European Cup / HB Esch startet GoFundMe-Kampagne: „Außergewöhnliche Zeiten erfordern außergewöhnliche Maßnahmen“
Der HB Esch steckt in einer schwierigen finanziellen Lage. Um trotzdem am Europapokal teilnehmen zu können, hat sich der amtierende Meister eine besondere Spendenaktion einfallen gelassen.
Mit den Worten „außergewöhnliche Zeiten erfordern außergewöhnliche Maßnahmen“ beginnt der Post auf der Facebookseite des Handball Esch – es geht um die Finanzierung der diesjährigen Europapokal-Kampagne. Um den finanziellen Aufwand, den eine Teilnahme am europäischen Geschäft mit sich bringt, zu stemmen, hat der Klub eine Spendenaktion auf der Plattform GoFundMe.com gestartet. „Wir hoffen, damit die Leute zu erreichen, die gewillt sind, dem Verein zu helfen“, sagt HBE-Präsident Christian Bock.
Auf die Frage, was die Gründe sind, die hinter dieser Initiative stecken, nennt der langjährige Escher Kapitän die wirtschaftliche und ökonomische Krise in Westeuropa, von der unter anderem der Bausektor betroffen ist. „Wir haben eine Reihe an Sponsoren, die aus diesem Sektor kommen und deren erste Priorität es im Moment nicht ist, dem Handball Esch größere Summen zu sponsern“, erklärt Bock. „Wir wollen unseren Jungs aber unbedingt die Möglichkeit bieten, im Europacup anzutreten. Wir haben unseren Spielern erklärt, dass wir nicht mehr die gleichen Mittel haben, wie noch vor ein paar Jahren. Sie haben deswegen akzeptiert, weniger Geld und Vorteile zu erhalten. Wir wollten ihnen aber nicht die Möglichkeit nehmen, europäisch zu spielen. Zudem wäre es traurig, wenn wir als luxemburgischer Meister nicht teilnehmen könnten.“
Mit dem Online-Crowdfunding sollen nun zusätzliche Gelder eingenommen werden, um den Auftritt auf der europäischen Bühne zu finanzieren. Mit der Teilnahme kommt nämlich einiges auf den Klub zu: Einschreibungsgebühren, Schiedsrichter und Delegierte, Reisen, Hotels, usw.
Zwischen 13.000 und 15.000 Euro
Der HB Esch hat sich zwar mit dem Gegner VIF von den Färöer Inseln darauf geeinigt, sowohl das Hin- als auch das Rückspiel am 14. und 15. Oktober in Luxemburg auszutragen – das bedeutet aber nicht, dass das europäische Abenteuer bedeutend billiger wird. „Eine Reise auf die Färöer Inseln hätte für die ganze Mannschaft zwischen 15.000 und 20.000 Euro gekostet. Dadurch, dass wir zweimal zu Hause spielen, sparen wir ein bisschen, aber wir liegen voraussichtlich immer noch grob gerechnet zwischen 13.000 und 15.000 Euro“, so Bock. Zwei Heimspiele bedeuten nämlich nicht, dass die Reisekosten komplett wegfallen. Die Lokalmannschaft muss sich laut europäischem Verband in diesem Fall an den Ausgaben des Gegners beteiligen. „Weil wir die Einnahmen von den beiden Matches erhalten, übernehmen wir für sie das Hotel. Dieses Agreement ist eigentlich mehr als ok. Wir müssen sie nicht zusätzlich entschädigen, weil sie auf ihr Heimspiel verzichten.“
Als luxemburgischer Meister hatte Esch für die erste Runde des European Cups ein Freilos erhalten und steigt erst in Runde zwei ein. Preisgelder gibt es in dieser Phase des Wettbewerbs noch nicht. Erst das Erreichen der dritten Runde würde 7.500 Euro in die Kasse spülen.
Der Europapokal ist aber nicht nur eine finanzielle, sondern auch eine sportliche Herausforderung für den HB Esch. „Handballerisch haben die Färöer Inseln in den letzten Jahren einen Schritt nach vorne gemacht, daher rechne ich mit einem Gegner, den wir nicht auf die leichte Schulter nehmen dürfen“, so Bock. „Ich denke, es wird eine schwierige, aber auch eine machbare Aufgabe.“
Für das Duell mit VIF peilt der Klub bei GoFundMe.com 20.000 Euro an. Sollte mehr Geld wie gebraucht wird zusammenkommen, wird dieses in die Jugendkommission des Vereins investiert.
Die Kampagne steht Stand Montag 19 Uhr bei 2.605 Euro.
Spendenlink
www.gofundme.com/f/coupe-deurope-handball-esch
Auf der Internetplattform GoFundMe erfolgt die Spendenerhebung nach dem Crowdfunding-Prinzip. Das heißt, eine große Anzahl an Privatpersonen kann mit vergleichsweise kleinen Beträgen für einen bestimmten Zweck spenden.
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