Luxemburg / Gewerkschaften kritisieren Stellenstreichungen bei RBC Investor & Treasury Services
Mehrere Luxemburger Gewerkschaften haben das Vorhaben von RBC Investor & Treasury Services kritisiert, 243 Stellen abbauen zu wollen. Das erklärten OGBL, LCGB und Aleba am Donnerstagnachmittag in einer gemeinsamen Pressemitteilung. Denn der alte Sozialplan sei bisher noch nicht einmal beendet worden.
RBC Investor & Treasury Services (RBC ITS) plant offenbar den Abbau von 243 Arbeitsplätzen – der „Onofhängege Gewerkschaftsbond Lëtzebuerg“ (OGBL), der „Lëtzebuerger Chrëschtleche Gewerkschaftsbond“ (LCGB) und das „Syndicat Banques Luxembourg“ (Aleba) haben das in einer gemeinsamen Pressemitteilung angeprangert. Der Grund dafür sei, dass der vorige Sozialplan noch nicht einmal ganz beendet sei – insgesamt sei der neue Plan somit der dritte insgesamt bei dem Finanzdienstleister.
„Die Gewerkschaften halten diese Entscheidung, Verhandlungen für einen neuen Sozialplan aufzunehmen, für übereilt und unanständig gegenüber der Belegschaft, obwohl der letzte Sozialplan, der 2019 unterzeichnet wurde, noch nicht einmal sein Ende erreicht hat“, heißt es in dem Schreiben. Mit der Ankündigung dieses dritten Sozialplans seit der vollständigen Übernahme von RBC ITS durch die Royal Bank of Canada im Jahr 2012 sei die RBC zum „makaberen Anführer“ der aufeinanderfolgenden Sozialpläne geworden.
Der erste Sozialplan von 2013 habe damals 210 Arbeitsplätze betroffen, beim zweiten im Jahr 2019 seien es 201 gewesen – der neue sei zudem noch in Arbeit. Außerdem sei erst vor sechs Wochen eine Verlängerung des zweiten Plans bis zum 30. April 2021 unterzeichnet worden. „Die Gewerkschaften machen sich Sorgen um den Erhalt der Arbeitsplätze und um die Zukunft von RBC in Luxemburg“, schreibt das Trio.
Die Gründe für die neue Umstrukturierung scheinen laut der Pressemitteilung zudem denen von 2013 und 2019 zu ähneln und hätten nichts mit der Corona-Krise zu tun – es gehe dabei eher um Kostenreduzierung. Ende November 2020 habe die Bank bereits neue Kostensenkungsmaßnahmen in Europa beschlossen, darunter den Abbau von Arbeitsplätzen vor allem in Luxemburg. „Die Gewerkschaften sind entschlossen, alle notwendigen Schritte zu unternehmen, um den Erhalt der Arbeitsplätze zu sichern und die Interessen der RBC-Mitarbeiter in den anstehenden Verhandlungen zu verteidigen“, heißt es am Ende der Pressemeldung.
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