Hundebesitzer dürften es – insbesondere bei schlechtem Wetter – zur Genüge kennen: Kaum ist man mit dem Vierbeiner unterwegs, wirft dieser sich bei der erstbesten Gelegenheit in den Schlamm oder in eine Pfütze. Schwieriger noch, als den Hund davon abzuhalten, den Dreck mit in die eigenen vier Wände zu schleppen, dürfte für manche Besitzer die Herausforderung sein, das Fell des Vierbeiners anschließend wieder zu säubern. Auch Tiago Bastos, der in Echternach ein Geschäft für Tierbedarf betreibt, hat diese Erfahrung mit seinem Malinois gemacht. So entstand die Idee der „Dogwash“-Anlage, die sich seit Anfang 2022 in Echternach befindet.

Auf wenigen Quadratmetern ist die Kabine mit allem ausgestattet, was für die Waschaktion benötigt wird – angefangen mit einer Rampe, die den Hund in eine Wanne befördert. Anschließend kann der Besitzer den Vierbeiner anleinen und das Duschprogramm auf Knopfdruck starten. Zur Verfügung stehen drei verschiedene Shampoos: ein klassisches Pflegeshampoo mit Conditioner, eins für weißes Fell und ein Produkt gegen Floh- und Zeckenbefall. Beim Trocknen besteht die Möglichkeit, einen zweistufigen Föhn zu benutzen und bei Bedarf selbst ein Handtuch mitzubringen. Die Kosten belaufen sich auf sechs bis 20 Euro.

Kunden aus Frankreich

Bisher ist Tiago Bastos mit dem „Dogwash“ relativ zufrieden. Zu den Vorteilen der Selbstbedienungs-Waschanlage zählt er die langen Öffnungszeiten bis spätabends sowie die Möglichkeit, ohne Termin vorbeizukommen. Wie viele Hundebesitzer bzw. Vierbeiner von der Kabine Gebrauch machen, lässt sich allerdings schwer einschätzen. Die Zahlung ist nämlich nicht von der Anzahl der Hunde, sondern von der Dauer der Waschaktion abhängig. „Die Dusche wird auf jeden Fall täglich benutzt“, so Bastos. „Es kommen sogar Leute aus Frankreich vorbei, um ihren Hund hier zu waschen.“

Trotzdem hatte die Hundewaschanlage mit ein paar Anfängerschwierigkeiten zu kämpfen. „Wir erhielten zu Beginn ein paar negative Rückmeldungen, weil es damals noch nicht möglich war, mit Karte zu zahlen“, so Bastos. Auch bei der Dusche kam es zu Problemen, als der Erhitzer defekt war und die Hundebesitzer ihre Vierbeiner folglich mit kaltem Wasser duschen mussten. „Die Kunden haben sich nie gemeldet, um uns das mitzuteilen. Aber sie haben online schlechte Bewertungen abgegeben, weil das Wasser kalt war.“ Bei der Instandhaltung der Dusche bestehe ebenfalls noch Verbesserungsbedarf. „Manche Leute passen nicht auf das Material auf“, bedauert Bastos. „Sie beschädigen den Föhnschlauch oder hinterlassen die Wanne dreckig. Das ist schon ein paar Mal vorgekommen.“

Weitere Hundedusche in Berdorf

Bastos möchte der Hundewaschanlage auch außerhalb des „Nonnemillen“-Centers zur Bekanntheit verhelfen. Mitte Oktober soll ein zweiter „Dogwash“-Container am Eingang des Campings Martbusch in Berdorf eröffnet werden. „Beim Camping haben viele Leute angefragt, ihren Hund vor Ort waschen zu können“, so Bastos. Auch in anderen Gegenden des Landes könnte er sich weitere Hundeduschen vorstellen: „Wir sind noch am Verhandeln. Es ist ein bisschen schwierig, einen Platz zu finden und auf ein gemeinsames Einverständnis zu kommen. Aber unser Ziel für 2025 ist es, fünf oder sechs Kabinen im ganzen Land zu haben.“

Den Kunden stehen warmes Wasser und verschiedene Shampoos zur Verfügung

So sieht die Kabine im Inneren aus

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