Luxemburg / HEV, PHEV oder BEV? ACL bietet Entscheidungshilfe in Sachen Elektromobilität
Der Automobil-Club Luxemburg hat am vorigen Dienstag eine Konferenz zum Thema Elektroautos veranstaltet: Fachleute erklärten die verschiedenen Fahrzeugtypen und Ladestationen.
Anfang 2022 waren in Luxemburg rund 440.000 Fahrzeuge registriert, der Anteil der Elektromobilität – Hybrid-Modelle inklusive – liegt bei rund 8,35 Prozent. Es ist also noch viel Luft nach oben, und mehrere Anzeichen sprechen dafür, dass der Trend weiterhin steigen wird: Da wären zum einen die fast täglich steigenden Benzin- und Dieselpreise, zum anderen das immer stärker werdende Umweltbewusstsein.
Der Markt für Elektro- und Hybridautos war bis vor ein paar Jahren ein Nischenmarkt; nur wenige Marken boten elektrische Modelle an. Das hat sich inzwischen geändert, fast jede Marke hat Elektro- oder Hybridmodelle im Angebot; vom Kleinwagen bis zum Sportler kann man mittlerweile alles elektrisch fahren. Doch die Auswahl an verschiedenen Antriebsarten unter den E-Autos kann für Laien verwirrend sein. Um Autofahrern, die am Kauf eines Elektroautos interessiert sind, eine Entscheidungshilfe zu geben, organisiert der ACL Konferenzen, in denen die häufigsten Fragen rund um E-Autos und Hybride beantwortet werden.
Das wäre zum Ersten die Frage nach dem Wagentyp: Sollte man ein 100-prozentiges Elektroauto (BEV) kaufen, ein Plug-in-Hybrid (PHEV) oder vielleicht ein klassisches Hybridfahrzeug (HEV)? – Eine pauschale Antwort gibt es nicht, jeder Fahrzeugtyp besitzt seine Vor- und Nachteile. So liegen die Vorteile eines HEV in dem nur um rund 2.000 Euro höheren Einkaufspreis als für ein klassisches Thermofahrzeug. Für einen BEV muss man schon mehr als 10.000 Euro zusätzlich auf den Tisch legen. Die Nachteile eines HEV sind z.B. die geringe Beschleunigungsleistung sowie eine sehr begrenzte Auswahl an Modellen. Ein BEV verursacht hingegen überhaupt keine lokalen CO2-Emissionen und es ist (bis jetzt noch) viel billiger, die Batterie aufzuladen, als einen Tank mit Kraftstoff zu füllen.
Die Entscheidung für diesen oder jenen Typ hängt nicht zuletzt auch vom Fahrertyp ab. Der ACL bietet auf seiner Website ein Hilfsmittel an, das anhand von nur acht Fragen ermittelt, welcher Antrieb am besten zu Ihnen passt.
Eine Frage, die beim Kauf eines E-Autos von Bedeutung ist, ist die nach der Lademöglichkeit: Kann man zu Hause aufladen oder muss man auf eine öffentliche Ladestation ausweichen? Diesbezüglich gab es die meisten Fragen vonseiten des Publikums, wie z.B. folgende: Wo werden hunderte, wenn nicht tausende von Stadtbewohnern nachts ihr Auto aufladen können? Eine Frage, auf die auch der Experte des ACL keine Antwort wusste.
Richtig verwirrend ist für E-Auto-Neulinge die Thematik der Ladekarten, die zum „Tanken“ an der Ladestation notwendig sind. In Luxemburg können Inhaber einer nationalen Ladekarte an allen Chargy-Stationen ihr Auto aufladen. Mittlerweile gibt es im Land rund 700 Ladestationen (Chargy und Chargy-OK), des Weiteren acht Super-Charger (geplant sind 88).
Kompliziert wird es allerdings, wenn man ins Ausland fährt. Eine Fahrt mit einem E-Auto muss im Vorfeld gut geplant werden, denn es ist möglich, dass man für seine Strecke mehrere verschiedene Karten benötigt.
Etwas für die Umwelt tun, aber …
Immer mehr Menschen wollen etwas Gutes für die Umwelt tun. Es stimmt wohl, dass ein Elektroauto beim Fahren keine Luft verpestet, doch je nach Modell braucht man mehr oder weniger Kilometer, um den CO2-Rucksack, mit dem das Auto schon aus der Fabrik fährt, wieder auszugleichen. Dieser „point de bascule“ kann schon nach 40.000 Kilometern erreicht sein, es könnte aber auch sein, dass dieser Punkt, ab dem ein Elektroauto ökologisch Sinn ergibt, auch nie erreicht wird. Das hängt einerseits vom Fahrzeugmodell, andererseits auch vom Fahrstil ab, und nicht zuletzt auch von der Art des Stroms, die bei der Produktion und bei der Nutzung verwendet wird.
Ein Beispiel: Werden Komponenten in Fabriken hergestellt, wo der Strom aus Kohle gewonnen wird, hat dies eine weitaus größere Auswirkung auf die CO2-Bilanz als die Produktion mit 100-prozentig erneuerbaren Energien. Die Website www.carboncounter.lu bringt etwas Licht ins Dunkel und zeigt die CO2-Emissionen von einigen ausgewählten Fahrzeugmodellen.
WEITERE INFOS
* Die nächste Konferenz über elektrifizierte Autos findet am 8. Juni um 18.30 Uhr im „Tramsschapp“, 49, rue Ermesinde in Luxemburg-Limpertsberg statt. Die Teilnahme ist kostenlos, lediglich eine Anmeldung (über die Website des ACL) ist erforderlich. Der ACL hat zudem eine Broschüre ausgearbeitet (Autos: hybrid und elektrisch – Das Benutzerhandbuch), die Vor- und Nachteile der jeweiligen Fahrzeugtypen erklärt. Zusätzlich werden die damit verbundenen Themen wie Aufladestationen und Ladekarten beleuchtet. Die Online-Version finden Sie hier.
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Das Hauptproblem bei Elektroautos ist die Firma Creos, ihr völlig unterdimensioniertes Stromnetz und ihre Genehmigungsverweigerungstaktik was private 22kw-Ladestationen angeht. Eine Teilelektrifizierung des Straßenverkehrs wäre schon sinnvoll, natürlich nicht mit der Brechstange, wie es Turmes oder Bausch angehen. Besser wäre es, wenn die beiden ihre Energie dafür aufbringen würden Creos dazu zu bewegen dickere Kabel zu verlegen, damit man die Autos überhaupt laden kann. Allerdings hege ich auch den Verdacht, dass unsere beiden Grünkernminister gar nicht wollen, dass die Leute zu Hause laden, weil sich nur der Strom aus den Ladesäulen später saftig besteuern lässt. Dabei kostet jetzt schon der Strom an den ChargySäulen über 30ct pro kwh, der an Schnelladesäulen über 50ct/kwh (das ist teurer als Benzin) und der zu Hause ~18ct/kwh.
Damit wäre ein Elektroauto nur konkurenzfähig, wenn man es zu Hause lädt, und auch praktisch nur Kleinwagen, die unter 20kwh pro 100km verbrauchen. Man kann also praktisch sicher sein, dass der normale Fahrer wieder mal übers Ohr gehauen werden soll.