Parlamentarische Anfrage / Herzinfarkte bei Frauen sind anders – Regierung erklärt, das im Blick zu haben
Die Abgeordneten Carole Hartmann und Gusty Graas (DP) wollten in einer parlamentarischen Anfrage von Gesundheitsministerin Paulette Lenert (LSAP) wissen, ob es nicht angebracht wäre, besser auf die geschlechtsspezifischen Unterschiede bei einem Herzinfarkt hinzuweisen und ob die Teilnehmer der Erste-Hilfe-Kurse diese Unterschiede erlernen würden.
Die häufigste Todesursache bei Frauen in Luxemburg sind mit 24,1 Prozent Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Für Frauen fühlt sich nicht nur ein Herzinfarkt anders an als für Männer, sondern auch die Zeit, bis ein Herzinfarkt bei einer Frau entdeckt wird, ist deutlich länger. So brauchen Ärzte durchschnittlich rund 100 Minuten, um Infarkte bei Frauen zu erkennen, die weniger als 24 Stunden zurückliegen. Diese Zahlen stammen vom „Institut national de chirurgie cardiaque et de cardiologie interventionnelle“ (Nationales Institut für Herzchirurgie und interventionelle Kardiologie). Neben den klassischen Symptomen wie Schmerzen in der Brust klagen Frauen immer wieder über Kurzatmigkeit, Übelkeit und Erbrechen.
Sofort den Notruf wählen
Zusätzliche Aufklärungsarbeit sei jedoch nicht unbedingt notwendig. Wie die Gesundheitsministerin in ihrer Antwort mitteilte, nimmt Luxemburg schon seit Jahren an mehreren internationalen Aktionstagen teil, damit die Symptome eines Herzinfarktes besser von der breiteren Öffentlichkeit erkannt werden. „So findet zum Beispiel an jedem ersten Freitag im Februar der International Wear Red for Women Day statt. An diesem Tag wird ein besonderes Augenmerk auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Frauen gelegt. Auch die Symptome werden dort einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht“, erklärte Paulette Lenert.
Was die kostenlose Erste-Hilfe-Ausbildung des CGDIS angeht, so wird unter so realen Bedingungen wie nur möglich trainiert. „Das CGDIS verwendet bei seinen Schulungen erwachsene und pädiatrische, männliche und weibliche Puppen“, stellte die Gesundheitsministerin klar.
Sobald der Verdacht auf einen Herzinfarkt besteht, soll der Notruf verständigt werden. Treten die Anzeichen nachts auf, sollte man keinesfalls bis zum nächsten Morgen warten. Patienten mit Verdacht auf einen Herzinfarkt raten Ärzte, sich auf keinen Fall hinzulegen, sondern den Oberkörper etwas erhöht zu lagern, damit das Herz entlastet wird.
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