Zum Jahr der Krankenpfleger und Hebammen hat die WHO den „State of the World’s Nursing Report“ veröffentlicht. Darin werden Regierungen und betroffene Akteure dazu aufgerufen, in Fortbildung, Arbeitsplätze und Leadership von Krankenpflegern und Krankenpflegerinnen zu investieren. Bei einem Treffen konnten sich Gesundheitsministerin Paulette Lenert und die Vertreter der „Association nationale des infirmières et infirmiers du Luxembourg“, kurz ANIL, über die Forderungen aus diesem Bericht austauschen.

Resultat dieses Austauschs ist unter anderem die Besetzung des Postens eines sogenannten „Chief Nursing Officer“ im Gesundheitsministerium ab dem 1. Juni. Er soll den unterschiedlichen Akteuren als Ansprechpartner dienen, wenn es um Fragen rund um die Pflege und den Beruf des Krankenpflegers geht. Der „Chief Nursing Officer“ soll bei strategischen Entscheidungen mitwirken, die die Pflege betreffen.

Ein Beispiel aus dem Ausland für diesen Posten ist Shoshy Goldberg. Sie ist seit drei Jahren „Chief Nursing Officer“ im israelischen Gesundheitsministerium. Goldberg ist verantwortlich für 17.000 Krankenpfleger in Israel. Sie versorgt die Regierung regelmäßig mit einem detaillierten Überblick zum Zustand der Pflege und beaufsichtigt die Regulierungen des Pflegeberufes, darunter die Zulassung, die Zertifizierung von Ausbildungseinrichtungen und Studiengängen sowie Lehrpläne, um die Verantwortung von Krankenpflegern und deren Fachgebiete auszuweiten.

Ein wichtiger Schritt

Shoshy Goldberg bezeichnet ihre Rolle als Sprachrohr, das die Wünsche der Krankenpfleger an die Regierung heranträgt. Zum Welttag der Krankenpfleger schreibt sie auf der Homepage der WHO Europe, dass sie sich wünscht, dass Krankenpfleger stark und unabhängig sind. Sie sollen in alle Ebenen der Entscheidungen einbezogen werden.

Anne-Marie Hanff, Präsidentin der ANIL, sieht die Schaffung des neuen Postens im luxemburgischen Gesundheitsministerium als einen wichtigen Schritt und eine enorme Wertschätzung der Arbeit an, die von allen Krankenpflegern während der Pandemie geleistet wird. Krankenpfleger und Krankenpflegerinnen seien die Experten in der Pflege und müssten auch in der Pflege-Politik mitreden können.

Gesundheitsministerin Paulette Lenert betonte indes, dass der internationale Tag und das Jahr der Krankenpfleger und Hebammen eine einmalige Gelegenheit bieten, den Gesundheitsberufen Danke zu sagen. Sie stehen neben den Ärzten in der ersten Reihe der Betreuung und garantieren den menschlichen Kontakt mit dem Patienten. Lenert sicherte den Pflegern die volle Unterstützung des Gesundheitsministeriums zu, die Qualität ihrer Ausbildung sowie die wichtigen Rollen im Bereich der Pflege weiter auszubauen.

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Melody Hansen

Melody Hansen wurde 1992 in Luxemburg geboren. 2012 - damals noch als Schülerin - begann sie erste Artikel als Korrespondentin für das Tageblatt zu schreiben. Daran fand sie gefallen, sodass sie nach dem Schulabschluss Online Journalismus in Berlin studierte. Im Rahmen eines Praktikums reiste sie 2017 durch das Südamerikanische Ecuador um für den Dumont-Reiseführer “Ecuador-Galápagos” zu recherchieren. Mit einem abgeschlossenen Bachelor bewarb sie sich 2018 beim Tageblatt, wo sie für die Lokalredaktion eingestellt wurde. Sie berichtet zurzeit hauptsächlich über Esch. LGBTQ+-Themen liegen ihr besonders am Herzen.

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