Wahl und Grosbous fusionieren / Große Zustimmung beim Referendum am Sonntag
Gegen halb 4 am Sonntag ist alles klar. Grosbous und Wahl fusionieren. Das haben die Bürger beider Kommunen in den jeweiligen Referenden mit 70,42% beziehungsweise 62,25% entschieden. Damit sinkt die Zahl der Gemeinden in Luxemburg nun auf 101.
Es ist vollbracht. Die Hürde des Referendums geschafft. Die Bürger der Gemeinden Wahl und Grosbous haben am Sonntag der geplanten Fusion zugestimmt. Christiane Thommes-Bach, Bürgermeisterin von Wahl, freut sich sehr: „Es ist gut gelaufen!“ In ihrer Gemeinde haben 62,25% für die Fusion gestimmt. „Das ist ganz okay!“
Glücklich ist auch Paul Engel, Bürgermeister von Grosbous. „Wir haben es geschafft!“ In seiner Gemeinde haben sich 70,42% der Einwohner für den Zusammenschluss ausgesprochen. „Mehr als ich erwartet habe.“
Alle wird man wohl nie erreichen. Aber trotzdem, woran liegt das? „Es ist ein demokratischer Prozess, nicht jeder muss einverstanden sein, die Leute haben Befürchtungen und Gefühle, die sie vielleicht dazu gebracht haben, dagegen zu stimmen. Ich verstehe, dass es Skeptiker gibt“, so Paul Engel. „Die Leute haben manchmal Angst vor dem Neuen. Sie und andere Zweifler gilt es nun zu überzeugen“, sagt Christiane Thommes-Bach.
Gemeinsame Wahl 2023
In einem kurzen Gespräch am Samstag haben sich die zwei Kommunalpolitiker sehr nervös gezeigt. Beide sind noch in ihrer jeweiligen Gemeinde unterwegs gewesen. Doch nach dem Votum beim Referendum können sie nun ruhiger nach vorne blicken und sich an die Umsetzung der Fusion machen. Am Montagmorgen steht bereits eine gemeinsame Schöffenratssitzung im Rathaus von Wahl auf dem Programm. „Dort werden wir das Resultat analysieren und nächste Schritte planen, step by step, so wie immer die vergangenen 20 Monate über“, betont der Bürgermeister. „Wir setzen nun alles daran, um 2023 gemeinsam in die Wahl ziehen zu können“, so die Bürgermeisterin.
Das Fusionsgesetz, das noch die Zustimmung des Parlamentes braucht, sieht vor, dass die zwei Ortschaften bei den Kommunalwahlen 2023 jeweils sechs Leute in den gemeinsamen Gemeinderat schicken. Von denen wird einer Bürgermeister bzw. Bürgermeisterin und drei werden Schöffe.
Als erstes großes Projekt dürfte die gemeinsame Sporthalle in Angriff genommen werden. Die würde von den Bürgern sehnlichst gewünscht, so die beiden Kommunalpolitiker.
Bei null müssen beide Gemeinden ihre zukünftige Zusammenarbeit nicht starten. Im Februar hat das Tageblatt von einer Liebesheirat gesprochen. Es passt zusammen, was nun zusammenkommt. In vielen Bereichen wie beispielsweise Musik oder Theater gibt es seit Langem schon enge Bindungen. Dann teilen sich die zwei Gemeinden heute bereits den „Receveur“. Es ist auch klar, dass der zukünftige alleinige Gemeindesekretär jener aus Wahl werden wird, weil jener aus Grosbous in Rente geht. Auch sonst haben Christiane Thommes-Bach und Paul Engel sowie ihre Schöffen- und Gemeinderäte die Köpfe öfters zusammengesteckt, Ziele gesetzt und zum Beispiel bereits Anschaffungen im Hinblick auf die Fusion entschieden.
„Der richtige Weg“
Zur Akzeptanz der Fusion hat sicher auch beigetragen, dass die zwei Kommunen flächen- und bevölkerungsmäßig ungefähr gleich groß sind. Ausgemachte Sache ist auch das neue Rathaus der neuen rund 2.200 Einwohner zählenden Gemeinde namens „Grosbous-Wahl“. Es wird in Grosbous stehen in der früheren Feuerwehrkaserne.
Glückwünsche gibt es am Sonntag auch von Emile Eicher. Der Präsident des Gemeindesyndikates Syvicol freut sich über das Resultat: „Es ist der richtige Weg und der sollte jetzt auch andere Gemeinden inspirieren.“
Das nächste Fusionsprojekt ist übrigens bereits unterwegs. Nämlich Bous und Waldbredimus. Jedoch werden die Bürger dort nicht wie geplant im kommenden Herbst im Referendum über die Zusammenlegung entscheiden, sondern erst im nächsten Jahr.
- Kirche in Metzerlach weiter auf dem Prüfstand, Gemeinderat genehmigte Zuschuss für „Eis Epicerie“ in Zolver - 17. Januar 2025.
- Nach Straftat in Esch wiederholt „Eran, eraus … an elo?“ eine alte Forderung - 9. Januar 2025.
- Haushalt 2025 im Zeichen von Bildung, Sport und Europa ohne Grenzen - 8. Januar 2025.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können.
Melden sie sich an
Registrieren Sie sich kostenlos