Nasser Sommer / Grundwasserpegel erholt sich nicht – trotz Rekordniederschlägen im Juli
Luxemburgs Grundwasserreserven haben seit der Jahrtausendwende stetig abgenommen. Sorgt ein regenreicher Sommer nun für etwas Erleichterung? Nicht unbedingt, sagt Brigitte Lambert aus dem Wirtschaftswasseramt, denn die Grundwasserreserven werden grundsätzlich nur im Winter aufgefüllt.
Wasser sparen hieß die Devise im Sommer 2020 – in diesem Jahr scheint es, als hätte Luxemburg bereits mehr als genug Regen und Nässe erlebt. Die sintflutartigen Niederschläge hatten im Juli Überschwemmungen im ganzen Land zur Folge. Doch kann dem regenreichen Sommer mit der Wiederauffüllung von Luxemburgs Grundwasserreserven zumindest ein positiver Lichtblick abgerungen werden?
Nicht direkt, sagt Brigitte Lambert vom Luxemburger Wasserwirtschaftsamt. „Die Grundwasserreserven können eigentlich nur in der vegetationsfreien Zeit im Herbst und im Winter wieder aufgefüllt werden“, sagt die Expertin im Tageblatt-Interview. „Wenn überhaupt, werden die Grundwasserreserven durch einen sehr nassen Sommer nur sehr geringfügig wieder aufgefüllt.“ Es sei nicht ganz einfach, den Menschen zu erklären, dass die starken Regenfälle in diesem Sommer nicht unbedingt eine direkte Auswirkung auf den Grundwasserpegel haben.
Das Grundwasser könne sich nur dann erholen, wenn der Boden gesättigt sei und im Herbst und Winter, wenn keine Pflanzen wachsen, weitere Niederschläge erfolgen. „Der Boden ist bei uns momentan durch die Niederschläge der vergangenen Wochen gesättigt“, sagt Lambert. „Es kann sein, dass die Grundwasserreserven im Herbst diesmal wieder etwas früher aufgefüllt werden als in den Vorjahren.“ Lang anhaltende leichte Regenfälle würden den Grundwasserpegel eher begünstigen als die starken Regenfälle im Juli. „Das Wasser fließt bei Starkregen oberflächlich ab und richtet den bekannten Schaden an“, sagt Lambert. Dem Grundwasser nütze das wenig bis gar nichts.
Wie stark das Grundwasser in den letzten Jahren strapaziert worden ist, zeigt die Analyse des Wasserwirtschaftsamtes zusammen mit dem „Luxembourg Institute of Science and Technology“ (LIST). „Alles hängt von den Niederschlägen der kommenden Monate und insbesondere von der nächsten Wiederauffüllperiode ab“, heißt es im Bericht vom 22. Juni 2021. Die aktuelle Lage bleibe weiterhin prekär, lautet die Schlussfolgerung. „Der Grundwasserpegel hat unter mehreren aufeinanderfolgenden trockenen Jahren gelitten“, sagt auch Lambert.
Die Gesamtsituation wurde durch den trockenen Sommer 2020 nicht verbessert, heißt es aus dem Wirtschaftswasseramt. Der Boden sei im Vorjahr erst sehr spät komplett gesättigt gewesen, wodurch das Grundwasser sich im vergangenen Winter erst einen Monat später als sonst üblich wieder erholte. „Die Wiederauffüllperiode war letztes Jahr um rund einen Monat verkürzt“, sagt die Expertin.
Die Situation bleibt also trotz rekordverdächtiger Regenfälle im Sommer 2021 weiterhin angespannt. „Die Grundwasserreserven haben sich auf einem niedrigen Niveau stabilisiert“, sagt Lambert. „Wir hatten ein paar aufeinanderfolgende Winter, in denen wir nur wenig Niederschläge hatten.“ Die Situation sei noch nicht so angespannt wie beispielsweise in Südspanien, wo die Grundwasserleiter überlastet seien. Das Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum Luxemburgs würde die Nachfrage aber stetig steigen lassen.
