Editorial / Hat „Loulou“ Schiltz recht? Faktencheck zur ridikülen Impfdrängler-Affäre
Einatmen – ausatmen. So. Falls die Schnappatmung titelbedingt anhalten sollte: kurz um den Block laufen. Wer sich aber dafür interessiert, weshalb das Moralisieren vom politischen Versagen hinter der HRS-Geschichte ablenkt: einfach weiterlesen. Zugegeben: ein Vorhaben, das auf so manchen „ridicule“ wirken könnte, um das Vokabular stahlharter Altruisten zu bemühen.
Alles beginnt mit der Ur-Sünde: dem „Cordon sanitaire“. Ein eigentlich lobenswertes Konzept, um in Zeiten von Impfstoffknappheit besonders gefährdete Menschen zu schützen, wird missbraucht. So zumindest das öffentliche Gerechtigkeitsempfinden. Luxemburgs prominenteste Impfdrängler: der Verwaltungsratsvorsitzende der „Hôpitaux Robert Schuman“ (HRS), Jean-Louis Schiltz, und seine beiden Vizepräsidenten Michel Wurth und Claude Seywert. Aus moralischer Perspektive kann man die Attitüde besagter Herren unappetitlich finden – und dann wäre da die noch unappetitlichere Realität.
Das Problem der aktuellen Empörungskultur: Feine, aber relevante Details werden ausgeblendet. Wer bereits bei den überschwänglichen Pressekonferenzen von Premier Xavier Bettel das ungute Gefühl hatte, ob denn am Ende tatsächlich, wie versprochen, alles und jeder vom „Cordon sanitaire“ geimpft werde, weiß heute: Eigentlich weiß niemand genau, wie die Laisser-faire-Politik vor Ort umgesetzt wird. Eins steht aber fest: Dass die Umsetzung dieses politischen Versprechens am Ende eine Frage von juristischen Erwägungen, Konventionen zwischen „Santé“ und Krankenhäusern sein werde und somit viel Spielraum für Interpretation sprich für Konfliktpotenzial bleibe – das wurde bei der überschwänglichen Präsentation der Impfstrategie nicht kommuniziert.
Dabei steht und fällt alles mit der Bestimmung des „Cordon sanitaire“. Was die Ausführungen von Jean-Louis Schiltz am Donnerstag z.B. zeigten: Ganz so einfach ist es dann doch nicht, das Impfgedrängele als glasklaren rechtlichen bzw. vertraglichen Verstoß einzustufen. Was sein Auftritt auch zeigte: Unsere Regierung sollte endlich ihre Arbeit machen. Damit solche selbstgefälligen Auftritte gar nicht erst möglich sind. Damit vom Statut abhängige Impf-Polemiken gar nicht entstehen können. Damit gefährdete oder kranke Menschen, die wirklich eine Impfung prioritär verdient hätten, nicht zusehen müssen, wie die Tücken von Videokonferenzen und dem heimischen Sofa als Vorwand für völlig unnötige Vor-Ort-Besuche im Krankenhaus genutzt werden – und den moralischen Freifahrtschein für eine frühzeitige Impfung bedeuten. Allerdings kann die Regierung nicht aus ihrer Haut – wiederholt sie doch seit Monaten den immer gleichen Fehler: bombastische Ankündigungen, bürokratische Umsetzung. Dass zum Beispiel nicht darüber diskutiert wird, welcher für die Umsetzung der Impfstrategie verantwortliche Bürokrat den drei Dränglern am Ende „Daumen hoch“ zeigte, ist mindestens schlampig und eigentlich unverschämt.
Ein weiteres Beispiel für die Bürokratisierung der Impfstrategie: der Umgang mit den Impfstoffresten. Inzwischen wird auch in Luxemburg darüber diskutiert, ob bei den Ampullen von Biontech/Pfizer und AstraZeneca mehr Dosen entnommen werden könnten als aktuell von der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) empfohlen werden. „D’Leit um Terrain“ bestätigen: Das ist in vielen Fällen möglich. Luc Feller, Jurist und Co-Präsident der nationalen Krisenzelle, bestätigt, das sei zumindest im Fall von AstraZeneca möglich. Und auch Luxemburgs Enfant terrible der Virologie, Claude Muller, sieht nicht, was dagegen spricht.
Eine positive Nachricht also inmitten der allgegenwärtigen Weltuntergangsstimmung? Nicht ganz. Luxemburg hält sich brav an die Vorgaben der Hersteller und der EMA. Zum Vergleich: Bei unseren Nachbarn in Nordrhein-Westfalen wurde unter Auflagen auf die Realität „um Terrain“ reagiert – es kann gegebenenfalls mehr geimpft werden, falls eine Ampulle es hergibt. So begrüßenswert die Vorsicht der Regierung zu Beginn der Impfkampagne war, Claude Muller könnte mit seiner anfänglich unfair wirkenden Kritik am Ende recht behalten: „Bei eis sinn et Juristen, déi stur no Beipackziedel fueren.“ Würde die Regierung die Packungsbeilagen bloß so großzügig interpretieren wie Jurist „Loulou“ Schiltz seine eigene Systemrelevanz.
