Kultur-News / Häppcheweis: Was die Luxemburger Kulturszene bewegt
Was bewegte die Kulturszene diese Woche? Und welche Veranstaltungen sollte sich das Publikum nicht entgehen lassen? Das Tageblatt fasst die wichtigsten Fakten zusammen und stellt ausgewählte Events vor.
ZITAT DER WOCHE
Sci-Fi a Phantastik allgemeng huet et a Lëtzebuerg laang u Buedem gefeelt – eis Editiounshaiser hunn sech kaum dofir begeeschtere gelooss, an allze vill Phantastik gouf och net geschriwwen. Dat schéngt sech de Moment op béide Säite lues a lues ze änneren, doduerch gewënnt eis Literaturlandschaft u Faarf.lëtzebuergeschen Auteur am Kader vum Literaturprojet „Luxemburg und das Ende der Realität“
LITERATUR Fantastische Anthologie in Arbeit
Treffen sich vier deutschsprachige Autor*innen und wagen ein Experiment: Emma Braslavsky (D), Anja Kümmel (D), Benjamin von Wyl (CH), Luc François (L) gingen diese Woche im Rahmen von Kurzstipendien auf Entdeckungsreise durch Luxemburg, um ihre Eindrücke später in einer fantastischen Anthologie – damit ist primär das Genre gemeint! – zu publizieren. Ziel des Projekts, initiiert vom luxemburgischen Autor Samuel Hamen, ist es, „das Großherzogtum literarisch zu entschlüsseln und gleichzeitig neu zu codieren“. Dies fernab der Realität. Der Sammelband soll im Herbst 2025 bei Hydre Editions erscheinen.
ZAHL DER WOCHE
MUSIK Neues Doppelalbum von Buffalo C. Wayne
Der Country-Sänger Buffalo C. Wayne, alias Claude Weber, stammt aus Ettelbrück und tourte bis dato durch unzählige Länder dieser Welt. Seine zweite Heimat war über viele Jahre hinweg Nashville (USA); mit sieben Top-Musikern aus vier Nationen feierte er sowohl beim mit 30.000 Zuschauern ausverkauften „Mirande Country Festival“ in Frankreich als auch beim „Visagino Country Festival“ in Litauen beachtliche Erfolge.
Gemeinsam mit dem Brüsseler Pianisten Guy Rens nutzte er die Zeit des Lockdowns, um sich mit eiserner Disziplin ans Komponieren und Schreiben neuer Lieder zu begeben. Während der vergangenen zwei Jahre arbeiteten die an Live-Shows gewöhnten Musiker in ihren Home-Studios und konnten so abschließend über 100 Songs im Americana-Stil, D.H. Blues, Folk, Country, Rock, Swing und R&B vorweisen.
Das erste Album mit 20 Songs trug den Titel „No Boundaries“ und gestern, am 25. Oktober, erschien mit „Panamericana“ ein Doppelalbum mit insgesamt 27 neuen Songs, das in den Unison-Studios in Differdingen aufgenommen wurde. Es handelt sich dabei um zeitgenössische Musik, die tief in der US-amerikanischen „Roots“-Musik, wie Bluegrass und Blues, verwurzelt ist und beim dortigen urbanen Publikum sehr beliebt ist.
Auf gängigen Plattformen wie iTunes, Spotify, Amazon, Youtube usw. kann man die genannten Alben sowie die Jubiläumsausgabe „4 Bootlegs Live“ mit insgesamt 98 Songs, die bei Live-Auftritten in Litauen, Lettland, den Niederlanden, der Schweiz und in Amerika aufgenommen wurden, streamen.
ARTISTS CORNER Drei Finanzspritzen zum Jahresende
Bildende Künstler*innen, Musikschaffende und Kulturvermittler*innen können sich ab dieser Woche bewerben: Die Konschthal und das Bridderhaus schreiben den „Luxembourg Encouragement for Artists Prize 2025“ (LEAP) aus; das Kulturministerium lockt mit Fördergeldern zur Weiterentwicklung des Unternehmertums in der Musikbranche und mit Unterstützung der inklusiven Kulturvermittlung.
LEAP, dotiert mit 12.500 Euro und einer Ausstellung, richtet sich an Einzelpersonen im Bereich der Gegenwartskunst. Bewerbungsende ist der 15. Dezember, alle weiteren Informationen sind auf konschthal.lu unter „Expos – Appel à candidatures“ vermerkt.
