Bauernproteste / Gemeinsam gegen die Agrarpolitik der EU
Junglandwirte aus der gesamten Großregion demonstrierten am Mittwoch in Schengen gegen die Agrarpolitik der Europäischen Union. Während des gesamten Protests blieb die Moselbrücke gesperrt.
Eigentlich sind die Luxemburger Jungbauern mit ihrer momentanen Situation und auch der Dialogbereitschaft der Regierung zufrieden. Wurden sie doch am Donnerstag mit den Bauerngewerkschaften zu Gesprächen mit dem Premierminister Luc Frieden eingeladen. Zudem wird Anfang März ein Landwirtschaftstisch organisiert.
„Es geht hier nicht um die Agrarpolitik der einzelnen Länder, sondern hier geht es hauptsächlich gegen die europäische Agrarpolitik, die uns Grenzen aufzeigt, wo es eigentlich gar keine gibt. Wir sind europäische Bauern und wollen auch als solche wahrgenommen werden. Deshalb fordern wir die gleichen Standards beim Import wie bei der Produktion der Waren für alle“, stellte Charel Ferring, Präsident der „Lëtzebuerger Landjugend a Jongbaueren“ (LLJ), am Mittwoch klar.
Proteste bis nach Brüssel tragen
Dem Aufruf der Landjugend und Jungbauern aus Belgien, Deutschland, Frankreich und Luxemburg waren dann auch laut Einschätzung der Polizei rund 120 Traktoren gefolgt. Die Jungbauern ihrerseits sprachen von mindestens 200 Traktoren. Ab zehn Uhr morgens hielten sie die Grenzbrücke in Schengen besetzt. Neben den Traktoren aus Luxemburg waren die französischen Jungbauern zahlenmäßig am besten vertreten.
Christina Rullof von der Landjugend Saar fasste die Forderungen der Jungbauern genauer ein: „Nationale Regelungen der Mitgliedstaaten führen innerhalb der EU zu ungleichen Wettbewerbsbedingungen. Aus diesem Grund fordern wir weniger nationale Abweichungen. Wir Jungbauern fordern zudem für alle Importe aus Drittländern die gleichen Produktionsstandards wie in der Europäischen Union zum Schutz der heimischen Landwirtschaft. Außerdem fordern wir mehr Planungssicherheit im Hinblick auf Investitionen in die Betriebe. Da in der EU nicht einmal elf Prozent der Landwirte unter 40 Jahren sind, fordern wir deshalb eine stärkere finanzielle Unterstützung, um jungen Landwirten den Einstieg in die Landwirtschaft zu erleichtern. Oberstes Ziel sollte dabei immer sein, den größten Teil des Betriebseinkommens durch landwirtschaftliche Produktion zu decken. Auch in Sachen Klimaschutz ist die EU gefragt. Hier gilt es, die Bauern auch mit ins Boot zu nehmen. Klimaschutz darf nicht nur eine Entschädigung für den Mehraufwand darstellen, sondern muss belohnt werden“.
In Sachen Klimaschutz appellieren die Jungbauern auch an die Supermärkte und Konsumenten, verstärkt auf regionale und lokale Produkte zurückzugreifen.
„Sollte sich die Europäische Agrarpolitik nicht ändern, dann werden wir alle gemeinsam nach Brüssel fahren, um uns dort Gehör zu verschaffen. Wir setzen allerdings kein Ultimatum, sondern diese Proteste sollen nur als Weckruf dienen“, warnte Ferring.
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Sie EU moechte aus den Bauern Landschaftsgaertner machen ,die auf keinen Fall das Liebesleben eines Rebhuhnpaares stoeren duerfen .Die Tomaten lassen wir lieber aus Marokko importieren .