Kultur-News / Häppcheweis: Was die Luxemburger Kulturszene bewegt
Was bewegte die Kulturszene diese Woche? Und welche Veranstaltungen sollte sich das Publikum nicht entgehen lassen? Das Tageblatt fasst die wichtigsten Fakten zusammen und stellt ausgewählte Events vor.
ZITAT DER WOCHE
Quand je crée, j’essaye à chaque fois de trouver de nouvelles manières de vivre ensemble qui soient gouvernées par la non-violence. Le monde dans lequel nous vivons actuellement est tellement violent; il repose tellement sur l’oppression et la haine. La gentillesse, la douceur sont des façons de nous mouvoir dans une société avec un cœur léger.qui remporte la résidence au Künstlerhaus Bethanien en 2025, dans une interview avec culture.lu
KUNST Kultur | lx vergibt Kulturresidenzen
Im Juli konnten sich Kulturschaffende auf eine Residenz im Ausland bewerben, jetzt stehen die Auserwählten fest. Der Musiker Andrea Mancini kann sich auf zwei Reisen vorbereiten: 2025 ist er sowohl in der „Academia Belgica“ in Rom als auch in der „Fonderie Darling“ in Montréal zu Gast. In die „Academia Belgica“ zieht es auch die Künstlerin Viktoria Mladenovski. Die*der Performancekünstler*in Noé Duboutay erhält hingegen den Zuschlag für das „Künstlerhaus Bethanien“ in Berlin, während der Autor Olivier Garofalo in derselben Stadt die Residenz „Literarisches Colloquium“ und der multidisziplinäre Künstler Brian CA dort die „Uferstudios“ besucht. Ein Mitarbeiter des Tageblatt darf sich ebenfalls über einen Auslandsaufenthalt freuen: Jérôme Quiqueret, Journalist und Autor, reist in die „Cité internationale des arts“ in Paris. Die Residenzen werden allesamt von Kultur | lx unterstützt; das Auswahlverfahren führten sechs unabhängige Jurys durch, in denen u.a. luxemburgische und internationale Kulturakteur*innen vertreten waren. Mehr über die Kunstschaffenden und ihre Projekte: kulturlx.lu.
KULTUR Polemik um fiktiven Autor Fabio Martone
Große Aufregung um einen Autor, den es so nicht gibt: Das Luxemburger Wort publizierte diese Woche ein Interview mit dem Schriftsteller Fabio Martone zu seinem Debüt „Ondugen“, erschienen bei Hydre Éditions – nur, dass sich dahinter ein Alter Ego verbirgt. Das war der Redaktion zum Zeitpunkt der Veröffentlichung unbekannt, wurde das Interview doch per Mail geführt und Martones wahre Identität sowohl vom Verlag als auch vom Mierscher Theater, wo der Text als Monolog inszeniert wird, gedeckt. Dass es sich beim Pressefoto von Fabio Martone um ein KI-generiertes Foto handelte, entging der Redaktion. Am Donnerstag folgte die Richtigstellung vonseiten des Wort – und ein Appell an die Kultureinrichtungen, die Verbreitung von Fake News zu unterlassen, zumal das Vertrauen in die Medien ohnehin sinke. Claude Mangen, Direktor des Mierscher Theater und Regisseur von „Ondugen“, beteuert derweil, die Täuschung der Medien nicht beabsichtigt zu haben. Zwar war er es, welcher der Wort-Redaktion den Kontakt weitervermittelte, doch alles andere überließ er den Verantwortlichen. Mangen weiß jedenfalls, wer sich hinter Fabio Martone verbirgt. „Wir konnten keinen Vertrag mit einer fiktiven Person eingehen und wollten das auch nicht“, zitiert ihn das Wort. Hydre Éditions verteidigt sich hingegen mit dem Verweis auf die lange Tradition von u.a. Pseudonymen in der Literaturgeschichte. Im Buch gebe es zudem deutliche Hinweise darauf, dass Fabio Martone Teil der Fiktion sei.
MUSIK Gewinnspiel Englbrt und Compact Disk Dummies
Doppelkonzert in den „Rotondes“ in Luxemburg-Stadt: Das luxemburgische Duo Englbrt – bestehend aus Georges Goerens und Niels Engel – sowie die belgische Band Compact Disk Dummies laden am 18. Dezember ab 20.30 Uhr in die Hauptstadt ein. Englbrt liefert eine Mischung aus Elektro, Jazz und Indie-Pop; Compact Disk Dummies eher Elektropunk. Während sich Englbrt mit Goerens und Engel aus zwei Musikern zusammensetzt, die in Luxemburg etabliert sind, ist Compact Disk Dummies erst zum zweiten Mal im Großherzogtum zu Besuch – nach ausverkauften Shows in Belgien. Lust, dabei zu sein? Das Tageblatt verlost insgesamt sechs Tickets – für die Teilnahme reicht eine Mail an marketing@editpress.lu. Die Karten werden kommende Woche vergeben.
POLITIK Ministerien unterstützen queere Kultur
„De Kulturministère bekennt sech zum Prinzip vun der kënschtlerescher Fräiheet a mëscht sech net an
d’Programmatioun vun de kulturellen Instituter an“, lautet die gemeinsame Antwort vom Ministerium für Gleichstellung und Diversität sowie vom Kulturministerium auf eine parlamentarische Frage von Tom Weidig (ADR). Der Abgeordnete, der regelmäßig durch queerfeindliche Haltungen auffällt, erkundigte sich darin u.a. nach den Ausgaben öffentlicher Kulturinstitutionen zur Vermittlung von LGBTIQA+-Produktionen. Zahlen, welche die Ministerien nicht separat erfassen. „LGBTIQ+-Themen si staark mat fundamentale gesellschaftleche Wäerter wéi Toleranz, Respekt an Oppenheet verbonnen, déi a ganz villen Expositiounen a kulturelle Programmatiounen op eng kënschtleresch oppe Manéier reflektéiert ginn“, schreiben die zuständigen Minister*innen Yuriko Backes und Eric Thill (beide DP). Des Weiteren sollten LGBTIQ+-Themen nicht isoliert behandelt werden, da sie integraler Bestandteil der Kultur und der künstlerischen Freiheit seien. „Duerch d’Ausenanersetzung mat dëse Wäerter dréit d‘Kulturzeen zur Schafung vun enger oppener, inklusiver an demokratescher Gesellschaft bäi, an där d’Diversitéit gewürdegt gëtt.“
AUSZEICHNUNG Françoise Poos und Frank Hoffman gewürdigt
Gleich zwei Kulturschaffende aus Luxemburg wurden diese Woche von der französischen Botschaft ausgezeichnet: Sowohl Françoise Poos als auch Frank Hoffmann wurden mit dem „Ordre des arts et des lettres“ für ihr Engagement zur Stärkung der kulturellen Beziehungen zwischen Frankreich und Luxemburg geehrt. Poos ist u.a. seit 2022 Vorsitzende des Verwaltungsrats des Kulturzentrums „Neimënster“, war Programmdirektorin von Esch 2022 und ist künstlerische und wissenschaftliche Leiterin der Plattform „Elektron“, die der digitalen Kunst gewidmet ist. Frank Hoffmann ist hingegen Regisseur und Direktor des „Théâtre national du Luxembourg“, das er 1996 mitbegründete.
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