- Der Schattenboxer Xavier Bettel - 14. Juli 2022.
- Die Impfpflicht: Wer setzt sich in Luxemburg durch? - 7. Juli 2022.
- Luxemburgs halbherzige Sanktionspolitik - 17. Juni 2022.
Zitat: „Unsere Regierung sollte endlich ihre Arbeit machen. Damit solche selbstgefälligen Auftritte gar nicht erst möglich sind.“ Ja, klar. Schnell her mit dem Impfstoff, um den vielen Totalversagern, die unsere Chefetagen bevölkern, bloss keine Gelegenheit zu bieten, sich als das zu outen, was sie sind. Das hat schon beinahe Loriotsche Qualität.
In Zeiten wo die Politik , die Upper Class dem gemeinen Bürger den Humanismus, die Toleranz, die Gleichheit , die Gerechtigkeit ,die Solidarität ,die Ethik gebetsmühlenartig predigen,ist dieser Herr bestes Beispiel einer Welt wo die Märchenerzähler die Überhand gewonnen und Moral nur für das gemeine Fußvolk zählt.
Der Mann ist unglaubwürdig, uneinsichtig und überheblich. Schiltz und seine beiden Brüder im Geiste sollten schleunigst von ihren Ämtern zurücktreten.
An der Quelle saß der Knabe. Anstand und Moral? Ist das VIP-Gehabe dieser „Firstclass-Luxemburger“dasselbe wie das jener österreichischen Bürgermeister?
Ethisch nicht vertretbar,aber Vetternwirtschaft gibt es ja überall. Wieso sollte man einen 100-jährigen impfen,der morgen vielleicht an Altersschwäche samt dem wertvollen Impfstoff den Löffel abgibt? Wäre es nicht besser uns VIPs und die „relevanten“Köpfe der Gesellschaft vorzulassen? Und wenn nicht,dann machen wir es eben selbst. Also Herr Sch…,es wird noch eine Weile dauern bis ihre Mundwinkel wieder nach oben zeigen.Als Kopf des Tages kommen sie nicht mehr in Frage.
Loulou fehlen die Argumente nicht , sondern nur Moral und Respekt gegen Mitmenschen.
Bin immer wieder erstaunt über die Uneigennützigkeit solcher Herren.
Wie sind die eigentlich zu solchen Vorstandsehren gekommen, machen die das aus Langeweile?
Die Überheblichkeit von Schiltz war wieder nicht zu übertreffen. Kein Wort von Entschuldigung, kein Wort der Erklärung zur Impfdrängleraktion. Sein Plädoyer bestand darin dem Volk die Wichtigkeit der „Drei“ bei den „Hôpitaux Robert Schuman“ zu erklären. Ohne S.W.S. läuft also nichts. Eine Frechheit dem Personal gegenüber und eine unübertreffliche Selbstüberschätzung .
In Trier ist der Sicherheitsdezernent Thomas Schmit für dasselbe Vergehen von seinem Amt zurückgetreten.
De Sproch vum Dag, d’Zitat vum Mount: „Ech verbidde mer et, fir mer Lektiounen an Anstand a Moral ginn ze loossen“, so Jean-Louis Schiltz. An anere Wieder, ech sin héichmoralesch, brauch net méi beizeléieren a sin immens wichteg. Oder wëll hien domatter soen, hien verbidd SÉCH et, fir objektiv iwer sech nozedenken?
Unsere Regierung sollte die Impfstoffknappheit kurzfristig entschärfen indem sie, wie Ungarn, auch den russischen SputnikV kauft ohne auf die EMA zu warten, deren Zulassungsprozedur für diesen Impfstoff scheinbar immer noch vor sich hindümpelt. Ausserdem sollten die von einigen Mitgliedern der Taskforce wegen sehr guter Effizienz ins Gespräch gebrachten „Mischimpfungen“ das heisst zum Beispiel 1 mal AstraZeneca und 1 mal BiontechPfizer, statt 2 mal denselben Impfstoff, endlich in konkrete Tests und Umsetzung münden.
