/ „Ich will zurück nach Luxemburg“: IS-Kämpfer Duarte gibt Interview in syrischen Gefangenenlager
Steve Duarte Amieiro befindet sich derzeit in einem Gefangenenlager für IS-Kämpfer in Syrien. Das berichteten portugiesische Medien am 30. Mai 2019. Der aus Luxemburg stammende Kämpfer sei von kurdischen Truppen festgenommen und in ein Gefangenenlager überführt worden. Jetzt hat er mit dem irakisch-kurdischen Fernsehsender Rudaw TV gesprochen.
„Ich will nicht zurück zum IS“, sagt Steve Duarte in dem Interview. „Ich will nach Luxemburg und eine neue Arbeit beginnen. Einen ganz neuen Job, meine Kinder sehen, mich um sie kümmern und sie aufwachsen sehen.“ In einem orangenfarbenen Overall sitzt der frühere IS-Kämpfer vor der Kamera von Rudaw TV, das Gesicht ausgemergelt. Duarte gibt sich reuig.
Der 32-Jährige sagt der Rudaw-Journalistin Viviyan Fatah, dass er auf der Arabischen Halbinsel die islamische Religion an einer großen Schule studieren wollte. In „meinem Land“ (Luxemburg) habe es keine solchen Schulen gegeben und außerdem habe er keine Möglichkeiten gehabt, so schnell und gut Arabisch zu lernen, wie er das wollte. Aber dann wurde er nicht an diesen großen Schulen angenommen, weil er weder das passende Diplom noch das passende Alter (weniger als 25 Jahre) hatte, erzählt Duarte.
Daraufhin habe er Kontakt mit einer Person auf Facebook aufgenommen. Der habe ihm geraten, nach Syrien zu kommen, wo ihm „alles auch Schulen und Krankenhäuser“ offen stehen würden. Sein Kontakt hieß Abo Aqil, aber er sei nicht vom IS gewesen, versichert Duarte der Journalistin. „Ich habe ihm gesagt: ‚Okay, wenn es eine Schule gibt, dann komme ich und mache einen Abschluss in religiösen Studien.’“
„Ich habe nur gefilmt“
Von Luxemburg aus sei er dann per Flugzeug nach Istanbul geflogen. Von dort ging es per Bus nach Gaziantep, einer türkischen Stadt an der Grenze zu Syrien. Hier wartete ein Schmuggler auf ihn, der ihn über die Grenze nach Jarablus in Syrien schaffte. Dort habe man ihn in ein Camp gesteckt, das er 17 Tage lang nicht verließ. Doch dann kam ein Mann mit einer Liste: „Mein Name stand da drauf. Er sagte mir, ich müsse sofort das Training im Camp beginnen. Ich sagte: ‚Ja, aber ich bin hierhergekommen, um zur Schule zu gehen.‘ Er antwortete, sie würden das später noch einmal nachsehen.“
Das sei 2014 gewesen. Duarte habe dann einen Monat lang in einem Camp zwischen Tabqa und Raqqa gelebt und sei dort „ausgebildet“ worden. „Nur zwei Monate nach dem Training im Camp wollten sie mich in den Kampf schicken, aber ich habe ihnen gesagt, ich will nicht kämpfen gehen.“ Man habe ihn gefragt, „was er tun“ könne. „Ich habe ihnen gesagt, ich will nur die islamische Religion studieren.“ Einer der Administratoren im Camp sagte ihm, dass es zurzeit keine Schulen gebe. „Als er mich fragte, was ich tun kann, habe ich ihm gesagt, ich könne fotografieren und filmen.“ Daraufhin wurde Duarte der „Mediensektion“ zugeteilt. So sei er in die syrische Stadt Manbij gekommen. Duarte habe dort zwei Monate lang gearbeitet. „Es gab militärische Arbeit und Medien-Arbeit. Ich habe nur gefilmt. Wunderschöne Plätze und so was. Nur das. Ich habe ihnen von Anfang an gesagt, ich möchte keine militärische Arbeit.“ Duarte habe dann Probleme mit dem „Emir“ bekommen. Der sei enttäuscht und unzufrieden mit ihm gewesen. Duarte habe daraufhin mit nur 2.000 Dollar die Gegend verlassen.
Verletzungen und Streitereien
In dieser Zeit sei Duarte verletzt worden: „Ich wurde von Schrapnell an der Wirbelsäule verletzt und konnte mich während sechs oder sechseinhalb Monaten kaum bewegen“, sagt er. „Danach brauchte ich Training. Ich wurde in das Verletzten-Büro versetzt.“ Dort sei er wieder sechs oder sieben Monate geblieben. Dann wurde Duarte entlassen. Er habe, als er „Medienarbeit“ verrichtet habe, ein Papier vom Emir für eine Heirat bekommen. Deswegen sei Duarte dann nach Raqqa gereist, um zu heiraten.
