Yvandro Borges / „Ich bin nicht der Schlechteste“: Ein 17-jähriger Debütant, der lernt und sich was traut
Spätestens seit seinem Länderspiel-Debüt und den Auftritten mit den Profis von Borussia Mönchengladbach steht der 17-jährige Yvandro Borges im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses. Das stört das luxemburgische Talent jedoch nicht. Am Montag stellte er sich freiwillig der unbeliebten Aufgabe Pressekonferenz.
Wenn es darum geht, den Journalisten vor einem Spiel auf einem Podest Rede und Antwort zu stehen, gibt es selten einen Freiwilligen. Meistens muss Nationaltrainer Luc Holtz oder Pressesprecher Marc Diederich einen Spieler auswählen. Diesmal nicht. Es war überraschenderweise der erst 17-jährige Yvandro Borges, der in seinem Leben noch fast keine Interviews gegeben hatte, der sich dieser Aufgabe stellen wollte. „Er ist ein super Schüler. Er wollte hierhin (Pressekonferenz) kommen, um sich zu verbessern“, erklärte Holtz und Borges ergänzte: „Solche Aufgaben gehören zum Beruf Profifußballer dazu. Ich wollte die Gelegenheit ergreifen, um hinter die Kulissen der Medienwelt zu blicken und zu sehen, wie solche Interviews ablaufen.“
Eine erstaunliche Antwort eines 17-Jährigen, der bis dahin kein Medientraining bei seinem Verein Borussia Mönchengladbach hatte. Erstaunlicher ist allerdings, dass Borges nur ein Jahr nach seinem Wechsel vom RFCUL an den Niederrhein an die Tür der Profimannschaft klopft. Der Luxemburger reiste mit ins Trainingslager der Fohlen und kam in den Freundschaftsspielen gegen Bayern München und den SC Paderborn zum Einsatz. Nach diesen Auftritten und seinem Debüt für Luxemburg in der 91. Minute im WM-Qualifikationsspiel gegen Serbien klingelte das Telefon von Borges öfter als gewohnt. Druck verspürt er deshalb nicht: „Ich weiß, dass etwas von mir erwartet wird. Das erzeugt bei mir aber nicht mehr Druck als bisher.“
Luc Holtz hat jedenfalls keine Bedenken, das junge Talent auch gegen Katar einzusetzen. „Die jungen Wölfe wie Yvandro wollen sich beweisen und ich habe kein Problem damit, sie einzusetzen, denn ich bin von ihrer Qualität überzeugt.“ Auch über den Respekt seiner Teamkollegen macht sich Borges keine Sorgen: „Ich bin der Jüngste und muss noch sehr viel lernen, aber ich denke, dass sie mich ernst nehmen. Ich wurde mit 17 Jahren für die Nationalmannschaft nominiert, ich denke, sie wissen, dass ich nicht der Schlechteste bin.“
Borges hat sich für die anstehende Saison klare Ziele gesetzt und die Entwicklung soll bereits gegen Katar fortgesetzt werden. „Ich hoffe, dass das Länderspiel gegen Serbien eines von vielen war. Bei Borussia Mönchengladbach ist mein Ziel in dieser Saison, mein Debüt in der Bundesliga zu geben. Ich sehe Grund zur Hoffnung. Jetzt liegt alles nur noch an mir“, sagte der Angreifer.
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