Statec / Gender-Pay-Gap in Luxemburg „nahe 0“ – 86 Prozent der Arbeitnehmer zufrieden mit Arbeitssituation
Luxemburgs Arbeitnehmer sind „ziemlich zufrieden“ mit ihrer Arbeitssituation und Frauen und Männer bekommen fast gleich viel Gehalt – zumindest laut Statec. Die Statistikbehörde hat einen Überblick über die Zahlen der Arbeitswelt im Großherzogtum veröffentlicht. Das Tageblatt liefert eine Zusammenfassung.
Luxemburgs Statistikbehörde Statec hat den Tag der Arbeit am 1. Mai zum Anlass genommen, um sich die Zahlen aus Luxemburgs Arbeitswelt etwas genauer anzuschauen. Am Freitag veröffentlichte das Team die Ergebnisse auf der Statec-Internetseite. Darin geht es unter anderem um die gehaltstechnische Gleichbehandlung von Frauen und Männern, also die sogenannte Gender-Pay-Gap, die Zufriedenheit der Arbeitnehmer und den Homeoffice-Anteil. Aus diesen lässt sich zum Beispiel herauslesen, dass von den 458.000 Beschäftigten in Luxemburg 46 Prozent Grenzgänger sind – in Zahlen sind das 212.000 Arbeitskräfte. Die betrachteten Daten drehen sich um das Jahr 2021.
Die Hälfte der Grenzgänger, nämlich 112.500 Beschäftigte, kommt demnach aus Frankreich. Aus Belgien und Deutschland sind es jeweils weniger, beide Länder liegen dabei jedoch auf fast gleicher Höhe: Von Deutschland aus kommen 50.000 Grenzgänger ins Großherzogtum, aus Belgien sind es 49.500 Arbeitskräfte. 246.000 der in Luxemburg angestellten Menschen sind Einwohner des Großherzogtums, 121.000 tragen die luxemburgische Staatsangehörigkeit. 59 Prozent der Luxemburger Beschäftigten sind laut Statec Männer, 41 Prozent Frauen.
In welchen Bereichen diese Menschen arbeiten, hat sich Statec ebenfalls angeschaut. „Im Bereich Handel, Verkehr, Beherbergung und Gastronomie waren 2021 mehr als 100.000 Arbeitnehmer beschäftigt“, heißt es in dem Statec-Überblick. Einer von fünf Arbeitnehmern arbeitete in der Verwaltung und den sonstigen öffentlichen Diensten – einschließlich Bildung, Gesundheitswesen und Sozialwesen. „Auch die Erbringung von Dienstleistungen für Unternehmen sowie das Kredit- und Versicherungsgewerbe sind wichtige Sektoren für die abhängige Beschäftigung“, schreibt die Behörde.
Arbeitszeit in vergangenen Jahrzehnten gesunken
Außerdem macht Statec auf einen weiteren Punkt aufmerksam: „In der heutigen hektischen und stressigen Arbeitswelt könnte man meinen, dass wir heute mehr arbeiten als je zuvor. Dennoch zeugt die Forschung über die Geschichte der Arbeitszeit eher vom Gegenteil.“ Die Arbeitszeit gehe demnach insgesamt eher zurück. Der Rückgang der jährlichen Arbeitsstunden in den vergangenen Jahrzehnten sei einerseits auf kürzere Arbeitstage, andererseits aber auch auf die Zunahme der Urlaubstage zurückzuführen.
Ein weiterer Grund für den Rückgang der Arbeitszeit sei die Zunahme des Anteils der Teilzeitbeschäftigten. Der Anteil der Teilzeitarbeitenden an der Gesamtheit der Arbeitnehmer habe sich in den vergangenen 40 Jahren verdreifacht. Vier von fünf Teilzeitarbeitsplätzen seien zudem inzwischen mit Frauen besetzt.
Um herauszufinden, wie zufrieden die Beschäftigten in Luxemburg mit ihrer Arbeit sind, hat Statec sich einer Erhebung bedient – darin wurden die Teilnehmenden zu ihrer Arbeitssituation befragt. Den Ergebnissen zufolge sei „die große Mehrheit“ der befragten und in Luxemburg ansässigen Arbeitnehmer mit ihrer Arbeitssituation zufrieden. Die Statistikbehörde berichtet: „Sechs von sieben Arbeitnehmern sind zufrieden (86 Prozent) – nur knapp 4 Prozent sind ‚überhaupt nicht’ zufrieden. Ein Drittel der Beschäftigten gibt sogar an, ‚vollkommen zufrieden’ zu sein (35 Prozent).“ Luxemburg gehöre zu den europäischen Ländern mit einem hohen Maß an Zufriedenheit mit ihrer aktuellen Beschäftigung. Allerdings variiere der Grad der Zufriedenheit stark – je nach den Arbeitsbedingungen. Arbeitnehmer mit Überstunden, Schichtarbeit und einem langen Arbeitsweg seien seltener mit ihrer Situation zufrieden.
Eine erfreuliche Nachricht aus dem Statec-Bericht: „Das geschlechtsspezifische Lohngefälle hat sich in Luxemburg in den letzten 20 Jahren stark verringert.“ Die „unbereinigte“ Gender-Pay-Gap (also ohne das Abziehen von strukturellen Faktoren) habe sich in der gewerblichen Wirtschaft halbiert und sei von 18,9 Prozent im Jahr 2002 auf 9,7 Prozent im Jahr 2021 gesunken. In der gesamten Wirtschaft herrsche inzwischen Gleichheit zwischen den durchschnittlichen Stundenlöhnen von Männern und Frauen.
Auch auf die kürzliche Entwicklung der Arbeit von zu Hause aus geht Statec ein. Der Anteil der Beschäftigten, die Telearbeit nutzen, sei während der Corona-Beschränkungen im zweiten Quartal 2020 „explodiert“ und habe mit 52 Prozent einen historischen Höchststand erreicht. Nach diesem Höhepunkt ging der Anteil der Telearbeit etwas zurück, blieb aber auf einem hohen Niveau – etwa doppelt so hoch wie vor der Pandemie. Im Jahr 2019 arbeiteten noch 20 Prozent der Luxemburger Beschäftigten von Zuhause aus, im vierten Quartal 2021 leisteten 38 Prozent der Erwerbstätigen Telearbeit.
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Ich kenne einige Damen, die noch für Gleichberechtigung auf der Lohnskala herumkeifen würden, auch wenn sie 5x mehr als ein Mann in der gleichen Position verdienen würden. Und zwar weil für sie die Gleichberechtigung bei mindestens 10x mehr erst langsam anfängt, und dann doch nicht, weil sie öfter von Moskitos gestochen werden oder weil ihre Haare schneller wachsen als bei Männern.