Salzsäurevorfall / Großeinsatz am frühen Morgen: So kam es zu dem Chemieunfall auf der Aire de Berchem
Auf der Aire de Berchem in Richtung Luxemburg ist am Donnerstag Salzsäure aus einem Lkw ausgelaufen. Das CGDIS war mit rund 70 Einsatzkräften und Spezialausrüstung an der Säuberungsaktion beteiligt. Niemand wurde verletzt.
Am Donnerstagmorgen gegen vier Uhr stellte ein Lkw-Fahrer auf dem Rastplatz der Aire de Berchem fest, dass sein Spezialtank ein Leck hatte und Salzsäure ausgelaufen war. Da Salzsäure schwere Verätzungen auf der Haut hervorrufen und beim Einatmen sogar tödlich sein kann, wurde Großalarm ausgelöst. Die herbeigeeilten Einsatzkräfte richteten sofort einen Sicherheitsperimeter ein und sperrten die Tankstelle in Richtung Luxemburg ab.
Dort, wo sonst Tausende Autofahrer im Akkord tanken, herrschte am Donnerstag gespenstische Leere. Ein ganz anderes Bild bot sich allerdings auf dem angrenzenden Parkplatz hinter den Zapfsäulen, wo der französische Lkw mit seiner gefährlichen Fracht abgestellt wurde. Um ihn herum standen zahlreiche Rettungswagen mit eingeschaltetem Blaulicht. Mit Atemschutzmasken und Sauerstoffflaschen ausgerüstet, kümmerten sich die CGDIS-Mitarbeiter um die auslaufende Salzsäure.
Geruch von faulen Eiern
Der durch die Salzsäure entstandene Geruch von faulen Eiern lag noch kurz vor Mittag über der gesamten Raststätte. Im Kampf gegen den Gestank und die Rückstände der Chemikalie setzten die Rettungskräfte stundenlang Wasser ein. Der Lkw wurde ohne Unterbrechung mit Wasser abgespritzt. „Als wir gemerkt haben, dass wir das Leck nicht vor Ort schließen konnten, wurde beschlossen, die Fracht in einen anderen Lkw umzupumpen“, erklärte CGDIS-Einsatzleiterin Annick Baustert gegenüber dem Tageblatt. Die für die Lieferung der Chemikalie zuständige Transportfirma hatte zu diesem Zweck einen zweiten Lkw zum Unglücksort geordert. Unfälle, bei denen Chemikalien eine Rolle spielen, sind auch für die erfahrenen Rettungskräfte des CGDIS eher eine Seltenheit. „Trotzdem sind wir bestens auf diese Art von Ernstfällen vorbereitet. Wir haben nämlich die Möglichkeit, solche Unfälle fast unter realen Umständen zu trainieren“, so Baustert. Für die Einsatzkräfte und ihre Schutzanzüge endete der Einsatz mit einer obligatorischen Dusche, die vor Ort aufgestellt worden war. Beim Vorfall wurde niemand verletzt.
Die Angestellten des angrenzenden Fastfood-Restaurants und des Tankstellenshops hatten da einen deutlich entspannteren Arbeitstag. Sie genossen die unerwartete Auszeit mit Croissants und Kaffee. Trotz des Beginns der Sommerferien blieb der erwartete Andrang am Donnerstag wegen der Teilsperrung der Raststätte nämlich aus. Welche finanziellen Einbußen durch die Sperrung entstanden sind, ist zurzeit noch unklar. Doch die Verluste könnten hoch sein. Die Aire de Berchem ist die größte Tankstelle Europas. An den gut 30 Zapfsäulen werden durchschnittlich rund neun Millionen Liter Benzin pro Monat getankt.
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