/ Herkunft und Schulerfolg hängen auch in Luxemburg weiter stark zusammen
Im Bildungsbericht 2018 wird unter anderem aufgrund einer Analyse nach Gemeinden festgestellt, dass schulischer Erfolg und sozioökonomischer Hintergrund eng zusammenhängen; eine Feststellung, die bereits 1968 in der sogenannten Magrip-Studie festgehalten wurde. Die Regierung hat eine Reihe von Maßnahmen gegen diesen Zustand ergriffen.
In seiner Antwort auf eine entsprechende parlamentarische Anfrage von Martine Hansen (CSV) erklärt Bildungsminister Claude Meisch, wie er vorgehen will.
Er bestätigt, dass bildungsnahe und sozial besser gestellte Familien in unserem Schulsystem besser abschneiden als Schüler aus bildungsfernen und sozial schwacher gestellten Familien; ein Zustand, der nicht spezifisch für das Luxemburger Schulsystem sei. Alle Schulsysteme der westlichen Entwicklungsländer kämpfen mit mehr oder weniger Erfolg gegen dieses Phänomen an.
Um genauer zu verstehen, welche Faktoren Einfluss nehmen auf den schulischen Erfolg der Schüler in Luxemburg, habe die Regierung 2014 das LUCET (Luxembourg Centre for Educational Testing) ins Leben gerufen. Die vom LUCET durchgeführten Studien hätten in den vergangenen Jahren die Basis für die Politik der Regierung gelegt, so der Minister.
Schere geht früh auseinander
Wie der Bildungsbericht 2018 erstmals darlege, zeichne sich die Periode des Zyklus 2 der Grundschule als entscheidender Moment in der schulischen Entwicklung der Schüler ab. Dies bedeute, dass die Schere der Leistungsunterschiede im Luxemburger Schulsystem bereits früh auseinandergehe. Verschiedene Schülergruppen scheinen demnach nicht die notwendigen Voraussetzungen mitzubringen für eine Alphabetisierung auf Deutsch und die mündliche Einführung des Französischen im Zyklus 2.
Einen kumulativen Effekt gibt es in Bezug auf die sozioökonomische Herkunft des Schülers und einen eventuellen Migrationshintergrund. Dort, wo beide Faktoren spielen, gebe es wesentliche Abweichungen im Vergleich zum nationalen Durchschnitt. Diese Erkenntnis sei mitentscheidend dafür gewesen, dass die Regierung in den vergangenen Jahren die Sprachentwicklung in der Vorschule und in der Kinderbetreuung in den Mittelpunkt der Politik gestellt hat. Durch eine frühere Heranführung an die Luxemburger Sprache soll die sprachliche Basis für die Alphabetisierung auf Deutsch bei Schülern mit Migrationshintergrund verbessert werden.
In den kommenden Jahren, so der Minister, werde das „Observatoire de la qualité scolaire“ diejenigen Prozesse, die im Zyklus 2 eine soziale Selektion bewirken, noch detaillierter unter die Lupe nehmen und Verbesserungsvorschläge unterbreiten.
Sprachförderung kleiner Kinder
Die Sprachförderung im Kleinkindbereich werde aktuell durch einen wissenschaftlichen Beirat mit namhaften nationalen und internationalen Experten begleitet. Daneben gebe es eine ganze Reihe von Projekten, die aktuell mit der Universität Luxemburg ausgearbeitet werden. Insbesondere im frühkindlichen Bildungsbereich sei in dem letzten Vierjahresplan an konkreten wissenschaftlichen Lösungsansätzen geforscht worden.
Der Schwerpunkt der empirischen Bildungsforschung an der Universität Luxemburg habe in den letzten Jahren jedoch in der wissenschaftlichen Bestandsaufnahme, der Propagation einer informierten Bildungsdebatte sowie im nachhaltigen Aufbau von nationaler Expertise und Infrastruktur gelegen.
Durch den längsschnittlichen Charakter der LUCET-Datenbank lasse sich darüber hinaus die Nachhaltigkeit der Maßnahmen über die gesamte Schullaufbahn untersuchen.
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Es gibt leider keine Gerechtigkeit, die gab es noch nie und wird es auch nie geben. Die soziale Ungerechtigkeit beginnt mit der Geburt, mit der Herkunft und setzt sich dann, in den meisten Fällen, in der Schule fort. Tatsache ist, dass es Kinder resp. Jugendliche, in der soial schwachen Gesellschaftsschicht gibt, die den nötigen Biss haben sich gegen die widerlichen Umstände durchzusetzen und erfolgreich sind. Das ist natürlich ein schwieriger Weg und es bedarf eines starken Willens und Durchsetzungsvermögens das angestrebte Ziel zu erreichen. Es gibt aber auch viele, die dankbar sein können, dass ihr Vater vor ihnen auf der Welt war, sprich die Chance auf ihrer Seite haben und sie nicht zu nutzen wissen. Nichtsdestotrotz ist es Aufgabe des Staates dafür zu sorgen, dass in Sachen Bildung die Chancengleichheit so hoch wie möglich sein soll.
Es wäre viel interessanter eine Studie über die Erfolgsquote der Schüler in Bezug zum Punktesystem und dem heutigen Kompetenzsystem zu machen, wobei auch die Programme noch einmal unter die Lupe genommen werden sollten. Es ist auffällig, dass viele Schüler die bis zum 4ten Schuljahr Top-Leistungen nachweisen können aber dann im 5ten Schuljahr dem vehementen Leistungsdruck und vollgestopften Programm unterliegen und somit der Notendurchschnitt zusammenbricht.
Viele Kinder sind einfach überfordert, so würde ich es als eine durchaus sinnvolle Maßnahme ansehen noch ein Schuljahr in der Vorschule hinzuzufügen um das gelernte zu festigen und somit auch das vollgestopfte 5te Schuljahr zu erweitern. denn der Unterschied ist dramatisch. Auch hier wäre die akribische Infragestellung der heutigen Erfolgsquote vom 4ten in Gegensatz zum 5ten Schuljahr eine sehr interessante Studie die durchaus gemacht werden sollte.
Es ist sicher auch ein Vorteil für Kinder wenn sie mit ihren Eltern nicht über Gott aber über die Welt reden können.Die ihnen erklären können wie die Dinge funktionieren und sie nicht abends vor dem Schlafengehen noch einige Stunden mit Blödel-TV bestrahlen. Ein Vater der mit der Bierflasche in der Hand die Bundesliga verfolgt ist sicher nicht so hilfreich wie einer mit einem Buch in der Hand und der auch noch erklären kann was drin steht.
Den Stress in der Schule hatten wir alle.Der half auch den Weizen von der Spreu zu trennen. Mit diesem System ersparte man „schwächeren“ Schülern,dass sie durch Mogelei in den Anfangsjahren, des Sekundarunterrichts z.B.,wertvolle Zeit vergeudeten.Sie konnten sich frühzeitig neu orientieren und ihr Glück ohne Jura Diplom machen.
Klar ist: Intelligenz ist AUCH vererblich. Chancengleichheit ist demnach völlig unmöglich.
Soviele angepasste Unterrichtsformen, in allen möglichen Sprachen, nach dem Abitur und 13 Jahren im Schulsystem, nicht mal genügend Sprachkenntnisse zur Erlangung der luxembuerger Nationalität. Dies gibs in keinem anderen Land der Welt.