ADR-Wahlparty / „Ich kann es noch immer nicht richtig glauben“ – Fernand Kartheiser wird EU-Abgeordneter
Der Abgeordnete Fernand Kartheiser ist neuer EU-Abgeordneter für Luxemburg. Mit einem Stimmenanteil von 11,76 Prozent der Stimmen kann sich die Partei den EU-Sitz sichern.
Sich zur Wahl stellen und dann seinen Sitz nicht annehmen? Nein, das käme für ihn nicht infrage, sagte Fernand Kartheiser kurz vor Bekanntgabe des Wahlresultats. „Auf jeden Fall würde ich annehmen, ich habe ja jetzt nicht ein paar Monate Arbeit umsonst investiert.“ Und die Arbeit hat sich gelohnt, wie wir nun wissen: Ein Stimmenzuwachs von 1,76 Prozent sichert der ADR einen Sitz.
„Ich kann es noch immer nicht richtig glauben“, sagte Fernand Kartheiser nur wenige Minuten, nachdem die Wahlergebnisse auf der offiziellen Website der Regierung zu sehen waren. Und er wisse im Moment nicht, was er mehr sei: froh oder überrascht über das gute Ergebnis.
Auf ein „Zugpferd“ wie Gast Gibéryen musste die ADR dieses Mal verzichten. Der populäre Politiker konnte bei der vorigen EU-Wahlen 2019 rund 30.000 Einzelstimmen auf sich vereinen. „Davon bin ich weit entfernt“, meinte der neue EU-Parlamentarier im Vorfeld der Resultate: Doch es stellt sich heraus, dass er sein persönliches Ergebnis stark verbessern konnte: Erhielt er beim letzten Mal 19.058 Stimmen, konnte er dieses Mal seine Stimmenausbeute fast verdoppeln: 37.687 (Einzel- und Listenstimmen zusammen).
2019 knapp Sitz verpasst
Verpasste die Partei 2019 den Sitz nur knapp, seien ganz offensichtlich dieses Mal die Wahlkampfthemen ausschlaggebend gewesen, die beim Wähler punkteten, z.B. die Sicherheit der Grenzen oder das Beibehalten des Verbrennermotors.
Darauf angesprochen, ob er Ursula von der Leyen als Kommissionspräsidentin unterstützen würde, meinte der Frischgewählte, sie sei ja noch gar nicht offiziell als solche nominiert. Aber er habe schon seine Probleme mit ihr bzw. er habe seine Zweifel an der Integrität der Frau. Er sei auf keinen Fall traurig, wenn es eine anderen Kandidaten geben würde.
Wie er denn den allgemeinen Rechtsruck kommentiere, wurde Kartheiser von einem Journalistenkollegen gefragt. Das Wort Rechtsruck würde er vermeiden, weil es zu negativ sei. Er bevorzuge den Ausdruck „demokratische Alternative“.
Durch die Wahl von Fernand Kartheiser wird sowohl ein Platz in der Chamber als auch im Käerjenger Gemeinderat frei. In das nationale Parlament wird der Nächstgewählte Dan Hardy nachrücken. Er war bisher im Fraktionssekretariat der Partei angestellt. Dieser sagte, dass das Ergebnis angesichts der vorigen Wahlen nicht ganz überraschend sei. Er wisse, dass es nicht einfach werde, immerhin ersetzte er ein nationales politisches „Schwergewicht“, doch durch seine langjährige Arbeit als Journalist und in der Fraktion bringe er doch einige Erfahrung mit.
Den Sitz von Fernand Kartheiser im Käerjenger Gemeinderat wird Joseph Hames übernehmen.
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