/ Großherzog Henri empfängt König Philippe
Wenn Großherzog Henri kurz vor Mittag den belgischen König Philippe und dessen Gattin Mathilde vor dem „Palais“ in der Hauptstadt empfängt, ist das kein Staatsbesuch wie jeder andere. Belgien ist ein direkter Nachbar, ein wichtiger Partner in Bereichen wie Handel, Vertrieb, Kultur und Erziehung – und nicht zuletzt ist der Gast ein direkter Cousin des Landesfürsten.
Philippe und Mathilde, der König der Belgier und seine Gattin, kommen häufig nach Luxemburg. Offiziell waren sie zuletzt im Mai bei der Beisetzung von Großherzog Jean im Großherzogtum. Sie kennen unser Land gut und vielleicht wurde deshalb auf touristische Etappen größtenteils verzichtet. Dafür hat Luxemburg seinem Gast ein umfangreiches wirtschaftliches und kulturelles Programm vorbereitet.
Der erste Besuchstag folgt der Tradition: offizielle Begrüßung am Krautmarkt, Kranzniederlegung am ‚Kanounenhiwwel‘, Gespräche mit dem Kammerpräsidenten, dem Regierungschef und dem Außenminister, dazwischen ein familiäres Mittagessen. Nach einem Spaziergang über die Corniche geht es ins hauptstädtische Rathaus und dann ist schon Zeit für das offizielle Dinner.
Militärflugzeug und Satellitenkommunikation
Das darf nicht allzu lange dauern, denn Großherzog Henri und König Philippe haben am zweiten Besuchstag schon einen recht frühen Termin in Diekirch. Dabei steht die militärische Zusammenarbeit im Blickpunkt. In Brüssel werden die Offiziere und Unteroffiziere ausgebildet, gemeinsam nehmen beide Länder an internationalen Missionen teil. In diesem Sinn finanziert Luxemburg einen der acht von Belgien bestellten Airbus A400M, die ab 2021 angeliefert und vom belgischen Militärflughafen in Melsbroek aus operieren werden.
Um die Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Satellitenkommunikation geht es auf der nächsten Etappe der beiden Staatsmänner in Betzdorf, am Sitz der SES. Bei diesen Arbeiten werden der Medienminister Xavier Bettel und der Ministerpräsident der Wallonie, Elio Di Rupo, anwesend sein.
In Burglinster, wohin die Regierung anschließend zum Mittagessen lädt, referiert der belgische Direktor des „Center for Contemporary and Digital History” (C2DH), Prof. Dr. Andreas Fickers, über die Beziehungen zwischen Luxemburg und der deutschsprachigen belgischen Gemeinschaft.
Wissenschaftliche Seminare
Parallel finden am Mittwoch zwei große wissenschaftliche Seminare statt: Das erste, in Belval, befasst sich mit der medizinischen Forschung und ganz besonders mit der belgisch-luxemburgischen Zusammenarbeit auf diesem Gebiet. Die hohen Gäste sind hier jedoch nur punktuell präsent. Begleitet von Erbgroßherzogin Stéphanie, die für Großherzogin Maria Teresa einspringt, wird Königin Mathilde einer Konferenz über geistige Störungen und Selbstmordgefahr bei Jugendlichen beiwohnen. Anschließend wird sie den Standort Belval und die in den ehemaligen Hochöfen angesiedelte Universitätsbibliothek besuchen. Erklärungen bekommt sie von dem belgischstämmigen Rektor der Universität Luxemburg, Stéphane Pallage.
Ein zweites großes Arbeitstreffen wird in der Abtei Neumünster abgehalten. Dabei geht es um die von Luxemburg stark geförderte Weltraumforschung. Großherzog Henri und König Philippe werden sich die Schlussfolgerungen der Wissenschaftler anhören und sich dann mit ihnen austauschen.
Filmindustrie
Königin Mathilde wird sich derweil ebenfalls in der Abtei Neumünster mit den Verantwortlichen der hiesigen Filmindustrie treffen. Luxemburg dreht viele Filme gemeinsam mit Belgien, Produktionsfirmen wie Samsa oder Tarantula arbeiten schon seit 30 Jahren mit belgischen Partnern zusammen. Verstärkt wird diese Zusammenarbeit mit der Unterzeichnung eines Abkommens über die Produktion von belgischen Serien.
Mit der über lange Jahre praktizierten gemeinsamen Finanzpolitik beginnt der dritte Besuchstag, der die Gäste anschließend nach Schengen zu einem Seminar übers Biodiversum und ins Europazentrum führen wird. Mit einem Mittagessen an Bord der „Princesse Marie-Astrid“ geht der Besuch zu Ende.
Königin Mathilde wird sich unter anderem mit den Vertretern der luxemburgischen Filmindustrie treffen (Foto: AFP/Jonas Roosens)
Beziffert
148 km lang ist die luxemburgisch-belgische Grenze zwischen Rodange und Lieler, 54 Tankstellen sind daran angesiedelt, wobei Martelingen und Pommerloch wohl das größte Umsatzvolumen verzeichnen. Die Bezeichnung „Tankstelle“ klingt in diesem Kontext relativ restriktiv, weil den Zapfsäulen große Geschäftszentren angegliedert sind. Sie beschäftigen vorrangig belgisches Personal und haben auch eine große belgische Kundschaft.
