Kultur-News / Häppcheweis: Was die Luxemburger Kulturszene bewegt
Was bewegte die Kulturszene diese Woche? Und welche Veranstaltungen sollte sich das Publikum nicht entgehen lassen? Das Tageblatt fasst die wichtigsten Fakten zusammen und stellt ausgewählte Events vor.
ZITAT DER WOCHE
D’Schoul soll eng Plaz sinn, wou Jonker sech selwer entdecke kënnen, souwéi och eng Plaz, wou Sie iwwer déi verschidde Mënschen an eiser Gesellschaft opgekläert ginn. Deemools, als jonk verstoppte queer Persounen an der Schoul, hätte mir eis och gewënscht, méi iwwer dës Themen opgekläert ze ginn, dat hätt eis gehollef, eis manner wéi Aliens ze fillen. An ofgesinn dovun, si mir elo awer queer Persounen, obwuel mir jo grad näischt doriwwer geléiert goufen. Dat heescht, dëse Plang, fir LGBT-Themen aus der Educatioun rauszehuelen, ännert näischt un de Jonken hirer Queerness – et mécht just, dass se sech méi ausgegrenzt fillen an doduerch méiglecherweis staarke psychologeschen an identitäre Schued entwéckelen.Museker, géigeniwwer dem Tageblatt zu der Anti-LGBT-Petitioun, déi e Verbuet vun LGBT-Sujeten an der Schoul verlaangt
ZAHL DER WOCHE
VISUELLE KUNST Luxembourg Art Week, die Zehnte
Vom 22.-24. November ist die internationale Kunstmesse Luxembourg Art Week (LAW) wieder auf dem Glacisfeld (Fouerplaz) zu Gast. 77 Galerien und Künstlerkollektive präsentieren sich in den Kategorien „Main Section“ (56) und „Take Off“ (21). Die Jury hat in der Sektion „Main Section“ 11 neue Teilnehmer aus Belgien, Frankreich, Deutschland, Spanien und der Schweiz zugelassen. In der Abteilung „Take Off“ sind es sieben neue Vertreter aus Belgien, Frankreich, Holland und zwei aus Luxemburg (Muka Collective u. PP, Pegel Palluce). Singapur mit Micheko Galerie, Marokko mit African Arty, Libanon mit no/mad utopia und Argentinien mit Quimera Galeria sind Länder, die zum ersten Mal mit von der Partie sind. Insgesamt sind 17 Länder und fünf Kontinente auf der Jubiläumsmesse LAW vertreten. 85 Prozent der Teilnehmer stammen aus dem Ausland. Kunsthäuser und Künstlerkollektive mit Luxemburger Wurzeln haben wir insgesamt 13 gezählt, davon die meisten mit Standort in der Hauptstadt. 2022 gab es mehr als 20.000 Besucher, letztes Jahr konnte diese Zahl mit über 22.000 noch getoppt werden. Bleibt abzuwarten, wie das Jubiläumsprogramm und das neue Veranstaltungsdatum dieser Jubiläumsedition zum 10. Jahrestag der LAW vom Publikum aufgenommen wird, wobei die Besucherzahl nicht der einzige Gradmesser für eine qualitätsmäßig international anerkannte Kunstmesse sein dürfte.
PERSONALIE
Das „Zenter fir d’Lëtzebuerger Sprooch“ (ZLS) hat eine neue Leitung: Alexandre Ecker. Er tritt die Nachfolge von Luc Marteling an, der zu RTL wechselte und dort den Posten des „directeur d’information“ bekleidet. Ecker ist in der Szene zur Förderung der luxemburgischen Sprache ein bunter Hund: 2004 beteiligte er sich an der Ausarbeitung des „Dictionnaire pratique de la langue luxembourgeoise“ und gilt als einer der wenigen Lexikografen (Verfasser, Bearbeiter [einzelner Artikel] eines Wörterbuchs; d.Red.) Luxemburgs, als einer der „Architekten“ des „Lëtzebuerger Online Dictionnaire“. Ausserdem war Ecker in mehrere Großprojekte des ZLS involviert: die Serie „Lëtzebuerger Wuertschatz“, das Projekt „Lëtzebuerger Wuertatlas“ sowie die Wanderausstellung „D’Lëtzebuerger Sprooch(en)“. Er tritt sein Amt im Oktober an.
