Gemeinde Schengen / Haushalt 2025 im Zeichen von Bildung, Sport und Europa ohne Grenzen
Der Haushalt 2025 spiegelt die Ambitionen der Gemeinde Schengen wider. Bei guter finanzieller Gesundheit wird in Bildung, Sport und Europa investiert. Das Jubiläum des Abkommens von Schengen spielt dieses Jahr eine wesentliche Rolle.
Finanziell geht es der Gemeinde Schengen gut. Das meint auch die Opposition, die Bürgerbewegung „Besser zesummen“. Die kommunale Schuldenlast wird sich Ende 2025 auf voraussichtlich rekordverdächtig niedrige 0,5 Millionen Euro belaufen, bei rund 6,3 Millionen Euro auf der hohen Kante und einem Überschuss im diesjährigen Budget von etwa 1,7 Millionen.
Mit diesem Polster lässt sich arbeiten – im Sinne der Gemeinde und ihrer rund 5.200 Einwohner. Auch die Opposition begrüßt die Infrastrukturarbeiten, die Verkehrsberuhigungsmaßnahmen in den zur Kommune zählenden Dörfern sowie unter anderem noch die Investitionen im Bereich Wohnungsbau, Klima, Natur und Mobilität.
Große Projekte sind in Planung, wie der neue Schulcampus auf einem sechs Hektar großen Gelände namens „Klosbam“ gegenüber der Autowerkstatt und Tankstelle am Eingang von Remerschen. Dann der Umbau der Sporthalle in Elvingen oder die Konstruktion eines Ruderhauses in Schwebsingen. Andere Projekte stehen vor der Vollendung, wie vor allem die Modernisierung und komplette Umgestaltung des Europamuseums in Schengen. Dann natürlich die Heimkehr der historischen „Marie-Astrid“ im Rahmen des 40. Jubiläums der Unterzeichnung des Abkommens von Schengen am 14. Juni 1985. Ein Großteil dieser Kosten übernimmt der Staat. Gedacht wird aber auch an die Zeit und die Touristen danach, weshalb zum Beispiel in ein Bistro im ehemaligen Kräutergarten des Schlosses investiert wird und in die Renovierung des Kochhauses, wo unter anderem die kommunale Bibliothek und Konferenzräume hinkommen könnten.
Eine Frage des Personals
„Wir investieren, um eine noch lebenswertere Gemeinde zu haben“, sagt Bürgermeister Michel Gloden („Aer Ekipp“). Verkehrsberuhigungen, Bushaltestellen, Glasfasernetz, Hochwasserschutz, Spielplätze, Spazierwege durch die Weinberge und ein Bürgerbudget gehören ebenso dazu wie auch Subsidien für Vereine, verdienstvolle Schüler und nachhaltige Energie.
Die Verwirklichung aller Projekte verlangt nach Personal. Auch nach Neueinstellungen, da neue Aufgaben und Herausforderungen die Schaffung neuer Posten erfordern. Nötige und wichtige Stellen, so Gloden. Die Opposition zweifelt, ihr ist die Personalentwicklung nicht ganz geheuer. Von rund 58 Posten im Jahr 2023 käme man 2025 auf gut 72. Wenn es so weitergehe, werde die Belegschaft bis zu den nächsten Wahlen auf 120 anwachsen, so Tom Bellion von „Besser zesummen“. Eine grundlegende Diskussion über Sinn und Kosten neuer Posten dränge sich auf, eine mehrjährige Planung ebenfalls. Ohne Letztere wolle man als Opposition keinem neuen Posten mehr zustimmen, so Bellion.
Die Opposition begrüßt zwar die „positiven Akzente, die den Einwohnern zugutekommen“, stimmte am Dienstag dieser Woche aber schließlich gegen den Haushaltsentwurf 2025. Als Grund nennt sie vor allem eine Überschätzung der Einnahmen, ausufernde Personalkosten sowie Unklarheiten, Geheimniskrämerei oder nicht ersichtlicher Nutzen bei verschiedenen Projekten. Vier Nein- und sieben Ja-Stimmen (Äer Ekipp) sind das Resultat der Abstimmung im elfköpfigen Gemeinderat an der Mosel.
Haushalt 2025
Ordentliche Einnahmen: 28.966.266 Euro
Ordentliche Ausgaben: 22.410.464 Euro
Überschuss: 6.555.801 Euro
Außerordentliche Einnahmen: 19.992.529 Euro
Außerordentliche Ausgaben: 28.838.479 Euro
Defizit: 8.845.950 Euro
Nach Berücksichtigung des Überschusses des berichtigten Budgets von 2024 in Höhe von 3.981.412 Euro wird 2025 mit einem voraussichtlichen Endergebnis von 1.691.263 Euro gerechnet.
Schengens große Projekte
– Umbau des historischen Schiffs „Marie-Astrid“: 4.420.000 Euro
– Campus „Baggerweier“: neuer Schulkomplex in Remerschen: 3.150.000 Euro
– Bau eines Anlegers für das Schiff „Marie-Astrid“: 2.549.065 Euro
– Erweiterung Sporthalle Elvingen: 2.468.055 Euro
– Neugestaltung des Europäischen Museums in Schengen: 2.300.000 Euro
– Teilnahme an Kläranlage Schengen-Remich: 650.000 Euro
– Hangar für Ruderboote in Schwebsingen: 600.000 Euro
– Neubau Tourist-Info: 135.000 Euro
– Renovierung des Kochhauses Schengen: 95.000 Euro
Nicht aufgezählt sind zahlreiche Investitionen in die Verkehrsberuhigung und das Straßennetz der Gemeinde. Zu bemerken ist ebenfalls, dass die Kosten für Schiff, Anlegestelle und Europamuseum von der Kommune vorfinanziert, aber integral vom Staat zurückerstattet werden.
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