Haushalt / Gezielte Investitionen in Wiltz: Gemeinderat will mehr als 80 Millionen Euro ausgeben
Die Gemeindeverwaltung in Wiltz stellt sich auf eine rasante Entwicklung ein
Die Anforderungen an eine moderne Gemeinde wachsen ständig. Dessen sind sich auch der Wiltzer CSV/LSAP-Schöffenrat und der Gemeinderat um Bürgermeister Frank Arndt (LSAP) bewusst. Um den Anforderungen gerecht zu werden, muss die Personaldecke aufgestockt werden und die Investitionen gezielter geschehen. Für 2022 rechnet man in der Ardennenstadt mit steigenden Ausgaben sowohl im ordentlichen als auch im außerordentlichen Haushaltsbereich.
In Wiltz geht man davon aus, dass sich die Gemeinde in den kommenden Jahren noch rasanter entwickeln wird, als dies in der Vergangenheit bereits der Fall war. Deshalb braucht es eine Erweiterung des Wohnungsangebotes, eine Anpassung der wichtigen Infrastrukturen, eine Entwicklung des öffentlichen Dienstes, weitere Arbeitsplätze, die Förderung des Zusammenlebens von aktuellen und neuen Einwohnern, partizipative Prozesse, die alle Bürger miteinbeziehen, usw., usf. Dies und vieles mehr hat sich die Gemeindeführung für die nahe Zukunft auf die Fahne geschrieben.
Apropos Bürger: Durch die Investitionen in die Entwicklung der Ardennenhauptstadt soll die Einwohnerzahl mittelfristig von derzeit 7.700 auf mehr als 10.000 steigen. Die Voraussetzungen dafür sind unter anderem die Schaffung von Wohnraum, die weitere Entwicklung des Bildungsangebotes, die Realisierung der notwendigen allgemeinen Infrastruktur einer modernen Gemeinde und die Erweiterung der Zahl der Arbeitsplätze sowohl im privaten als auch im öffentlichen Sektor. „2022 werden demnach weiterhin die Weichen gestellt, um die dynamische und nachhaltige Entwicklung unserer Gemeinde in den nächsten Jahren bestmöglich vorzubereiten“, so die Gemeindeführung.
Ausgaben verdoppeln sich
Wenn auch die Einnahmen im Vergleich zum Vorjahr lediglich um 1,9 Prozent steigen, so sieht der Haushalt 2022 fast doppelt so hohe Ausgaben wie 2021 vor. Die Wiltzer rechnen mit Einnahmen in Höhe von insgesamt 59,5 Mio. Euro (36,1 Mio. Euro im ordentlichen und 23,4 Mio. Euro im außerordentlichen Haushalt), dem entgegen stehen 80,7 Mio. an Ausgaben (35,3 Mio. Euro im ordentlichen und 45,4 Mio. Euro im außerordentlichen Budget). Dank des Überschusses vom Vorjahr werden Ende 2022 voraussichtlich noch 400.000 Euro in der Gemeindekasse bleiben.
Wie bereits oben erwähnt, ist der Wohnungsbau einer der Schwerpunkte dieser Gemeinde für 2022 und darüber hinaus. Im anstehenden Jahr sollen dazu 11 Mio. Euro investiert werden. „Wir wollen neuen und qualitativ guten Wohnraum durch den Ankauf von strategisch wichtigen Immobilien und Grundstücken auf kommunalem Gebiet, durch den Umbau und die Renovierung von Bestandsgebäuden – zum Beispiel in der Großstraße – und durch Wohnungsbauprojekte zur preiswerten Vermietung – wie zum Beispiel in der Campingstraße – schaffen“, so Stimmen aus dem Rathaus.
Dabei sollte man das Erschließungsprojekt „op Heidert“ mit Baugrundstücken für 131 Wohneinheiten nicht vergessen. Von den insgesamt 20 Mio. Euro, die hierzu investiert werden, stehen 7 Mio. Euro im Budget 2022.
Weitere 3,2 Mio. Euro an Ausgaben betreffen die Fertigstellung der Halle für Handwerksbetriebe in Weidingen, die Beteiligung am CIGR Wiltz Plus zur Schaffung von Dienstleistungsarbeitsplätzen und Renovierungen im Atelier, die Betreuung von kleinen und mittleren Unternehmen, die Stärkung der allgemeinen regionalen Dynamik und die Beteiligung an dem interkommunalen Gewerbegebiet „Salzbaach“ mit u.a. dem bevorstehenden Ausbau unterhalb des Unternehmens Circuit Foil.
Weitere Investitionen in die Zukunft
Was den Bereich „Kinder, Jugend und Bildung“ anbelangt, so sieht der Haushalt 2022 ganze 26 Mio. Euro an Ausgaben vor. Allein 23,2 Mio. Euro fließen in die Fertigstellung des Bildungscampus „Géitzt“, der für die Rentrée 2023 seine Türen öffnen soll. Auf diesem Campus wird es eine Grundschule, eine „Maison relais“, ein Kindermuseum, eine Musikschule sowie eine Sporthalle geben.
Für die Bereiche Kultur, Sport und Tourismus planen die Wiltzer Ausgaben in Höhe von insgesamt 2 Mio. Euro, für die Sanierung und Renovierung öffentlicher Infrastruktur sind 4,3 Mio. Euro vorgesehen. Die Straßen Moulin à vent, Knupp, Vieilles Tanneries und Gruberbeerig werden saniert, gleichzeitig werden die Versorgungsleitungen erneuert. Für die Ausarbeitung des Bebauungsplans „Quartier Gare“, der ein wichtiger Entwicklungspunkt im laufenden Umgestaltungsprozess der Stadt Wiltz ist, sind 250.000 Euro vorgesehen.
Geplant wird zudem an der Instandsetzung des Freibads „Kaul“ sowie am Bau eines Mehrzweckgebäudes mit öffentlichem Parkplatz unterhalb des Wiltzer Rathauses. Halten wir abschließend noch fest, dass bei allen Projekten der Kommune die Solidarwirtschaft eine übergeordnete Rolle spielt.
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