Windkraft / Geplante Anlagen in Bürden und Karelshof: Der Wind dreht sich, die Räder (noch) nicht
Eigentlich war die Kommodo-Inkommodo-Prozedur für eine in Bürden geplante Windkraftanlage im Jahr 2020 bereits auf gutem Wege, doch der Gemeinde Ettelbrück unterlief ein Formfehler, sodass man wieder bei null beginnen musste. Im Laufe der Zeit blies den Bauherren aber ein heftiger Wind entgegen, denn rund 85 Prozent der Haushalte der kleinen Ortschaft zwischen Ettelbrück und Bourscheid sprachen sich gegen das geplante Projekt aus.
„Es wird das bis dato größte Windrad Luxemburgs“, hatte ein Verantwortlicher der Firma Soler (Joint Venture der Gesellschaften Enovos und SEO) in der Informationsversammlung vom 9. Juli 2020 bemerkt. Es werde zudem eine Windkraftanlage, die verhältnismäßig nah an Wohnhäusern stehen werde, und zwar in einer Entfernung von nur 750 Metern. Dazu sei noch bemerkt, dass diese Anlage auf einem Grundstück der Gemeinde Ettelbrück errichtet werden soll, das nur wenige Meter von der Grenze zu Bürden und damit zur Gemeinde Erpeldingen/Sauer liegt.
Nicht allein diese Tatsache brachte und bringt die Einwohner aus Bürden auf die Palme, sondern auch die Vorgehensweise der Bauherren. Zu keinem Moment seien weder die Bürger noch die Gemeinde Erpeldingen/Sauer (Bürden ist eine Sektion dieser Gemeinde) mit in die Planung einbezogen worden. Ganz im Gegenteil. Das Projekt sei bereits 2015 in Angriff genommen worden, die Gemeindeväter aus Erpeldingen/Sauer seien erst 2018 in Kenntnis gesetzt worden, ohne Einzelheiten zu erfahren. Zudem habe man die Einwohner Bürdens erst am 9. Juli 2020 auf einer Informationsversammlung ins Bild gesetzt, oder sollte man besser sagen vor vollendete Tatsachen gestellt, denn am 6. Juli hatte bereits die Kommodo-Inkommodo-Prozedur für dieses Projekt begonnen.
Die Reklamanten sparten nicht mit Kritik, was die Vorgehensweise der beiden Gemeinden Ettelbrück und Diekirch anbelangte. „Ein solches Projekt wird über unsere Köpfe hinweg geplant und das gerade in dem Moment, wo die Bürger sich zu den Fusionsplänen der ‚Nordstad’-Gemeinden Schieren, Ettelbrück, Erpeldingen/Sauer, Diekirch und Bettendorf äußern sollen. Aufgrund der erwähnten Vorgehensweise der beiden Gemeinden Diekirch und Ettelbrück werden sich sicherlich viele die Frage stellen, wie diese beiden ,großen‘ Kommunen später einmal mit den kleineren Nachbargemeinden umspringen werden, sollte es denn jemals zu einer Fusion kommen“, so einer der Reklamanten damals.
Vieles spricht dagegen
Zusammengefasst wurde die Konformität der geplanten Anlage mehrfach in Frage gestellt. Es könne zudem keine Rede von einer „sauberen Energiequelle“ sein, wenn durch eine solche Anlage die Gesundheit vieler Menschen auf dem Spiel stehe. An die Adresse des Ettelbrücker Bürgermeisters Jean-Paul Schaaf richteten die Reklamanten 2020 einen Appell, das Projekt noch einmal komplett zu überdenken, bevor er die Unterschrift unter eine Baugenehmigung setzen würde. Die Bürger aus Bürden werden jedenfalls auf der Hut sein. „Wir nehmen diese 230 Meter hohe Windkraftanlage keinesfalls so einfach hin“, so der Tenor vor etwa anderthalb Jahren.
In der Zwischenzeit hatte sich zudem eine Vereinigung unter dem Motto „Energie mat Verstand“ gegründet, die sich seitdem sehr konkret mit den Auswirkungen von Windkraftanlagen auf die Gesundheit der Menschen beschäftigt (siehe www.energiematverstand.lu).
Am Mittwochabend fand die diesjährige Jahreshauptversammlung dieser Vereinigung in Bürden statt. Sowohl Präsident Yves Wallers als auch Bürgermeister Claude Gleis konnten krankheitsbedingt nicht an der Versammlung teilnehmen. Wie aus dem Bericht von Sekretärin Michèle Garin-Stein unschwer herauszuhören war, hatte der Vorstand in den vergangenen 12 Monaten keinesfalls die Hände in den Schoß gelegt. Es gab mehrere Unterredungen, es gab Besichtigungen von ähnlichen Anlagen wie der in Bürden geplanten und es gab nicht zuletzt ein Treffen mit Umweltministerin Carole Dieschbourg.
