Editorial / Grüne Realpolitik am Beispiel Esch
„Et ass net egal, ween s du wiels“: Mit diesem Slogan werben „déi gréng“ kurz vor dem Stichdatum, den Parlamentswahlen am kommenden Sonntag. Die Escher Grünen widerlegten am vergangenen Freitag im Gemeinderat diese These, als sie sich gegen eine Motion aussprachen, die eigentlich voll und ganz im Sinne grüner Politik war.
„Wir laden den Bürgermeister und den Schöffenrat ein, in Zukunft auf den Gebrauch von Feuerwerk zu verzichten und nach neuen, schönen und nachhaltigeren Alternativen zu suchen, die Rücksicht auf Mensch und Tier nehmen“: Diese Forderung hielten weder Meris Sehovic noch Mandy Ragni für unterstützungswürdig, sie sprachen sich gegen die Motion aus. Wohl nicht, weil der Inhalt sie störte, sondern eher, weil die Motion aus den Reihen der Opposition kam. Und da sie am kommunalen Wahlabend als Wahlverlierer (von 13,5 Prozent auf 9,1 Prozent, von drei auf zwei Sitze) keine Zeit verloren, sich CSV und DP als Partner anzubieten, müssen sie sich nun offensichtlich dem Koalitionszwang beugen und mit der Mehrheit stimmen. Eine andere, wohl weniger wahrscheinliche Erklärung könnte sein, dass man bei den Grünen das in der öffentlichen Wahrnehmung verbreitete Image als Verbotspartei eine Woche vor den Parlamentswahlen nicht befeuern wollte.
Die Diskussion über das Abbrennen von Feuerwerken entstand, weil die Gemeinde binnen drei Monaten dreimal gezündelt hatte, aber gleichzeitig ihren Bürgern durch Artikel 29 des Polizeireglements verbietet, selbst Feuerwerke ohne Genehmigung des Bürgermeisters abzubrennen. „Aus Gründen der Sicherheit und des Tierschutzes einerseits und aus ökologischen Gründen und der Sauberkeit des öffentlichen Raums andererseits“, wie die Gemeinde kurz vor Silvester auf ihrer Internetseite schrieb. Und auch wenn sich scheinbar niemand in Esch daran hält, so sind sich die Verantwortlichen also durchaus bewusst, dass die Knallkörper problematisch sind. Es sollte ihnen auch klar sein, dass es wenig kohärent ist, den Bürgern etwas zu verbieten, was man dann selbst tut. Nach dem Motto: Wasser predigen und Wein trinken.
Trotzdem scheiterte am Freitag die Motion an den Stimmen der schwarz-blau-grünen Mehrheit. Zuvor hatte Pim Knaff (DP), Kulturschöffe und seit dem neuen Koalitionsvertrag auch für den Tierschutz verantwortlich, immerhin versprochen, dass es in Zukunft nach Kulturveranstaltungen kein Feuerwerk mehr geben werde. Damit gaben sich dann auch die grünen Räte zufrieden. Ob zähneknirschend oder nicht, ist nicht bekannt. Jedenfalls passt die Haltung schlecht zum Ziel, aus Esch die Hauptstadt der Transition mit Vorbildcharakter für das Land, die Großregion und darüber hinaus zu machen. Und genauso schlecht zu den grundsätzlichen Werten, Idealen und Ideen der Partei. Die kommen in einer rechtsliberalen Koalition zu kurz, das bewies der vergangene Freitag in Esch.
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Der Slogan ging doch noch weiter, aber die riesigen Plakate waren zu klein, im ganzen lautet es: „Et ass net egal, ween s du wiels… well mir wëllen weiderhi Waasser priedegen a Wäin saufen….“ – Die Kaviar-Grünen.
Dee Slogan seet et schon. Dofir wielen ech KEE Fall die Greng!!!!!
NICHT VERGESSEN!
Am 08. Oktober 2023 ist landesweit Grünabfuhr.
Seit mir dei Greng hei zu Esch hun sin nach nie esou vill Beem an Grings verschwonnen…..Alles gett zou betoneiert an dei Greng kuken no…..
Almabtrieb der Grünen. Genug von dieser Religiom!
Grünes Wasser predigen und schwarzblauen Wein trinken!