„Um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden, müssen wir in unsere Infrastruktur investieren“, sagt Lambert. Dazu zählen neben dem Anzapfen von weiteren Grundwasserquellen auch die Nutzung von Oberflächengewässern und die Vergrößerung der Reservoir-Kapazitäten. „Ich denke da zum Beispiel an eine Wasseraufbereitungsanlage für die Mosel“, sagt Lambert. „Besonders die Gemeinden, die wachsen wollen, müssen bei der Planung und Vergrößerung der PAGs auch über größere Durchmesser bei den Wasserleitungen nachdenken.“
Kann sich der Grundwasserpegel denn trotz Wachstum und Klimawandel richtig erholen? „Ich kann leider nicht in eine Glaskugel schauen“, sagt Lambert. Es hänge viel davon ab, wie die Niederschläge sich über das Jahr verteilen. Durch den Klimawandel würden Wissenschaftler aber vermehrt mit Wetterextremen rechnen, was sich wohl eher negativ auf den Grundwasserspiegel auswirken werde. „Wir gehen jedenfalls nicht davon aus, dass sich der Grundwasserpegel mit dem Klimawandel erholt.“
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Den Beton an den Asphalt stockeïeren nun eben keng Drëps Waasser!
Was früher einsickern konnte donnert heuer mit Urgewalt durch Rohre und Asphalt sowie verfestigte Ackerböden. Da staunt der Laie und der Fachmann wundert sich!?
Et ass den Klimawandel.
Expären erwaarden datt Merel an 10 Joer am Waasser verschwënt.
Witzig wenn Leute mit 200 Quadratmeter Villen sich über zuviel Beton aufregen
Heute wird übrigens ein neues Gesetz gestimmt: Alle Besitzer von Einfamilienhäusern müssen 2 Stockwerke draufbauen und Mieter einziehen lassen.
Ei,Mr.Sepp,eng flott Saach,weivill Leit kënnten dann am Palais an zu Biërg ennerdaach kommen?
Mehr Einwohner verbrauchen nun mal mehr Wasser, oder dürfen wir uns jetzt nur noch 2x in der Woche waschen? 🙄
Ich glaube ganz gern, dass der Grundwasserspiegel sinkt. Aber abgesehen von der Betonnierung und abgesehen von der lokalen Bevölkerungsexplosion, möchte ich dann vorschlagen, das Oberflächenwasser zu stauen, zu nutzen und zururückzubehalten, wo es nur geht. Das tut man in allen Großstädten. Denn den Klimawandel aufzuhalten ist unmöglich, egal ob er von der Menschheit oder von der Natur verursacht ist. Jedenfalls werden eine CO2-Steuer und Elektroautos ihn nicht verhindern. Wichtig ist aber z.B. die Isolation der Häuser. Ich kenne Leute, die verpulvern 6000€ pro Jahr in ihrer Mazoutheizung. Es gibt auch Leute die verheizen 6000€ pro Jahr in ihrem amerikanischen Benzinsaufauto. Die verdienen knapp 30000€ pro Jahr. Stopt die mal, dann können die ihr Haus bezahlen und die anderen können sie vielleicht ernst nehmen, ihr Herren Bausch, Turmes & Co. Stopt Formel 1 -Rennen, stoppt Traktorpullings, stopt Riesentanker, Riesenferienschiffe und Riesencontainerschiffe, stopt Massenurlaube mit Riesenflugzeugen, stopt Riesenhotels an kaputten Stränden, stopt den Lasterterror auf den Autobahnen und verlegt solche Transporte auf die Schiene, stopt Dreifachverpackungen aus Plastik von geschnittenen Bananen, stopt den Verkauf von 300PS- Autos, stopt McDonalds Müllproduktion, aber lasst den Kindern ihren armseeligen Plastikstrohhalm. Denn dessen Abschaffung ist einer eurer einzigen Triumpfe, und ein paar wenige wählen euch dafür. Und sorgt dafür, dass unsere Kinder zur Schule gehen, erklärt ihnen dort die realen Umstände, dann können die sich vielleicht selber retten. Euch opportunistischen Stimmengeiern wird es jedenfalls mit Subsiden für 300PS Teslas nicht gelingen.