Wenn solche Herrschaften eine Pressekonferenz einberufen um sich zu rechtfertigen soll im Grunde genommen kein Pressevertreter mehr hingehen oder wenn wie in dieser Pressekonferenz die Rede geht von Lektionen , Anstand und Moral sollten in Zukunft die Journalisten sich erheben und solch eine Veranstaltung verlassen . Es gibt halt Leute die sich sowas von wichtig vorkommen über Anstand und Moral philosophieren aber eine Entschuldigung nicht über ihre Lippen bekommen . Lobenswert jedenfalls dass unsere Presse nicht locker lässt obwohl ich befürchte dass in einem Monat die Sache im Sand verläuft und dies wissen jene Herrschaften auch sowohl in diesem Marienlande oder in Colmar-Berg und die Karavane zieht weiter.
Ich kann nicht soviel essen wie ich ko…n könnte
Loulou:))….so lernt man Leute kennen, Loulou und seine zwei Amigos haben jeglichen respekt verloren.In die Coronageschicht gehen die, als Impfdrängler durch…. Loulou und die Impfdrängler hahaha
Wer hätte das gedacht,dass dieser Mann doch sowas macht!!!!Und sieht auch noch nicht sehr gepfegt aus!Duschen und rasieren tut not!
Einfach ekelhaft, dieser Herr, und dann tritt der noch so grossspurig auf. Aufhören, Herr Schiltz! Treten Sie zurück! Oder kann denn niemand dieses Trio entlassen, einfach rausschmeissen?
Gegen den Oberbürgermeister von Halle ermittelt die Staatsanwaltschaft obschon er beteuert sich nicht vorgedrängt zu haben. Und was passiert Herr Schiltz, ach ja, der steht als CSV Mann in Luxemburg unter Denkmalschutz🤣? Würde gerne wissen wer noch alles sich vorgedrängt hat, ob mit CSV LSAP oder DP Karte. Die Grünen schliesse hier mal aus, die Müllerin hat bestimmt
Ihren eigenen Serum gemixt. Hoffentlich ist kein Altöl mit rein von den Rennwagen die früher dort rumstanden. Der Mill und der Änder würden sich kaputt lachen.
Irgendwie möchte ich trotzdem wissen, wer sich noch so von den oberen 1000 (10000 haben wir kaum!) derart vorgedrängelt hat. Bestimmt gibt’s mehr. Das Volk würde sicher staunen. Diese 3 sind wohl nur die Spitze eines Eisberges.
Interessant würde es auch werden, wenn die Presse Frau Lenert fragen würde, ob es stimmt, dass Familienmitglieder von Ärzten Restdosissen Impfstoff bekamen.
Man wird das Gefühl nicht los, dass es hier von Anfang an kein Konzept gab. Und es geht jeden Tag um Leben und Tod.
Sorry well mech net ob den Här Schiltz anscheissen, awer as esou schuet dat et kenn Feierkrop
Mei get, en fehlt mir ons iech.Et as elo net The world first problem, awer wei kann een sou …. sin
wéi ët am Moment ausgesäit, hun, ausser déi eeler Läit aus den Alters- a Fleegeheemer, well se jo u sëch vläicht keen aanere Choix haten, nach net vill sëch impfe gelooss, par rapport zu der Awunnerzuel, plus Frontalier`en déi am Secteur schaffen, ass mengen ëch de Succès nët immens.
Geséit ee jo, den Opruf, fiir nach eng `Chance` ze kréien, fiir awer dach nach geimpft këene ze gin, da war dann Undrang, nët immens.
Wat d`Affaire J.L.S. ubelaangt, gesin ëch do nët onbedengt, dat hien engem Aaneren Eppes weg gehol hät, mä awer..
ët ass jo och gewosst, dat d`Viirgoen vun onser Regierung an d`KommuniKatioun net dat gielt vum Ee ass, an dat een méi wéi eng Kéier, nët richteg versteet wat gemengt ass, well och oft, vläicht gären nët esou ee Klortext geschwaat gët.
Mä, dem JLS a Co, esou wéi hinnen hiir Haltung ass, kuckt ët tatsàchlech esou aus, wéi wann dat hinnen ganz egal wiir, esou jo och d`Réaktiounen
schued, dat Mënschen esou Egoiste sen, dat kret ee nët geännert, nu jee, se mussen dann och mat Kritik rechnen, da können se hei am Land nach nët kloën, an aaner Länner mussen së den Hut huelen
soweit ich das sehe waren die spitäler eigenverantwortlich für ihre impfungen. entgegen dem artikel (zu viel bürokratie) wäre es dann eher zu wenig bürokratie gewesen?
Anstand an Moral daat kënnen déi Bonzen do nitt.
Just nëmmen Fric.
Jemand, der sich so aggressiv verteidigt, hat selten recht.
Ist es nicht sonderbar, dass die Menschen so gerne für die Religion
fechten und so ungerne nach ihren Vorschriften leben?
G. Chr. Lichtenberg
An elo ass de Loulou rosen a beleidegt, dem Monni Schiltz säi verwinte Neveu.