Was diese Unterredung, die am 20. Oktober 2021 stattfand, anbelangt, so sprach Vizepräsident Georges Pott von einem aus der Sicht der Vereinigung eher enttäuschenden Verlauf. „Man ließ uns reden, doch ob man uns zugehört hat, steht auf einem anderen Blatt“, so Georges Pott gegenüber dem Tageblatt. „Ministerin Dieschbourg gab uns klar zu verstehen, dass sie unbedingt eine Windkraftanlage in unserer Region haben will, sie räumte aber auch ein, dass die Studien zu einem alternativen Standort auf Fridhaff noch nicht abgeschlossen seien. Erste Resultate dieser Studien würden aber zuversichtlich stimmen.“
Berufung gegen Kommodo-Inkommodo
„Wir vermuten“, so Georges Pott, „dass im Fall, dass der genannte alternative Standort grünes Licht bekommt, der Ball in diesem Dossier wieder der Lokalpolitik zugespielt wird. Wir gehen davon aus, dass es dann weiter zu langen Diskussionen kommen wird, weiß man doch, dass einerseits dieses WKA-Projekt von der Gesellschaft Nordenergie in die Wege geleitet wurde, eine Gesellschaft der Gemeinden Diekirch und Ettelbrück, dass andererseits der alternative Standort auf Fridhaff aber auf dem Gebiet der Gemeinde Erpeldingen/Sauer liegt …“
Zieht man zusätzlich noch in Betracht, dass die Vereinigung „Energie mat Verstand“ gegen die Kommodo-Inkommodo-Genehmigung der ITM Berufung vor dem Verwaltungsgericht eingelegt hat, kann man wohl getrost davon ausgehen, dass dieses Dossier wohl noch lange von sich reden machen wird.
WKA Karelshof in der Schwebe
Apropos reden: Während der Jahreshauptversammlung vom Mittwochabend gab Schöffe Romain Pierrard einmal mehr unmissverständlich zu verstehen, dass sich sowohl der Schöffen- als auch der Gemeinderat weiterhin gegen den geplanten WKA-Standort in Bürden aussprechen. „Diesbezüglich wird der Schöffenrat in der nächsten Gemeinderatssitzung, die am kommenden Mittwoch stattfindet, eine Resolution zur Abstimmung vorlegen, die zwölf Argumente aufführt, die gegen den besagten Standort sprechen“, so Romain Pierrard in einem Gespräch mit dem Tageblatt. Laut unseren Informationen wird diese Resolution voraussichtlich die Zustimmung aller Gemeinderatsmitglieder finden.
Abschließend sei noch erwähnt, dass das Errichten einer weiteren von Nordenergie und Soler geplanten Windkraftanlage auf Karelshof laut Informationen aus dem Umweltministerium immer unwahrscheinlicher wird. Der Grund für das eventuelle Scheitern dieser Pläne, so heißt es jedenfalls offiziell, sei die hohe Anzahl von Problemen, die sich im Laufe der Umwelt-Impaktstudien zu diesem Standort ergeben hätten.
Ein Schelm, wer nun daran denkt, dass dieser Standort unweit der großherzoglichen Jagdgebiete liegt …
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Deutschland,Belgien,Spanien und Luxemburg werden bald ein Energieproblem haben. Das Abschalten der AKW’s und der KKW’s bringt unlösbare Probleme mit sich.( Hans Werner Sinn ) Hinzu kommt der Umstieg auf Elektroenergie für Heizung und Verkehr. Einziger zuverlässiger Lieferant sind die AKW’s,dazu noch ohne CO2-Ausstoß.Bis zur Fertigstellung des ITER ( Fusionsreaktor ) werden noch Jahre vergehen. Sonne und Wind können immer nur Zusatzlieferanten sein mit Spitzen ( wo niemand den Strom braucht )und mit Tiefen(wo dann Mangel herrscht). Putin hat gezeigt,dass Gas die Lösung nicht sein kann. Also,was bleibt?!
Wann den Dokes bis äiskal ass, dann änneren d’Leit hir Meenung.
An Däitschland baggeren se nach ëmmer ganz Dierfer ewech fir Kuelen, wann hei e puer Haiser ze no si fir Wandgeneratoren, och einfach mam Bagger doduerch.
„Einziger zuverlässiger Lieferant sind die AKW’s“
Mit Uran aus Kasachstan, wie sinnig.