Science-Fiction / Geschichten rund um Asteroiden
Luxemburgische Nachrichten hören sich immer öfters wie Science-Fiction an. Luxemburg will auf Asteroiden nach Rohstoffen schürfen. Eine Organisation aus Luxemburg warnt vor Asteroiden, die das Leben auf der Erde vernichten können. Forscher aus Luxemburg wollen dazu beitragen, den Mond zu besiedeln. Glücklicherweise sind Bücher und Filme immer noch ein Stück voraus. Wir haben eine kleine Auswahl an Geschichten rund um das Thema Asteroiden zusammengestellt, die vielleicht den Sommerurlaub auf dem Balkon etwas versüßen können.
Oberflächlich betrachtet sind Asteroiden nicht viel mehr als große Steine, die durch das Weltall fliegen. Forscher können ihnen durchaus etwas abgewinnen. Indem sie ihre Zusammensetzung und ihre Flugbahn studieren, wollen sie etwas über die Entstehung des Sonnensystems lernen. Spätestens seit der damalige Wirtschaftsminister Etienne Schneider 2016 der Welt Luxemburgs Pläne für das Space-Mining präsentierte, haben auch andere Akteure einen Narren an den Asteroiden gefressen. Banken zum Beispiel, die bereits ausrechnen, wie viel so ein Asteroid wert ist, wenn er nicht aus langweiligem Gestein, sondern aus Platin besteht.
Etwas weniger sichtbar, wenn auch nicht weniger spektakulär, ist die Tatsache, dass Luxemburg mittlerweile eine wichtige Rolle in der planetaren Verteidigung spielt. Einige der noch zaghaften weltweiten Anstrengungen in der Vorbeugung von Asteroideneinschlägen finden in Luxemburg statt. Die „Asteroid Day Fundation“ hat das Ziel, sowohl auf die Gefahren als auch auf den Nutzen von Asteroiden aufmerksam zu machen. Sie hat ihren Sitz in Luxemburg und zählt auf die Unterstützung der Luxemburger Regierung.
Diese neu gewonnene Bedeutung, die Asteroiden für Luxemburg haben, soll Vorwand genug sein, um einen Weltraumspaziergang durch die Science-Fiction zu machen und uns anzusehen, welche Rolle Asteroiden in Romanen, Filmen und Fernsehserien spielen.
The Expanse
„The Expanse“ spielt in einer nicht allzu fernen dystopischen Zukunft. Die Menschen haben angefangen, das Sonnensystem zu besiedeln. Während die politischen Spannungen zwischen Erde und Mars hochkochen, streben die Menschen im Asteroidengürtel – die Gürtler – nach Unabhängigkeit. Sie leben dort in ausgehöhlten Asteroiden (der größte davon ist Ceres) und bauen für die Menschen auf der Erde Wasser und andere Rohstoffe ab. Dabei haben sie eine eigene Kreolsprache, eigene gesellschaftliche Normen und eigene Symbole entwickelt. „The Expanse“ ist eine Romanreihe von James S.A. Corey. Der erste Band heißt „Leviathan erwacht“. Die Handlung folgt einem wild zusammengewürfelten Trupp von Bergleuten, die im Weltraum Eis abbauen, als sie den Notruf eines gestrandeten Schiffes empfangen. Nach und nach kommen sie einer Verschwörung auf die Spur und geraten immer mehr zwischen die Fronten im Konflikt zwischen Erde, Mars und Gürtel. Seit 2015 werden die Bücher erfolgreich als Fernsehserie verfilmt. Die Serie begeistert Fans auch mit ihrer detailverliebten und realistischen Darstellung des Lebens und Arbeitens fernab der irdischen Schwerkraft. Ein Kuriosum: James S.A. Corey ist eigentlich das Pseudonym der beiden Autoren Daniel Abraham und Ty Franck. Sie schreiben die Kapitel abwechselnd, je nachdem, welchem Charakter das Kapitel folgt.
Der kleine Prinz
Der „Petit Prince“ des französischen Schriftstellers Antoine de Saint-Exupéry ist längst ein Klassiker. Der Titelheld der Geschichte stammt von einem Asteroiden – einer kleinen Welt mit drei Vulkanen. Als er seine Heimat verlässt, reist er auf andere Asteroiden, auf denen er allerlei kuriose Figuren trifft, bevor es ihn auf die Erde verschlägt. Auf dem Asteroiden des kleinen Prinzen gibt es zwei aktive und einen erloschenen Vulkan sowie eine Rose, mit der der kleine Prinz Gespräche führen kann.
In Anlehnung an das Buch trägt ein 1993 entdeckter Asteroid die Bezeichnung „46610 Bésixdouze“. Die Katalognummer des Asteroiden 46610 entspricht im Hexadezimalsystem der Zahl B612.
Armageddon
Ein Asteroid so groß wie Texas rast auf die Erde zu und droht das Leben auszulöschen. Nur ein Mann kann die Welt noch retten: der Ölbohrexperte Harry Stamper, gespielt von Bruce Willis. Zusammen mit seinem Trupp landet er auf dem Asteroiden, um ihn mithilfe einer Atombombe in seine Einzelteile zu zerlegen. „Armageddon“ ist ein Vollblut-Action-Film von Regisseur Michael Bay mit Bruce Willis in der Hauptrolle – zwei Garanten dafür, dass ein Film vor Explosionen und Testosteron nur so strotzt. Immerhin landete die Rockband Aerosmith mit ihrem Soundtrack-Beitrag „I Don’t Want To Miss A Thing“ einen Hit. Sänger der Band ist Steven Tyler, Vater der Schauspielerin Liv Tyler, die im Film Harry Stampers Tochter verkörpert.
