Unternehmen / Hohe Preise für Autos bescheren Herstellern weltweit ein „Traumquartal“
Dank hoher Preise für ihre Autos haben die Hersteller weltweit im Sommer Rekordumsätze und Rekordgewinne eingefahren.
Laut einer Studie der Beratungsgesellschaft EY waren die deutschen Konzerne beim Gewinnwachstum im dritten Quartal von Juli bis September führend. Volkswagen erwirtschaftete demnach den höchsten Umsatz, Mercedes-Benz den höchsten Gewinn.
Die Versorgung mit Chips und anderen Vorprodukten habe sich verbessert, entsprechend habe die Autoindustrie wieder mehr Fahrzeuge herstellen und verkaufen können, erklärte EY am Montag. Die 16 größten Autokonzerne der Welt konnten demnach alle im dritten Quartal ihren Umsatz steigern – im Schnitt um 28 Prozent.
Der operative Gewinn – also der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen und damit der Gewinn aus dem eigentlichen Geschäft – stieg laut EY ebenfalls um 28 Prozent. Bei den deutschen Herstellern betrug das Plus demnach sogar 58 Prozent, bei US-Konzernen 38 Prozent und japanischen Unternehmen zwei Prozent. Gesamtumsatz und -gewinn der Hersteller lagen laut EY auf dem höchsten Stand, der je in einem dritten Quartal erreicht wurde.
Volkswagen führte beim Umsatz im dritten Quartal das Ranking an – der Konzern aus Wolfsburg machte von Juli bis September laut EY 70,7 Milliarden Euro Umsatz. Auf Rang zwei folgt Toyota. Beim Gewinn lag mit 5,2 Milliarden Euro Mercedes-Benz vorn, darauf folgte VW mit 4,3 Milliarden Euro.
Wachstumsmotor der Branche war China
Wachstumsmotor der Branche war erneut China. Dort legten die Verkäufe der Hersteller laut EY um elf Prozent zu, die der deutschen Autokonzerne sogar um 28 Prozent. In Westeuropa dagegen schrumpfte der Absatz im dritten Quartal um drei Prozent.
„Unterm Strich war das dritte Quartal trotz der abflauenden Konjunktur und einer sehr schwierigen geopolitischen Lage für die Autoindustrie ein Traumquartal“, sagte EY-Experte Constantin Gall. Sein Kollege Peter Fuß erwartet allerdings, dass die Lage vor allem für die Volumenhersteller – im Gegensatz zu Herstellern von teuren Autos – im kommenden Jahr „unter Druck“ geraten werde. „Wir erleben gerade, dass breite Bevölkerungsschichten in wichtigen Absatzmärkten erhebliche Kaufkraftverluste hinnehmen müssen. Das heißt, dass immer weniger Menschen sich ein neues Auto leisten können oder wollen.“
Der EU-Neuwagenmarkt hat sich im Oktober weiter erholt – das Vorkrisenniveau bleibt aber weiterhin unerreicht. Nach Angaben des europäischen Herstellerverbands Acea gab es im vergangenen Monat 745.855 Neuzulassungen, das war ein Plus von 12,2 Prozent im Jahresvergleich. Der Absatz wuchs besonders in Deutschland (16,8 Prozent), Italien (14,6 Prozent), Spanien (11,7 Prozent) sowie Belgien (21,6 Prozent), wie der Verband am Donnerstag mitteilte. Laut der Beratungsfirma EY lag der Neuwagenmarkt im Oktober 28 Prozent unter Vorkrisenniveau.
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