Berufungsprozess / „Ich bin kein Buchhalter“: Der Auftakt zu Flavio Beccas zweitem Uhrenprozess
Wegen des undurchsichtig und betrügerisch scheinenden Erwerbs von Luxusuhren ist Flavio Becca im März vergangenen Jahres zu einer Haft- und Geldstrafe verurteilt worden. Dagegen hat der Luxemburger Bauunternehmer Berufung eingelegt. Der Prozess in zweiter Instanz hat am Montag (2.5.) begonnen.
„Ich habe mir nichts vorzuwerfen“, antwortet Flavio Becca, mit ruhiger Stimme, auf die Frage der Richterin, warum er Berufung gegen das Urteil aus erster Instanz eingelegt habe.
Vor gut einem Jahr, Anfang März 2021, ist der Luxemburger Bauunternehmer vor einem Strafgericht zu zwei Jahren Haft auf Bewährung, einer Geldstrafe von 250.000 Euro sowie der Konfiszierung Hunderter von Luxusuhren verurteilt worden. Becca werden Veruntreuung von Firmengeldern und Geldwäsche vorgeworfen. Er selbst war bei der Urteilsverkündung damals nicht anwesend, hat aber noch am selben Tag Berufung einlegen lassen. Die Staatsanwaltschaft hatte dreieinhalb Jahre Haft gefordert.
Gestern Nachmittag, 15 Uhr, hat nun der Berufungsprozess begonnen. Nebst prozeduralen Fragen ging es um jene fast 900 Luxusuhren, die Flavio Becca, hauptsächlich zwischen 2004 und 2011, im Ausland, persönlich über diverse seiner Firmen gekauft hat. Wert: um die 18 Millionen Euro.
Flavio Becca hat vor Gericht erklärt, er habe eine Sammlung mit Luxusuhren aufbauen wollen, als Anlage mit großem Wertsteigerungspotenzial. Um an besonders wertvolle Stücke zu gelangen, habe er manchmal auch mehrere andere Uhren mitkaufen müssen. Die Staatsanwaltschaft hingegen hat ihm das Ganze nicht abgenommen und sah betrügerische Machenschaften und Absichten als Grund.
„Nichts zu verbergen“
Becca sagte am Montag, er könne sich nicht mehr im Detail an alles erinnern, alle Uhrengeschäfte seien aber in den Konten der Firmen, über die sie getätigt wurden, zurückzuverfolgen. Welche Firma, wann welche Uhren kaufen sollte, habe von den verfügbaren Mitteln in der Firma abgehangen, ein System habe es nicht gegeben. Gegenüber den Ermittlern habe er stets mit offenen Karten gespielt. „Ich hatte niemals etwas zu verbergen oder zu verschleiern, ich habe niemanden und nichts hintergangen. Alle Konten und damit getätigten Operationen finden sich in meinen Steuererklärungen“, so Flavio Becca.
Vor Gericht erklärte er, wie er selbst die Uhren ausgesucht und über seine Firmen bezahlt habe, um Mehrwertsteuer zu sparen. Fragen der Richterin über Details zur Buchführung seiner Konten konnte Becca nicht geben: „Ich bin kein Buchhalter.“
Die Strafverteidiger des Geschäftsmannes, die Luxemburgerin Me Lydie Lorang und der Franzose Me Hervé Temime, haben am Montag zu erkennen gegeben, dass sie offensichtlich in Richtung der gleichen Argumente wie in erster Instanz vorzugehen gedenken. Nämlich, dass es in den an ihren Mandanten gerichteten Vorwürfe keinen Strafbestand gebe.
Der Prozess, der insgesamt auf vier Tage angesetzt ist, wird am Mittwoch fortgesetzt.
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Ich bin kein Buchhalter, ich bin Steuerbetrüger.
mein Name ist Hase,
weiss von nix,
eine kleine Auszeit wäre
angebracht
weiss von nix.
Immobilien in Luxemburg sind doch die beste Geldanlage. Wer kauft denn heute noch eine Uhr?
de Näid ass awer erëm grouss.
mein Name ist Hase,
weiss von nix,
eine kleine Auszeit wäre
angebracht
@ Jeff
Madonna, et kënnt e méngen laut ärem Kommentar wéi wann dir gesponsort géift.
Ab in den Knast und fertig.
In London sitzt jetzt jemand in einem Gratis-Zimmer. Zumindest der Familienname klingt sehr ähnlich.Ach ja, der war auch in Berufung gegangen.
Hochmut kommt vor dem Fall – aber nicht immer und überall
Von dem Geld das er zahlen müßen wird könnte man ja die Motorräder der Polizei in den Leopard Racing lackieren. Sozusagen als „Moto très banalisée“. Er würde sich bestimmt freuen daß jemand für die Plöre wirbt.
Cyan-Blau