Israel / Hamas lässt vier Geiseln im Gazastreifen frei
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Vier israelische Geiseln winken auf einer Bühne, bevor Hamas-Kämpfer sie an ein Team des Roten Kreuzes in Gaza-Stadt übergeben
Terroristen hatten die Soldatinnen vor mehr als 15 Monaten während des Hamas-Massakers aus Israel verschleppt. Nun werden sie gegen palästinensische Häftlinge ausgetauscht.
Die islamistische Hamas hat im Gazastreifen vier weitere Geiseln an das Internationale Komitee vom Roten Kreuz übergeben. Das war in einer Live-Übertragung des Nachrichtensenders Al-Dschasira zu sehen. Es handelt sich um die Soldatinnen Liri Albag, Naama Levy, Karina Ariev und Daniella Gilboa. Islamistische Terroristen hatten die vier während des Hamas-Massakers am 7. Oktober 2023 entführt.
Martialischer Hamas-Auftritt – Geiseln lächelten bei Freilassung
Bewaffnete und maskierte Hamas-Kämpfer übergaben die Soldatinnen auf einem Platz in der Stadt Gaza an Rotkreuz-Vertreter, die sie zur israelischen Armee bringen sollten. Auf den Fernsehbildern lächelten die von bewaffneten Kämpfern umringten Frauen. Ehe sie in Fahrzeuge des Roten Kreuzes steigen konnten, wurden sie auf eine Bühne geführt, um dort zu der auf dem Platz versammelten Menge zu winken. Ob die Frauen aus freien Stücken oder unter Drohungen handelten, war unklar. Nach wenigen Minuten verließ der Konvoi des Roten Kreuzes den Platz.
Die Waffenruhe, auf die sich Israel und die Hamas vor zehn Tagen geeinigt haben, soll zunächst sechs Wochen dauern. Sie trat vergangenen Sonntag in Kraft. Vor knapp einer Woche hatte die Hamas bereits drei aus Israel verschleppte Zivilistinnen freigelassen. Die nun freigelassenen Frauen sind die zweite Geisel-Gruppe, die im Rahmen des neuen Abkommens freikommt.
Sie sollten zunächst ärztlich untersucht und laut der Nachrichtenseite ynet nach Ankunft auf israelischem Gebiet direkt ihre Eltern treffen. Anschließend sollen die Frauen dann in eine Klinik bei Tel Aviv gebracht werden, wo sie auch weitere Angehörige treffen.
In Tel Aviv warteten zahlreiche Menschen auf die Nachricht über die Freilassung der Geiseln.
Das Abkommen sieht vor, dass Israel für jede Soldatin 50 palästinensische Gefangene aus israelischen Gefängnissen entlässt, darunter 30 Personen, die eine lebenslange Haftstrafe verbüßen. Insgesamt sollen im Austausch für die Frauen also 200 palästinensische Häftlinge freikommen. Einige werden gemäß dem Abkommen wegen ihrer schweren Straftaten ins Ausland gebracht.
Freigelassene Geiseln an israelische Armee übergeben
Die vier freigelassenen Geiseln sind noch am Samstag nach Armeeangaben dem israelischen Militär übergeben worden und nach Israel zurückgekehrt. Die Frauen würden „von Spezialkräften der Streitkräfte und Mitgliedern des (Inlandsgeheimdiensts) Schin Bet“ begleitet, erklärte die Armee. Kurz darauf überquerten sie demnach die Grenze zu Israel. Dort sollten sie einer „ersten medizinischen Untersuchung“ unterzogen werden.
Noch 90 israelische Geiseln im Gazastreifen
Im Gazastreifen werden nun noch 90 aus Israel Entführte festgehalten, davon sind israelischen Angaben zufolge mehr als 30 für tot erklärt worden.
In den kommenden Wochen, der ersten Phase des Waffenruhe-Abkommens, sollen noch 26 weitere Geiseln freigelassen werden. Laut der Nachrichtenseite ynet dürften acht von ihnen nicht mehr am Leben sein.
In einer Woche sollen zunächst drei weitere Entführte freikommen. Im Gegenzug war vereinbart worden, dass Israel für die insgesamt 33 Geiseln 1.904 palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen entlässt.
In den kommenden Wochen ist zudem geplant, dass die Hamas und Israel über weitere Schritte verhandeln. Ziel ist der vollständige Rückzug des israelischen Militärs aus dem Gazastreifen und die Freilassung der letzten verbliebenen Geiseln. Sollte beide Seiten keine Einigung erzielen, könnten der Krieg weitergehen.
Der Gaza-Krieg war nach dem Überfall der Hamas und anderer terroristischer Gruppen auf Israel im Oktober 2023 mit rund 1200 Toten und mehr als 250 aus Israel Entführten ausgebrochen. Große Teile des von den Palästinensern bewohnten Gazastreifens liegen in Schutt und Asche. Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde kamen mehr als 47.000 Menschen ums Leben. Wie viele davon Zivilisten und wie viele Kämpfer sind, sagt sie nicht.
Im Zuge einer vorübergehenden Waffenruhe Ende November 2023 hatte die Hamas 105 Geiseln freigelassen. Im Gegenzug entließ Israel damals 240 palästinensische Häftlinge aus Gefängnissen.
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