Gemeinde Mersch / Haushalt 2023 mit Investitionen von 44 Millionen Euro einstimmig angenommen
44 Millionen Euro investiert die Gemeinde Mersch im kommenden Jahr in laufende Projekte. Der Haushalt wurde kürzlich einstimmig vom Gemeinderat gutgeheißen.
„Exzellent“, antwortete Bürgermeister Michel Malherbe (DP) lapidar auf die Frage, wie er den Haushalt 2023 beschreiben würde. 44 Millionen Euro wird die Gemeinde 2023 investieren, eine neue Anleihe bedürfe es dazu nicht, präzisierte das Gemeindeoberhaupt.
Das finanziell „anspruchsvollste“ Projekt der kommenden Jahre dürfte der Bau einer neuen Grundschule gleich neben dem Rathaus sein, dort, wo sich früher der Block A der Nik-Welter-Schule befand. Auf einer 1,7 Hektar großen Fläche entstehen neben dem Rathaus 24 Klassensäle, zehn thematische Räume, ein Turnsaal und ein Schwimmbad. Ursprünglich war das Projekt mit 52 Millionen Euro veranschlagt. „Mittlerweile liegen wir aber schon bei 60 Millionen Euro“, sagte Malherbe. 2022 waren neun Millionen Euro dafür im Haushalt vorgesehen, 2023 sind es bereits 16,5 Millionen.
30 Millionen für Konferenzzentrum
Mersch müsse auch sein Angebot an Veranstaltungsräumen erweitern, sagte der Bürgermeister. Da die Gemeinde im Zentrum des Landes liegt und gut an die Hauptverkehrsachsen angebunden sei, gebe es eine große Nachfrage. Deswegen brauche die Kommune unbedingt ein Konferenzzentrum. 30 Millionen Euro will sich die Gemeinde ein solches kosten lassen. Auf einer Fläche von 4.800 Quadratmetern sind ein Festsaal von 400 Quadratmetern für 200 Besucher und ein Mehrzwecksaal von rund 280 Quadratmetern für rund 400 Personen geplant. Im Untergeschoss ist ein Parkhaus mit 62 Stellplätzen vorgesehen. Wegen der Überschwemmungsgefahr habe man sich auf ein Stockwerk beschränkt, doch auch Kostengründe dürften bei der Entscheidung eine Rolle gespielt haben, sagte André Kaluza, Chef der technischen Abteilung. Man könnte wohl theoretisch noch ein Untergeschoss tiefer bauen, sagte er, doch „alles hat seinen Preis“. Auf die Frage, ob die Zahl der Parkplätze angesichts der geplanten Zuschauerkapazitäten nicht zu knapp berechnet sei, meinten sowohl Malherbe als auch Kaluza, es gebe ausreichend öffentliche Parkplätze in 400 Meter Entfernung. 2023 sieht der Merscher Haushalt hierfür 700.000 Euro vor. Der Baubeginn ist für 2024 geplant; im Frühjahr 2028 könnte das Konferenzzentrum stehen.
Umgestaltung der Villa Faber kostet 8 Millionen
Acht Millionen wird die Umgestaltung der Villa Faber kosten. Im früheren Sitz der gleichnamigen Druckerfirma plant die Gemeinde, die interkommunale Bibliothek (das „Mierscher Lieshaus“) und die Gemeindearchive unterzubringen. Außerdem sollen die Merscher Geschichtsfreunde dort Räumlichkeiten erhalten. 600.000 Euro kostete das Projekt dieses Jahr, für 2023 stellt der Gemeindehaushalt 2,5 Millionen Euro bereit. Hinter diesem Anwesen befindet sich noch ein Baugrundstück, auf dem die SNHBM zwölf Sozialwohnungen bauen wird.
Ein Projekt, welches die Gemeinde wohl noch die nächsten zwölf Jahre beschäftigen wird, ist der Bau eines Wasserreservoirs, mit einer Kapazität von 4.000 Kubikmetern, samt den nötigen Infrastrukturarbeiten am Leitungsnetz. Zusätzlich werden neue Bohrungen durchgeführt. 2, 4 Millionen werden für das Projekt, das zur Absicherung der Wasserversorgung in der Gemeinde dient, veranschlagt. Für 2023 sieht der Haushalt eine Investition von 320.000 Euro vor.
Neuer Sportkomplex vorgesehen
Schließlich möchte der Schöffenrat gegenüber dem Einkaufszentrum „Topaze“ einen neuen Sportkomplex errichten, um dort fast alle sportlichen Aktivitäten zu zentralisieren. „Die aktuelle Sporthalle ist bereits 50 Jahre alt“, begründet Bürgermeister Malherbe den Plan. „Eine Vorstudie kam auf einen Kostenpunkt von 106 Millionen“, erläuterte André Kaluza, „doch man kann sich leicht ausmalen, dass auch diese Summe weit überschritten wird.“ 2023 wird die Gemeinde einen Architektenwettbewerb ausschreiben.
Der Tischtennisverein wird allerdings in der Erweiterung des Sportkomplexes „Krounebierg“ untergebracht. Der ist schon fertiggestellt und werde noch 2023 eingeweiht, sagte Malherbe. Wegen Lieferschwierigkeiten ist allerdings bis heute noch kein Lift in dem Gebäude installiert.
Merscher Park soll ausgebaut werden
Im Rahmen des Wohnungsbauprojekt „Quartier de l’Alzette“, wo über 1.000 Wohneinheiten entstehen werden, wird die Gemeinde den Merscher Park ausbauen, Arbeiten, für die im kommenden Haushalt 500.000 Euro vorgesehen sind.
Die neuen Projekte halten sich im nächsten Jahr in Grenzen: Der Haushaltsplan sieht 120.000 Euro für die Renovierung zweier Häuser an der place Saint-Michel vor sowie 70.000 Euro für Arbeiten am Platz selbst. 150.000 Euro werden für eine Studie bezüglich Überschwemmungsgebieten bereitgestellt: Je 100.000 Euro stehen bereit für Instandsetzungsarbeiten am Fußballplatz, Renovierungsarbeiten an der Schule Jean Majerus sowie für die Neugestaltung der öffentlichen WCs an der place de l’Eglise.
Der Haushalt 2023 wurde am 12. Dezember einstimmig vom Gemeinderat angenommen. „Ein Beweis für die gute Zusammenarbeit in der Gemeinde“, sagte Michel Malherbe.
Haushalt 2023 in Kürze
Ordentlicher Haushalt:
– Einnahmen: 48,3 Mio. Euro
– Ausgaben: 34,74 Mio. Euro
– Überschuss: 13,56 Mio. Euro
Außerordentlicher Haushalt:
– Einnahmen 28 Mio. Euro
– Ausgaben 44 Mio. Euro
– Defizit: 16 Mio. Euro
Gemeindeschulden 2023: 6,5 Mio. Euro
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