Märkte / Goldpreis steigt auf neuen historischen Höchststand
Gold hat am Montag einen neuen Rekordpreis von 1.920,36 Dollar je Feinunze erreicht. Die Anti-Krisen-Währung übertraf damit ihren bisherigen Höchststand von 1.920,30 Dollar vom September 2011.
Der Run auf die Anti-Krisen-Währung Gold hält an. Der verschärfte Konflikt zwischen den USA und China, ein schwächerer Dollar und steigende Corona-Neuinfektionen verstärken bei Anlegern die Nachfrage nach Absicherung, berichtete die Nachrichtenagentur Reuters am Montag. Bereits am Freitag hatte der Goldpreis Kurs auf die Marke von 1.900 Dollar genommen und lag nur noch rund 20 Dollar unter seinem historischen Rekordhoch vom September 2011.
Letzte Woche hatte bereits der Preis für eine Feinunze Silber (31,1 Gramm) einen neuen siebenjährigen Höchststand erreicht. Silber stieg am Mittwochmorgen bis auf 22,84 Dollar. Am Tag zuvor war der Preis für Silber erstmals seit Jahren wieder über die runde Marke von 20 Dollar gestiegen. Der historische Höchststand bei Silber liegt noch in weiter Ferne: 2011 wurden kurzfristig fast 50 Dollar für eine Feinunze bezahlt.
Der Goldpreis kann auf ein fantastisches Wachstum zurückblicken. Vor rund 49 Jahren, am 15. August 1971, erklärte der damalige amerikanische Präsident Richard Nixon die künstlich festgelegte Preisbindung von US-Dollar und Gold für beendet. Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs war der US-Dollar die vertraglich festgelegte internationale Leitwährung und es galt ein festgelegter Preis von 35 US-Dollar pro Feinunze Gold.
Ein fantastisches Wachstum
In den Jahren danach legte der Goldpreis, der vorher künstlich tief gehalten wurde, dann zu. 1973 überschritt er erstmals die 100-Dollar-Marke. 1979 überschritt das Edelmetall den Wert von 500 Dollar pro Feinunze. Nach 1980 verlor das Edelmetall jedoch an Attraktivität als Anlageoption. Mit Aktien konnte gutes Geld verdient werden. Die Wirtschaft boomte. 1999 erreichte der Goldpreis einen Tiefststand bei nur noch 252 Dollar pro Feinunze.
Nach der Dotcom-Blase und der zunehmend expansiven Geldpolitik der wichtigsten Notenbanken legte der Goldpreis wieder zu. 2005 wurde die Marke von 500 Dollar erneut durchbrochen. Als 2008 die Finanzkrise zuschlug, sprang der Preis von etwa 700 auf 1.000 Dollar pro Feinunze. Kurz darauf, 2011, erreichte er sein bisheriges Allzeithoch bei leicht über 1.900 Dollar.
Strategen zufolge könnte der aktuelle Höhenflug beim Goldpreis noch weitergehen. „Es sind die indirekten Auswirkungen des Virus auf die Wirtschaft und die tiefen Zweifel, ob wir eine V-förmige Erholung erleben werden, die den Goldpreis stützen“, sagte der unabhängige Analyst Ross Norman gegenüber Reuters. Wenn die Wirtschaft keine qualitativen Anzeichen einer Verbesserung zeigt, könnte man weitere Zuflüsse in den Goldpreis sehen, und er würde einfach majestätisch über 1.922 Dollar schreiten und weiter in Richtung 2.000 Dollar steigen.“
Börsianern zufolge spielen neben dem schwachen Dollar auch steigende Inflationserwartungen bei der Preisentwicklung eine Rolle, so die Nachrichtenagentur weiter. Weil die Wirtschaft nur schleppend in Gang komme, dürfte es weitere Hilfspakete geben, sagte Ilya Spivak, Währungsstratege beim Finanzdienstleister DailyFX. „Die Zinsen werden wahrscheinlich nicht steigen, und deswegen wird mit höheren Teuerungsraten gerechnet.“ Gold gilt als Inflationsschutz. Seit Jahresbeginn hat der Kurs bereits ein Plus von fast 30 Prozent verzeichnet.
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