Schobermesse / Gruseln auf vier Ebenen: Die größte mobile Geisterbahn gastiert in der Hauptstadt
Nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause findet ab Freitag wieder die traditionelle Schobermesse in der Hauptstadt statt. Zum ersten Mal ist in diesem Jahr die Attraktion „Daemonium“ dabei – eine Geisterbahn mit rekordverdächtigen Maßen. Vor Beginn der „Fouer“ verrät der Besitzer der vierstöckigen Konstruktion, was die Gäste bei einer Fahrt mit dem Geisterzug erwartet und warum sie trotz hohem Gruselfaktor nicht wirklich Angst haben müssen.
Sie ist nur schwer zu übersehen: Eine mit grauen und schwarzen Planen bedeckte Konstruktion, deren drei Türme aktuell am Glacis-Parkplatz gen Himmel ragen. Kein Wunder, dass die Attraktion am oberen Ende der großen Parkfläche – gleich gegenüber vom hauptstädtischen Lycée Robert Schuman – Passanten ins Auge sticht, denn: Es handelt sich schließlich um die größte mobile Geisterbahn der Welt. Zum ersten Mal ist das „Daemonium“ bei der am Freitag beginnenden traditionellen Schobermesse im Großherzogtum dabei.
„Solch eine Attraktion wird nur alle 20 bis 30 Jahre gebaut. Unter uns Schaustellern kennen wir uns alle und deshalb weiß ich: Es gibt keine, die breiter, höher oder tiefer ist“, erklärt der Besitzer der transportablen Geisterbahn, Martin Blume. Der 59-Jährige aus Berlin mit Firmensitz in München ist Schausteller in der achten Generation. Im Alter von 18 Jahren hat er sich selbstständig gemacht und besitzt seit 1992 Geisterbahnen – seit 2006 auch das „Daemonium“. Martin Blume sieht in seinem Beruf eine wahre Berufung und schätzt daran das Unterwegssein in der frischen Luft, um in verschiedenen Ländern Menschen zu unterhalten.
36 Meter breit, 23 Meter hoch und 20 Meter tief: Diese Maße sollen dem Fahrgeschäft des leidenschaftlichen Schaustellers schon bald einen Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde einbringen, wie er bei einem Gespräch vor der Attraktion auf dem Glacis in Luxemburg-Stadt berichtet: „Wann es so weit sein wird, ist noch nicht ganz klar. Vielleicht schon dieses Jahr oder nächstes.“ Martin Blume unterstreicht, dass es dabei immer um mobile Geisterbahnen – und nicht um feststehende – geht.
Berühren verboten
Wer sich nun auf ein gruseliges Abenteuer begeben will, nimmt in einer der grauen, drehbaren Gondeln Platz. Vier gibt es pro Zug, immer zwei Gäste können darin nebeneinander sitzen. Kinder bis acht Jahre fahren mit Begleitung durch die vierstöckige Konstruktion. „Wir haben hier live Akteure, die die Menschen erschrecken – das ist ja der Sinn einer Geisterbahn. Aber sie sehen zuvor, wer in der Gondel sitzt und passen das je nach Alter an“, erklärt Martin Blume.
Jüngere und Ältere werden so nicht zu doll erschreckt. „Oft stehen Menschen auf dem Rummel davor und haben Angst, dass es zu gruselig ist. Aber wir sind eine Familiengeisterbahn“, unterstreicht Martin Blume. Abends wird sich an der Attraktion mit zehn bis zwölf Angestellten dann eher auf ein jugendlicheres, beziehungsweise erwachseneres Publikum eingestellt. Dabei können Hartgesottene schon mal ordentlich in Angst und Schrecken versetzt werden. Doch unabhängig davon, wer im Geisterzug sitzt, gilt in puncto Erschrecken laut Martin Blume eine wichtige Regel: „Es wird niemand angefasst, Berührungen sind tabu.“
Positiv gestimmt
Stattdessen gibt es elektronische Effekte, schaurige Figuren und unheimliche Musik, begleitet von dichtem Nebel. Wieviel die Fahrt mit dem Geisterzug kostet, war kurz vor Beginn der „Fouer“ noch nicht definitiv festgelegt. „Da wir zum ersten Mal in Luxemburg sind, werden wir da moderat bleiben – auch wenn die Kosten gestiegen sind“, erklärt Martin Blume und verweist auf Ausgaben für Anreise, Fixkosten und Personal. Da die Attraktion eben neu auf der Schobermesse ist, ist der Schausteller guter Dinge, dass diese viele Besucherinnen und Besucher anziehen wird.
Ein Geisterzug und noch viel mehr
Mit der offiziellen Eröffnung beginnt am Freitag um 17 Uhr die Schobermesse. Auf beziehungsweise an 92 Attraktionen, Fahrgeschäften und Spielständen können sich die Besucherinnen und Besucher in diesem Jahr vergnügen. Neu und erstmals dabei sind neben dem „Daemonium“ außerdem „Aquavelis“, „Ghost Rider“, „Gravity“, „Parkour“ und „Pirate“ sowie für die Jüngeren „Bootsfahrt“ und „Petit Bijou“. An 82 Imbissbuden und Restaurants gibt es eine Stärkung für die Gäste der „Fouer“. Neu im Bereich der Gastronomie sind laut der Gemeinde Luxemburg „Churros“, „Gourmet Hütt’n“, „La Boîte à Fromage“ und „Little Ice Cream Kiss“. Wie gewohnt wird es auf dem Glacis auch wieder Verkaufsstände geben: insgesamt 49. Geöffnet ist täglich von 12 bis 1 Uhr – Gastronomiebetriebe können allerdings bereits um 11 Uhr öffnen. Mit einem Feuerwerk um 22 Uhr wird die diesjährige Schobermesse dann am 7. September zu Ende gehen. Mehr Informationen gibt es unter fouer.vdl.lu.
Nach Ende der „Fouer“ wird die abmontierte Geisterbahn dann mit fünfzehn Schwertransporten an den nächsten Ort gefahren. Vor Luxemburg stand sie auf einem Volksfest in Berlin. Wo nun die nächste Station sein wird, ist laut Martin Blume noch nicht ganz klar – vermutlich aber in Stuttgart. Unter anderem in Lettland, Polen oder der Schweiz stand die Attraktion schon. Doch ganz egal, wo die größte transportable Geisterbahn der Welt steht – Inhaber Martin Blume verspricht eines: „Es gibt viel zu sehen.“ Ab Freitag und noch bis zum 7. September können die Menschen im Großherzogtum sich nun selbst ein Bild davon machen.
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Ich dachte immer, das sei die Kathedrale, auch lauter Statuen von Toten, Gefolterten, im Altar sind Knochen von Toten..gruselig.
@viviane/ Sie haben die Leichen im Keller vergessen liebe Viviane.