CINÉMA Des films en devenir
Le FilmFund a délivré sa troisième salve de décisions (consultables sur www.filmfund.lu), concernant des soutiens financiers à des projets cinématographiques. Les aides à l’écriture et/ou développement s’adressent aux projets les moins avancés. On n’a pas encore vu la première saison de „Marginal“ (dont la diffusion est prévue pour 2025), mais on sait déjà qu’il y en aura une deuxième. Le FilmFund a accordé une bourse d’écriture de 120.000 euros au duo formé par le réalisateur Loïc Tanson et le scénariste Frédéric Zeimet, pour écrire la suite à cette série de „true crime“ luxembourgeois, dont la première saison se déroule entre 1902 et 1910.
Au rayon des projets plus mûrs qui bénéficient de l’aide à la production et dont les tournages commenceront à l’automne, on notera un documentaire de Donato Rotuno (Tarantula Luxembourg), qui raconte l’histoire de l’Europe à travers la bataille des sièges. Parmi les courts métrages, on retrouve parmi les fictions „Fade to black“, d’Anne Simon, coécrit avec Céline Camara, qui raconte l’histoire d’une équipe de film qui veut redynamiser le mythe de Mélusine en lui donnant une touche de diversité, mais „finit par créer de nouveaux carcans“. Parmi les documentaires, il y a celui des artistes Katarzyna Kot et Stéphane Guiran qui vont, dans la forêt primaire de Bialowieza en Pologne, documenter „la dimension réparatrice de la forêt“.
NACHRUF Künstlerin Germaine Hoffmann verstorben
2020 präsentierte sie im „Casino-Forum d’art contemporain“ in Luxemburg-Stadt noch ihre Ausstellung „Die Zeit ist ein gieriger Hund“, nun ist Germaine Hoffmann im Alter von 94 Jahren verschieden. Die Künstlerin, deren Karriere erst im mittleren Alter begann, war vor allem für ihre Gemälde und Collagen in Mischtechnik bekannt. Sie war Mitglied des „Cercle artistique du Luxembourg“ und beteiligte sich seit 1987 an den Salons der Vereinigung. Einzelausstellungen hatte sie jedoch auch – neben dem bereits erwähnten Casino, waren ihre Arbeiten auch in der Galerie Simoncini und im Schloss Clervaux zu sehen. Im Veranstaltungstext zu „Die Zeit ist ein gieriger Hund“ heißt es zu ihrem Werk: „Die Zeit scheint der Kunst von Germaine Hoffmann nichts anhaben zu können. Seit fast fünfzig Jahren produziert die luxemburgische Künstlerin Werke, die aus dem Bedürfnis entstehen, etwas zu erschaffen und ihre Umwelt aufzugreifen – wie intim oder weitläufig diese auch sein mag.“ Sie habe sich von Anfang an von Trends und Fremdeinflüssen freigemacht und sich damit selbst erlaubt, sich „in fortwährender Zeitgenössigkeit zu bewegen“. Abgesehen von ihrem künstlerischen Schaffen, war Germaine Hoffmann unter anderem auch die Frau des Germanisten, Literaten und Aphoristikers Léopold Hoffman (gest. 2008), die Mutter des Regisseurs Frank Hoffmann und Großmutter der Installations- sowie Performancekünstlerin Sophie Jung. Das Tageblatt spricht den Angehörigen sein Beileid aus.
- Gewerkschaften und Grüne kritisieren „Angriffe der Regierung“ auf Luxemburgs Sozialmodell - 26. November 2024.
- Sozialwohnungen statt Leerstand: Was die „Gestion locative sociale“ Eigentümern bieten kann - 26. November 2024.
- Einbruch in eine Kindertagesstätte: Polizei sucht nach Hinweisen - 26. November 2024.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können.
Melden sie sich an
Registrieren Sie sich kostenlos