Fechten / Giannotte und Omont ohne Happy End
Flavio Giannotte und Benoit Omont sind bei den European Games bis ins 1/32-Finale des Fechtturniers gekommen. Das erhoffte Spektakel blieb allerdings aus.
Flavio Giannotte war enttäuscht. Nicht nur wegen seiner Niederlage und dem Aus im 64er Tableau des Fechtwettbewerbs, sondern auch weil er die luxemburgischen Zuschauer in der Krakauer Tauron Arena nicht für ihre Anwesenheit belohnen konnte. Viele Mitglieder des „Team Lëtzebuerg“ waren gekommen, um ihn und seine Kollegen Benoit Omont und Niklas Prinz zu unterstützen. „Ich entschuldige mich“, sagte Giannotte. „Ich bin froh, dass ihr alle da wart. Leider konnte ich nicht das Spektakel bieten, was ich erhofft hatte. Aber die Unterstützung war super.“
Giannotte hatte vor den Augen der Bogenschützen Mariya Shkolna und Jeff Henckels sowie der Tischtennisspielerinnen Sarah De Nutte, Ariel Barbosa und Tessy Gonderinger am Morgen noch die Gruppenphase souverän hinter sich gebracht. „Ich habe gut begonnen, war aber mega gestresst. Ich habe mir selbst viel Druck gemacht und das erste Match mit 2:5 verloren. Es ist mir aber gelungen, super zurückzukommen“, blickte der 28-Jährige darauf zurück. Er holte in der Folge vier Siege und musste sich nur in einem weiteren Gruppengefecht geschlagen geben. Es stand zwischendurch der 24. Platz.
In der K.o.-Runde musste Giannotte dann aber gegen einen Gegner ran, dessen Stil ihm überhaupt nicht liegt. „Er ist in der Weltrangliste nicht so gut platziert und nicht vorne in der Spitze dabei. Aber es ist ein sehr unangenehmer Gegner“, beschrieb Giannotte den Portugiesen Miguel Frazao. „Er betreibt kein technisches oder platziertes Spiel. Er macht Reaktionen, die komplett gegen die Technik gehen. Er ist ein Instinktfechter und unvorhersehbar. Das liegt mir nicht. Ich selbst bin ein immens technischer Fechter.“
Mit dem Gegner tat sich Giannotte dann auch schwer. Er konnte zwar zunächst mithalten, geriet durch drei aufeinanderfolgende Fehler aber zwischendurch mit vier Punkten in Rückstand. Trotzdem konnte es der Luxemburger am Ende noch einmal spannend machen und bis auf 13:15 herankommen. Um das Gefecht zu drehen, sollte es allerdings nicht mehr reichen.
Nicht zufrieden
Mit dem Ergebnis war Giannotte nicht zufrieden. „Es ist meine Schuld. Ich hätte das Match gewinnen müssen. Aber ich habe es einfach nicht so hinbekommen, wie ich wollte“, ging er hart mit sich ins Gericht. „Es war nicht mein Ziel, das 64er Tableau zu erreichen, sondern Minimum ins 32er zu kommen. Ich habe es leider nicht gepackt.“
Auch Benoit Omont musste sich im 1/32-Finale aus dem Turnier der Degenfechter verabschieden. Der Luxemburger war gegen den an Nummer neun gesetzten Norweger Frederik Von der Osten mit 7:15 unterlegen.
Davor hatte er in der Gruppenphase drei Siege geholt, aber auch dreimal verloren – obwohl er zwischendurch in Führung lag. „Ich habe meine Matches nicht gut gemanagt“, analysierte Omont. Er lag sogar einmal mit 3:1 und einmal mit 4:0 in Führung, hat trotzdem noch das bis fünf Punkte gehende Gefecht verloren. „Das ist auf diesem Niveau nicht akzeptabel“, sagte er.
Als 51. nach der Gruppenphase musste er in den Ausscheidungsrunden direkt gegen einen schwierigen Gegner ran – die Nummer neun des Turniers war schließlich zu stark. „Ich muss die Analyse machen, um zu verstehen, was passiert ist, und meine Fehler zu korrigieren.“ Niklas Prinz, der dritte luxemburgische Fechter in Krakau, schied nach fünf Niederlagen in fünf Gefechten schon in der Gruppenphase aus.
Der Fokus liegt nun auf dem Teamwettbewerb am Freitag.
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