträgern des Landes durchgeführt. Die Ergebnisse liegen jetzt vor. Am Montag wurden sie bei einer Pressekonferenz vorgestellt: „Die Gemeinden brauchen mehr als nur Unterstützung von der Politik, sie fordern vor allem auch praktische Hilfe und eine bessere Vernetzung mit dem Syvicol“, so dessen Präsident Emile Eicher.
Medien sind wichtig
Im Detail geht aus den Antworten hervor, dass sich ein Viertel nicht oder wenig informiert fühlt über die Aktivitäten des Syvicol. Die anderen 75 Prozent wähnen sich gut bis sehr gut im Bilde. Informieren tun sie sich in der Hauptsache über die Medien (68 Prozent), über Stellungnahmen des Syndikates (56 Prozent), über die Newsletter (55 Prozent) oder über die Internetseite (34 Prozent). Die Kommunikation des Syvicol wird von einer Mehrheit als klar, transparent und verständlich empfunden.
Allerdings wird bemängelt, dass es oft an einem direkten Kontakt fehle, also wohl auch an einem schnellen Austausch von Informationen. Wichtig scheint den Lokalpolitikern auch eine stärkere Weiterbildung, beispielsweise über neue Gesetzestexte oder spezifische kommunale Thematiken. Daran wird gearbeitet, so Eicher.
Das Gemeindesyndikat sieht sich aufgrund der Umfragewerte in der Pflicht. Die Kontakte zu allen kommunalen Vertretern, nicht nur den Schöffen und Bürgermeistern, sollen verstärkt werden, ein Weiterbildungsprogramm soll kommen, genau wie eine Plattform, wo „Best practice“ ausgetauscht werden kann.
Am größten ist das Interesse der Gemeindevertreter an Fragen des Wohnungsbaus, der Mobilität, der Vereinfachung auf Verwaltungsebene, der Umwelt und der Gemeindefinanzen. Gefordert wird von kommunaler Seite auch, dass das Syvicol zu allen Punkten der Gesetzgebung, welche die Gemeinden betreffen, obligatorisch um seine Meinung gefragt werden müsse.
Syvicol on Tour
Von den 1.120 kommunalen Mandatsträgern haben bei der jetzigen Umfrage 412 (Bürgermeister, Schöffen und Gemeinderäte) geantwortet – ein gutes Drittel. Das sei nicht enttäuschend, so Emile Eicher als Antwort auf eine Journalistenfrage am Montag bei der Pressekonferenz. Eicher möchte die Umfrage als einen ersten Schritt sehen, hin zu einem stärkeren und direkteren Miteinander. In dem Sinne geht das Syvicol „on tour“. Sieben regionale Treffen sind ab 1. März 2021 vorgesehen. „Wenn wir die Leute öfters sehen, werden die Kontakte auch besser“, so Eicher „und wir können uns im Zusammenspiel mit den staatlichen Instanzen gemeinsam besser und stärker für die Kommunen einsetzen“.
Die Antworten aus der Umfrage zeigen auch, dass das Syvicol richtig liegt mit dem Weg, den es vor einem Jahr eingeschlagen hat: nämlich sich personell zu verstärken, sich stärker einzumischen, öfter Position zu beziehen und das dann öffentlich auch kundzutun.
- Kirche in Metzerlach weiter auf dem Prüfstand, Gemeinderat genehmigte Zuschuss für „Eis Epicerie“ in Zolver - 17. Januar 2025.
- Nach Straftat in Esch wiederholt „Eran, eraus … an elo?“ eine alte Forderung - 9. Januar 2025.
- Haushalt 2025 im Zeichen von Bildung, Sport und Europa ohne Grenzen - 8. Januar 2025.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können.
Melden sie sich an
Registrieren Sie sich kostenlos