Komplett an den Haaren herbeigezogen ist die Geschichte von einem Asteroiden, der die Erde bedroht, nicht. Im Jahr 2022 will die NASA erstmals versuchen, einen Asteroiden umzulenken. Allerdings werden dafür keine Astronauten gebraucht. Vielmehr wird eine Sonde mit voller Wucht in einen Asteroiden gerammt, um ihn aus seiner ursprünglichen Position zu schieben.
„Die Kultur“-Serie
In seinen Roman erzählt der schottische Schriftsteller Iain Banks Geschichten rund um „die Kultur“ – eine utopische Gesellschaft, der es an nichts mangelt und die sich über die ganze Milchstraße ausgebreitet hat. In der Kultur leben humanoide Lebewesen mit hochintelligenten Maschinen friedlich in einer anarchistischen Gemeinschaft zusammen. Die Geschichten werden oft aus der Perspektive von Außenseitern erzählt, etwa einem feindlichen Agenten, einem Botschafter, der auf einem Orbital der Kultur lebt, einem Söldner, der die Drecksarbeit der Kultur erledigt, oder Forschern, die fernab ihrer Heimat andere Spezies erforschen. Die Kultur sieht es außerdem als ihre Aufgabe an, andere dabei zu unterstützen, Krieg und Leid hinter sich zulassen – Interventionen, die nicht immer laufen wie geplant.
In der Welt, in der die „Kultur“-Romane spielen, kommen auch hin und wieder Asteroiden vor. Eine der ungewöhnlichsten und ältesten Welten der Kultur ist der Phagofels. Dabei handelt es sich um einen ausgehöhlten Asteroiden, der in Rotation versetzt wurde, um das Gefühl von Schwerkraft zu erzeugen. Über die Jahrtausende wurde der ursprüngliche Asteroid durch Anbauten erweitert und später zu einem interstellaren Raumschiff umfunktioniert. Ebenfalls aus dem Roman „Exzession“ stammt der ausgehöhlte Asteroid „Armseligkeit“, der als Lager für eine Flotte an Kriegsschiffen dient. In „Blicke windwärts“ steuert die künstliche Intelligenz „Nabe“ Asteroiden durch den Himmel, um ein Konzert damit zu untermalen.
Die Singularitätsfalle
Während der Meeresspiegel steigt und die Erde enger wird, verpflichtet sich der junge Computerspezialist Ivan für eine Schürfmission im Weltall. Wäre die Mission erfolgreich, hätte seine kleine Familie genug, um sich nie wieder Sorgen um Geld machen zu müssen. Doch bei der Mission passiert etwas Unvorhergesehenes.
Denis E. Taylor ist ein Meister der zeitgenössischen Science-Fiction. In seinen Büchern reflektiert er immer wieder, was es heißt, ein Mensch zu sein, insbesondere in einer Welt, die immer mehr von Technik beherrscht wird. Philosophie und Technik verpackt er in fesselnde Geschichten, sodass sie nie hochtrabend oder trocken sind. Auch wenn Space-Mining nicht das Hauptmotiv des Romans ist, so gibt Taylor in seinem Roman doch viele Eindrücke, wie er sich das Leben eines „Spacers“ vorstellt. Dabei geht er auch auf geschäftliche Aspekte ein und beschreibt, wie die Raumfahrer Asteroiden untersuchen, einen „Claim“ abstecken, leere Asteroiden markieren und wie Funde versteigert und von großen Konsortien auf der Erde aufgekauft werden.
Starship Troopers
In „Starship Troopers“ lenken Außerirdische einen Asteroiden zur Erde und fegen damit die argentinische Stadt Buenos Aires von der Landkarte. Kurz darauf erklärt die Erde offiziell den Krieg. Die Filmadaption zu Robert Heinleins gleichnamigem Roman aus dem Jahr 1959 kann kaum als solche bezeichnet werden. Während der Roman seinen Hauptcharakter, den Soldaten Johnny Rico, bei seinem Werdegang begleitet und sich dabei mit Themen wie Bürgerrechte und Jugendkriminalität beschäftigt, konzentriert der Film sich mehr auf das Kriegsgeschehen. Mit seinen Gewaltszenen und der übersteigerten Glorifizierung des Militärs rief Regisseur Paul Verhoeven viele Kritiker auf den Plan. Wer aber glaubt, dass dieser Film gewaltverherrlichend und gar faschistoid sei, dem ist offenbar der beißende Sarkasmus entgangen. Etwa dann, wenn ein altgedienter Soldat stolz verkündet, die Infanterie habe ihn zu dem gemacht, was er heute ist, und die Kamera gleich darauf seine amputierten Beine zeigt. Oder wenn das Militär Propagandavideos zeigt, in denen Soldaten grinsend Waffen an kleine Kinder verteilen.
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