Mit etwas mehr als einem Viertel des Handelsvolumens ist Belgien Luxemburgs zweitgrößter Handelspartner, nach Deutschland. Luxemburg importiert für rund 5 Milliarden Euro jährlich Waren aus Belgien. An erster Stelle stehen Lebensmittel, gefolgt von Autos und Energie.
Das Exportvolumen liegt bei 1,4 Milliarden Euro und umfasst vor allem Produkte aus der Metallindustrie. Für Luxemburg ist der Hafen Antwerpen das nächstgelegene „Fenster zum Meer“.
Die Zusammenarbeit hat eine lange Geschichte: Sie begann mit der 1919 gegründeten „Union économique belgo-luxembourgeoise“ (UEBL) und wurde ab 1944 und bis zur Einführung des Euro mit der gemeinsamen Währung fortgesetzt. 1958 schlossen sich Luxemburg und Belgien mit den Niederlanden zur Benelux-Union zusammen. Dieser Vertrag wurde 2008 erneuert und vorrangig auf die Schlüsselthemen Binnenmarkt und Wirtschaft, Sicherheit und Gesellschaft sowie nachhaltige und digitale Zusammenarbeit ausgerichtet.
48.800 Belgier überqueren täglich die Grenze nach Luxemburg für ihre Arbeit, 20.000 weitere leben in Luxemburg. Umgekehrt wohnen fast genauso viele Luxemburger in Belgien.
Auch für die Studenten ist Belgien die erste Wahl. Mehr als 7.000 Luxemburger sind an den belgischen Universitäten eingeschrieben, eingeschränkt wird zurzeit jedoch die Zahl der Medizinstudenten. 15 werden jährlich – nach einem erfolgreichen ersten Jahr in Luxemburg – angenommen.
Familienbande
Mit König Philippe empfängt Großherzog Henri nicht nur einen Staatschef, sondern auch seinen Cousin. Seine Mutter, Großherzogin Joséphine-Charlotte, war die Schwester von Philippes Vater, König Albert II. Sie war aber auch die Patentante von Prinzessin Astrid, der ältesten Tochter von Albert und Paola. König Albert II. wiederum ist der Pate von Großherzog Henri. Erbgroßherzog Guillaume ist der Pate von Emmanuel, dem dritten Kind von Philippe und Mathilde.
In der vorangegangenen Generation waren die Bande genauso eng: Großherzogin Charlotte war die Patin ihrer späteren Schwiegertochter, Joséphine-Charlotte. Deren Großmutter war die Schwester von Adolph von Nassau, dem ersten Großherzog von Luxemburg nach der Trennung von den Niederlanden. Nicht zuletzt hat auch die Hochzeit von Erbgroßherzog Guillaume und der belgischen Gräfin Stéphanie de Lannoy die familiären Bindungen zwischen beiden Ländern nochmals verstärkt.
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Vielleicht wird nach der Zugfahrt die Strecke Bruessel Luxemburg ausgebaut? 3.5 Stunden fuer diese Streke von 220 KMsind in der heutigen Zeit ein Anachronismus
……nicht verzagen, den Mann ohne Hals fragen……..
ween?
….gleewt där nach un den Kleeschen?Oder ass daat esou eppes eweï eis Nordstrooss….35 Joër Bauzeit fiir e puër Kilometer?Bon courage,es kann nur beser werden!
Hun schons virun 30 Johr proposei’ert datt d’EU eng TGV Linn Breissel – Letzeburg – Stroosburg bau’en sollt .
Schons eleng fir dei‘ vill EU Beamten ze kutschei’eren !
Der wird vermutlich mit einem Sonderzug kommen. Wenn nicht, sollte ihn Henri mit dem Privattaxi in Arlon abholen. Der fahrplanmässige IC hat – vermutlich wegen der Riesenbaustelle in Brüssel – mal wieder Verspätung. Laut CFL-Onlineinfo aktuell 14 Minuten. Damit ist der Anschluss in Arlon weg (Umstiegszeit 6 Minuten). Das bedeutet fast eine Stunde Warten an einem extrem einladenden Bahnhof.
Ech wenschen hinnen…. vill Reen.
Nett, dass es noch Leute mit so bescheidenen Wünschen gibt, vielleicht ging er deshalb in Erfüllung. Aber Vorsicht: wer sich zum Wurm macht, soll nicht klagen, wenn er getreten wird…
Genau so ist es. Wer austeilt, muss auch einstecken können!
aer foto um velo passt kee meter, et geet net em eng course! et gett genuch passender vum roi des belges
Déi Foto passt an deen Kabbes mamm Greta.
Trainert Ihre königliche Hoheit denn etwa nicht für die kommende Tour de France? “ Il a tout de même fière allure sur sa bécane . On dirait le roi de la pédale „!
lo war et am zuch an op der gare mol 1x propper !
das belgische koenigspaar reist mit der eisenbahn und faehrt sehr engagiert fahrrad.im gegensatz zu den meisten anderen adeligen erfuellen sie damit eine positive vorbildfunktion.es tut gut in all dem dunkeln (dunkle protzlimusinen sind gemeint) licht zu sehen.respekt!.
@ wollwert: op där foto fiert hien velo, 1x am joer, dimanche sans auto à BXL. ! fir t’press
@ wollwert. addendum: mam zuch sinn se och fir t‘ 1. ! gefuer, soss ass et jet privé a limousine
An ech hat schons geduecht, de ryale Budget hätten se an der Belsch sou gekierzt, dass de Kinnek Philippe op de Velo hätt missen ëmklammen 🙂
Corr. de royale Budget….