Baustelle / Hunderte Männer und Frauen bauen nachts eine neue Start- und Landebahn am Findel
Die Erneuerung der Start- und Landebahn des Lux-Airport ist eine Baustelle der Superlative. Nacht um Nacht rücken Hunderte von Arbeitern und Arbeiterinnen mit schwerem Gerät an, um die Runway der Zukunft zu bauen, und hinterlassen das Feld jeden Morgen picobello, damit der normale Flugbetrieb nicht gestört wird.
Zwei Dinge muss man wissen, um den Aufwand zu verstehen, den die Menschen am Flughafen derzeit betreiben. Zum einen, dass der Luxemburger Flughafen nur eine Start- und Landebahn hat, und zum anderen, dass solche Runways regelmäßig erneuert werden müssen und dabei den neuesten internationalen Regeln angepasst werden. Üblicherweise bedeuten solche Renovierungen für einen Flughafen, dass er einige Monate schließt und dann mit einer nagelneuen Start- und Landebahn wieder eröffnet. Das fanden die Planer des Lux-Airport allerdings mehr als suboptimal und suchten nach einer Alternative. Das Ergebnis ist eine Baustelle der Superlative, die jede Nacht zum Leben erweckt wird und jeden Morgen eine saubere und voll einsatzfähige „Piste“ hinterlässt.
300 Tassen Kaffee
Die Zahlen sind beachtlich. Nachts rücken mehr als 200 Arbeiter und Arbeiterinnen mit über 100 Maschinen an. Kipplaster mit Asphalt fahren über die eigens für die Baustelle angelegte Zufahrt und durch die Sicherheitsschranke auf die Runway und warten dort in einer langen Schlange, um ihre dampfende Fracht abladen zu können. Walzen drehen auf der neuen Schicht aus Asphalt Runden, um ihn zu verdichten, während gleichzeitig an der Beleuchtung gearbeitet wird. Nacht um Nacht, Schicht für Schicht, Meter für Meter entsteht so eine neue Runway auf der alten Runway. Zwischen 30 und 60 cm tragen die Arbeiter und Arbeiterinnen nach und nach auf. Immer nur so viel, dass das Material die Möglichkeit hat, bis zum Morgen genug abzukühlen, um dem tonnenschweren Gewicht einer aufsetzenden Boeing 747 standhalten zu können. Die alte Start- und Landebahn wird so langsam, aber sicher zu einem Fundament, auf dem eine komplett neue Runway entsteht.
Alleine in der Nacht von Donnerstag auf Freitag, in der die Presse die Arbeiten besichtigen durfte, wurden den Plänen nach 24.000 Quadratmeter Asphalt, 100 Meter Abflussrohre und 4.000 Meter Kabel verlegt. Eingeplant waren rund 300 Tassen Kaffee, um die Stunden zwischen 23 Uhr und 6 Uhr wohlkoffeiniert hindurch schuften zu können – dann, wenn wegen des Nachtflugverbots sowieso keine Flugzeuge starten und landen dürfen.
Täglich neu
Jeden Morgen, wenn sich der kleine Zeiger der Sechs nähert, werden die Markierungen neu aufgemalt und die Bahn noch einmal inspiziert, bevor sie wieder für den ganz regulären Flugverkehr freigegeben wird und sich die ersten Maschinen bereits Luxemburg nähern und landen wollen. Außer ein paar kleinen Steinchen und einem Verkehrshütchen haben die Arbeiter und Arbeiterinnen bislang nichts zurückgelassen.
Alle Arbeiten finden von April bis Oktober statt. Ende 2022 soll das Projekt fertiggestellt werden. Während dieser ganzen Zeit bleibt der Flughafen geöffnet und in Betrieb. Die Passagiere merken von all dem nichts. Piloten und Pilotinnen, die den Flughafen öfters ansteuern, haben die Betreibergesellschaft Lux-Airport auch schon positives Feedback gegeben.
Bei den Arbeiten wird auch die bisherige Halogenbeleuchtung der Bahn durch eine moderne LED-Beleuchtung ersetzt. Das führt zu Einsparungen, die sich in Zukunft auf der Stromrechnung bemerkbar machen werden. Über die Jahre wurden für die Vorschriften zur Gestaltung einer Runway immer strengere Standards gesetzt. Wenn es früher hieß, ein Schild müsse rot und hell beleuchtet sein, so geben die Regeln heute vor, in welchem Rot und mit welcher Helligkeit ein Schild leuchten muss. Auch deshalb müssen Teile der Infrastruktur ersetzt werden.
Bestes Material
Der Asphalt, der für die Arbeiten verwendet wird, ist Material „haut de gamme“, erklärt Stéphane Brondino, Sprecher des für die Arbeiten zuständigen Konsortiums. Das Material ist besonders fest, sodass Wasser nicht einziehen kann. Um Aquaplaning zu verhindern, ist die Bahn außerdem konvex, damit Regenwasser abläuft.
Die Kosten für die Sanierung der Start- und Landebahn belaufen sich auf 150 Millionen Euro und werden vom Flughafenbetreiber Lux-Airport übernommen. Durchgeführt werden die Arbeiten von einem Konsortium (SOMO Findel Airport Consortium) bestehend aus sechs europäischen Unternehmen. Darunter die beiden Luxemburger Betriebe Felix Giorgetti und Karp-Kneip Constructions. Daneben ihre Partner Colas Projects, Colas Belgium, Colas France und JDC Airports. Letzteres ist ein Unternehmen aus Belgien, dass sich auf Flughafenbeleuchtung spezialisiert hat.
Ech fro’en mech ob den nei’en Macadam genuch ausgehaert ass dass no e puer Stonnen rem schwei’er Cagoluxflieger kennen drop landen ?
Elo sinn mer fir 2 Joer Nuets zumindest méi roueg. An duerno wäert Nuets nees „déck dobäi“ gemaach ginn, mat de „vols de nuit“.
Wat gutt ass fir d’Land💰,
ass net onbedéngt gutt fir d’Leit 🛌!
Firwat net esou äerdeg am Strosseverkeier?
@Jimbo: Well déi Leit eben nuets um Findel gebraucht gin. An dat sin awer och nach déi qualifizéiertst!