Staatsvisite in Portugal / Großherzog Henri zieht Bilanz: „Einzig die wirtschaftlichen Beziehungen können noch verbessert werden“
Zwei Tage Staatsvisite bedeuten zwei Tage volles Programm. Trotzdem hat sich Großherzog Henri am Ende der Reise den Fragen der Presse gestellt und seine ganz persönlichen Eindrücke von der Reise nach Portugal mitgeteilt – und erklärt, warum er sich in Portugal besonders wohlfühlt.
Großherzog Henri hat mit der Staatsvisite in Portugal doppeltes Neuland betreten. „Zwei Staatsvisiten ins gleiche Land innerhalb einer Regentschaft, das ist außergewöhnlich“, merkt Großheruzog Henri mehrfach während seines Aufenthaltes in Portugal an. „Portugal ist heute aber fast ein anderes Land“, ergänzt der Luxemburger Staatschef bei einem abschließenden Gespräch mit den Pressevertretern. Auf der Dachterrasse eines Hotels, mit einem Panoramablick über die roten Backsteindächer Lissabons, hat sich Großherzog Henri am Ende der Visite einige Minuten Zeit für die Journalisten genommen. „Diese Visite unterscheidet sich aber auch in ihrer Zielsetzung von der vorherigen“, sagt er. „Wir haben uns bei dieser Reise mehr auf die wirtschaftlichen Aspekte konzentriert.“
130 Unternehmen aus Luxemburg haben den Staatschef und die vier Minister Asselborn, Fayot, Cahen und Backes nach Lissabon begleitet. „Während des Seminars am Donnerstagmorgen hat sich wohl so einiges getan“, meint Großherzog Henri. Am Donnerstag hat er das portugiesische Parlamentsgebäude in Lissabon besucht, bevor er am Nachmittag den Ehrendoktortitel der Universität Lissabon verliehen bekommen hat. „Das ist natürlich eine große Ehre“, sagt Großherzog Henri. „Ich hoffe, dass das die Beziehungen zwischen der Nova Universidad und der Universität Luxemburg und deren Studenten stärkt.“
Emotionaler Höhepunkt der Reise dürfte auf jeden Fall der Zwischenstopp in Cascais – einem Ort mit großer Bedeutung für die großherzogliche Familie – sein. Großherzogin Charlotte flüchtete vor den deutschen Besetzungstruppen über Frankreich und Spanien nach Portugal, wo sie in Cascais vor ihrer Weiterreise im September 1940 in die Vereinigten Staaten Unterschlupf fand. „Es war sehr emotional, wieder in Cascais zu sein“, sagt Großherzog Henri. Schon vor zwölf Jahren habe man eine kleine Pilgerreise dorthin unternommen und eine Büste in das Haus mitgebracht, in dem Großherzogin Charlotte damals untergekommen war. „Es war sehr schön zu sehen, dass die Büste und damit die Erinnerung noch immer in dem Haus verbleibt und die Verbindung mit Cascais auch in den Augen der Portugiesen noch immer sehr stark ist“, sagt Großherzog Henri.
Im „Palácio da Cidadela de Cascais“ stand gemeinsam mit dem portugiesischen Staatspräsidenten auch der Besuch der Expo „Luxembourg et Portugal, pays d’espoir en temps de détresse“ auf dem Programm, die über die Beziehungen und die Geschichte beider Länder aufklärt. Kleines Highlight der Ausstellung ist dabei eine Tonbandaufnahme von Großherzogin Charlotte. „Hier in Portugal wirkt die Ausstellung noch einmal lebendiger als in Luxemburg“, sagt Großherzog Henri, der von einem emotionalen Erlebnis spricht.
Als „warmen Empfang“ bezeichnet Großherzog Henri den Empfang der Portugiesen. Tatsächlich wartete vor dem Hieronymitenkloster, dem Lissabonner Rathaus und vor dem portugiesischen Parlament ein militärischer Empfang auf das großherzogliche Paar, Nationalhymne und ein Abschreiten der Truppen inklusive. Allgemein finde er die Latinität „ganz flott“, er sei ja auch mit einer Kubanerin verheiratet. „Das Einzige, was zwischen unseren beiden Ländern verbessert werden kann, sind die wirtschaftlichen Beziehungen“, führt der Luxemburger Staatschef weiter aus. „Da werden noch weitere Anstrengungen nötig sein.“
Durch die Präsenz von Integrationsministerin Corinne Cahen in Lissabon belegt, war neben den wirtschaftlichen Beziehungen auch die portugiesische Gemeinschaft und deren Integration ins öffentliche Leben in Luxemburg ein Aspekt, der während der zwei Tage in Portugal besprochen wurde. Eine Problematik, die sich nicht nur auf die portugiesische Bevölkerung beschränke, wie Großherzog Henri anmerkte. „Es ist wichtig, dass Personen aus aller Welt sich in Luxemburg wiederfinden, ohne ihre Kultur und kulturellen Eigenschaften zu verlieren“, sagt er.
Die Frage, wie es mit einer dritten Staatsvisite in Lissabon aussehe, entlockte dem sonst so ernst wirkenden Staatschef noch ein abschließendes Lachen. „Ich glaube nicht, das wäre vielleicht etwas viel“, meint Großherzog Henri lachend. „Aber wer weiß?“ Er könne schließlich nicht in die Zukunft schauen.
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„Einzig die wirtschaftlichen Beziehungen können noch verbessert werden“
Ja, im Tram rum fahren mit der unsäglichen Dame tut absolut gar nichts für die Beziehungen.
Schaffen wir diese Familie doch endlich ab.
Wouhin geet dann ëlo déi nächst Rees,
vieilleicht ass Kuba um Programm, déi hunn och
ësou rubbelég Tramen.
@ Jimmy
D’Madame verdréit de Flieger dach net!