Gastronomie / Hotel Monvillage: Monnerichs neue Perle
Er habe so lange darüber geredet, dass er manchmal geglaubt habe, seine Idee mit dem Hotel nehme sowieso keiner mehr ernst. Das sagt einer, der aus der Gastronomie kommt, schon jetzt von höchster Stelle, der Horesca, Vorschusslorbeeren hat und endlich die Türen öffnen kann. Einfach war es nicht, das Projekt im Herzen von Monnerich zu realisieren. Aber jetzt ist Marco Raus (56) erleichtert und stolz.
Vier Sterne hätte er kriegen können, hat aber die drei Sterne Superior vorgezogen. „Bei vier Sternen muss man zu viele andere Dienstleistungen erbringen, die wir nicht wollten“, sagt Marco Raus. Dazu gehört zum Beispiel, dass die Rezeption durchgehend besetzt ist. Für 14 Zimmer von Standard bis Business Suite lohnt sich ein 24-Stunden-Dienst nicht.
Oder wenn ein Gast ein Hemd abgibt, muss es in kürzester Zeit gewaschen, getrocknet und gebügelt sein. „Wir haben eine Wäscherei, aber das können wir nicht leisten“, sagt der Hotelier. Genauso wie der Schuhputzservice. Außerdem, und das ist noch viel wichtiger, kommt in Vier-Sterne-Hotels eine Klientel, die hohe Ansprüche stellt, wie Frühstück à la carte oder als Zimmerservice.
Es gibt Frühstück im „Monvillage“, aber als Buffet. Das macht ein Koch, der die Hälfte der festangestellten Belegschaft ausmacht, den Besitzer und seine Frau Jacqueline ausgenommen. Im „Monvillage“ sollen neben den privaten Gästen vor allem Businesskunden absteigen. Viele Firmen bringen sie mittlerweile nicht mehr in Vier-Sterne-Häusern unter.
Von anderen Hotels abheben
„Wir wollen uns hier von den anderen Hotels in der Umgebung abheben“, sagt Raus zur Geschäftsstrategie. Mit drei Sternen und dem, was er bietet, hat er gute Aussichten. Als Raus 2017 die seit 2012 leerstehende Spuerkeess-Filiale in der rue d’Esch kaufte, es mit seinem daneben liegenden Elternhaus fusionierte und 2019 die Baugenehmigung kam, konnte er sich nicht vorstellen, dass die Umsetzung drei Jahre dauern würde.
Eine schwierige Baustelle, die sogar CSV-Bürgermeister Jeannot Fürpass „Schweißperlen“ bescherte, wie in seiner Ansprache zur Eröffnung sagte, und Corona erklären die Verzögerung. Material kam nicht oder zu spät, Arbeiter fehlten, der Abriss des bestehenden Gebäudes gestaltete sich schwierig. Was jetzt da steht, passt ins Dorf und ist noch rechtzeitig für den eventuellen Sommerandrang für „Esch2022“ fertig geworden. Die Partnerschaft mit dem ebenfalls erst im Herbst 2021 eröffneten Restaurant „La table d’épicerie“ im gleichen Gebäude tut das ihrige.
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