Das Kulturministerium will mit dem Appell an die Musikbranche statt bildende Künstler*innen kleine und mittelständische Betriebe erreichen. Diese erhalten maximal 25.000 Euro für ein Projekt; insgesamt stehen für 85.000 Euro zur Verfügung. Das Kulturministerium nimmt bis zum 17. November Dossiers entgegen.
Die Ausschreibung im Bereich der inklusiven Kulturvermittlung betrifft derweil ASBLs, Gemeinden und Einzelpersonen aus dem Sektor. Staatliche und öffentliche Kulturinstitutionen sowie kommerzielle Firmen sind unerwünscht. Dafür steht die Bewerbung aber Akteur*innen aus Belgien, Deutschland und Frankreich offen – sofern ihr Projekt in Zusammenarbeit mit luxemburgischen Partner*innen entsteht und 50 Prozent der Tätigkeiten hierzulande stattfinden. Die Bewerbungsfrist läuft noch bis zum 30. November, die maximale Bezuschussung liegt bei 20.000 Euro pro Projekt. Auf mcult.gouvernement.lu finden Interessierte alle Details und die nötigen Formulare für die Ausschreibungen des Kulturministeriums.
FESTIVAL Freiwillige gesucht!
Das nächste Luxembourg City Film Festival (6. bis 16. März) naht und das Team sucht nach helfenden Händen. In diesen Bereichen braucht es Unterstützung: Betreuung und Transport eingeladener Gäste sowie der Festivalbesucher*innen und teilnehmender Schulklassen; Ticketverkauf; allgemeine Festivalorganisation; Kommunikation; Vorbereitung der Räumlichkeiten der Festivalkinos. Interessiert? Schicken Sie Ihre Bewerbung per Mail an volunteers@luxfilmfest.lu. Ende des Jahres werden die ausgewählten Personen kontaktiert und zu einem Vorbereitungstreffen eingeladen.
MUSEUM Kreatives Gruseln in Obermartelingen
Das „Musée de l’Ardoise“ in Obermartelingen lädt zum Gruseln ein: Hobbydetektiv*innen können am 26. und am 27. Oktober einen „Murder Mystery“-Fall lösen. Zwischen 13 und 17 Uhr treffen Gruppen (maximal sieben Personen) auf dem Gelände des Museums auf Zeug*innen; steigen in die „Grube Laura“ hinab und versuchen in anderthalb Stunden den Mord um eine junge Kammerzofe aufzuklären. Wer sich weiter gruseln, aber dabei kreativ sein will: Das Museum bietet nächste Woche die Workshops „Autumn.Dots“ (29. Oktober) und „Spooky Airbrush“ (31. Oktober) an. Im Atelier „Autumn.Dots“ begehen die Teilnehmenden ebenfalls die „Grube Laura“ und entdecken den Beruf des „Leekëppert“: Sie schneiden Schieferplatten zu. Diese werden später dekoriert. Ähnlich verläuft „Spooky Airbrush“ – nur dass die Farbe dort per Airbrush-Technik auf der Schieferplatte landet. Für alle Veranstaltungen ist eine Anmeldung erforderlich, weitere Details finden Sie unter ardoise.lu.
FOTOGRAFIE Carine Krecké erhält „Luxembourg Photography Award“
Die Fotografin Carine Krecké erhält den „Luxemboburg Photography Award 2025“ für ihr Projekt „Perdre le Nord“. Somit werden ihre Fotografien bei den „Rencontres d’Arles“ in der „Chapelle de la Charité“ ausgestellt.
In ihrer Arbeit befasst sie sich neben anderen Sujets mit Massenüberwachung, Krieg, Gewalt und Terrorismus. Dabei hinterfragt sie u.a. die Datenanalyse mittels „open source“ oder die „intelligence géospatiale“.
In der Jury zum „Luxembourg Photography Award“ saßen: Simon Castets („Directeur de la stratégie“, LUMA Arles), Paul di Felice (Präsident EMOP Luxembourg), Danielle Igniti (Gründerin der „Centres d’art contemporain“ in Düdelingen), Bettina Steinbrügge (Direktorin Mudam), Michèle Walerich (Verantwortliche des Bereichs Fotografie, Centre national de l’audiovisuel), Anouk Wies (Präsidentin der Jury „Prix Culture et Création“, Œuvre Nationale de Secours Grande-Duchesse Charlotte) und Christophe Wiesner (Direktor „Rencontres d’Arles“).
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