Duarte erzählt der kurdischen Journalistin, es habe organisatorische Probleme beim IS gegeben. Am Anfang wäre alles verfügbar gewesen: „Wie sie wissen, da gab es Öl, Geld, Essen und alles. Es gab keine Probleme.“ Der einzige Konflikt, den es gegeben habe, wäre beim Thema Heirat und Frauen entstanden. Duarte meint vage, dass es deswegen Probleme mit dem Emir gegeben habe – geht aber nicht ins Detail. Die Situation habe sich aber verändert, als die kurdische Armee immer näher an die IS-Positionen heranrückte. Die Emire hätten Angst bekommen und aufgehört, Essen zu verteilen. Deswegen sei es zu Konflikten zwischen den ausländischen Kämpfern, den Irakern und den Syrern gekommen.
Duarte hat zwei Kinder
Mit seiner Mutter habe er von Syrien aus Kontakt gehabt. „Das Internet war aber sehr schlecht in IS-Regionen und wurde noch schlimmer in der letzten Zeit.“ Außerdem habe er nicht viel Zeit gehabt, nach Luxemburg Kontakt zu halten. Er habe seine Mutter aber immer wieder gebeten, Geld zu schicken – und offenbar bekam er mit seiner neuen Frau zwei Kinder: „Ich wollte meine Frau und meine Kinder aus den vom IS kontrollierten Gebieten herausschmuggeln, aber das Internet war schlecht und meine Mutter hatte Angst, einer kriminellen Gruppe von Europa aus Geld zu überweisen“, sagt er. „Ich habe ihr gesagt, ich weiß, dass es illegal sei, aber es ist notwendig.“ Sie habe dann gesagt, das ginge nicht.
Zu diesem Zeitpunkt hielt sich Duarte mitsamt seiner Frau und den Kindern offenbar in der syrischen Ortschaft Baghuz in der Nähe der irakischen Grenze auf. Seine Mutter habe ihm von einem Waffenstillstand zwischen den Kurden und dem IS berichtet. „Ich habe von meiner Muter gehört, dass ich Baghuz verlassen könnte, ohne Geld zu zahlen – und sie hat gesagt: Beeile dich und geh weg.“
Ein IS-Mitglied habe ihm das bestätigt – und ihm erklärt, dass es eine Gruppe gebe, mit der er flüchten könne. Das habe Duarte dann aber nicht gemacht: „Ich habe eine andere Route genommen und meine Frau mit der Gruppe mitgeschickt.“
Wo sich diese derzeit befindet, weiß Duarte nicht. Sie seien bei der Flucht aus Baghuz getrennt worden. Mit der Französin habe er zwei Kinder, einen dreijährigen Sohn und eine zweijährige Tochter, erzählt der IS-Anhänger. Wo seine Kinder sich aktuell befinden, wird im Interview nicht genannt.
Zurück nach Luxemburg
Jetzt will Duarte offenbar zurück nach Luxemburg: „Ich will zurück zu meiner Familie und wieder anfangen, zu arbeiten.“ Seinem Glauben wolle er aber nicht abschwören: „Als ich zum IS kam, habe ich kein gutes Benehmen oder Moral gesehen. Ich habe ihnen gesagt, das sei nicht gut.“ Jetzt wisse er, was im Koran steht – und was der IS getan habe. „Da gibt es einen großen Unterschied. Ich will meinen Kindern und meiner Frau die islamische Religion beibringen. Aber nicht so wie der IS, sondern das, was wirklich im Buch steht“, sagt Duarte. Bei einer Rückkehr würde er auch eine Strafe akzeptieren: „Ich denke darüber nach, nach Luxemburg zurückzugehen, und dort werde ich ins Gefängnis gehen müssen“, sagt er. „Ich habe einen Fehler gemacht, und wenn dieser Fehler Gefängnis verdient, bin ich bereit, ins Gefängnis zu gehen.“
Als die Journalistin Duarte fragt, was er nun wolle, antwortet er: „Ich will hinaus aus dem Gefängnis, zurück in ein normales Leben, mich um meine Kinder kümmern, ihnen das Leben beibringen, ihnen zeigen, wie sie richtig von falsch unterscheiden, ihnen die Grundsätze der Religion beibringen – und sie davor warnen, nicht die gleichen Fehler zu machen wie ich. Ich will ein neues Leben. So Gott will, ich will ein neues Leben.“
Terrorist mit Doppelpass?
Nach bisherigen Informationen war Steve Duarte zunächst in der Propagandamaschinerie des IS als Kameramann tätig und ist dann zum aktiven Kämpfer geworden. Das streitet der 32-Jährige in dem Interview ab. Duarte wurde wegen eines Haftbefehls der Luxemburger Behörden gesucht und von kurdischen Rebellen festgenommen. Laut Zeitungsberichten aus Portugal und dem Interview von Rudaw soll Duarte neben der portugiesischen auch die luxemburgische Staatsbürgerschaft besitzen.Die Luxemburger Justiz hat vor einiger Zeit bestätigt, dass sich ein mutmaßlicher IS-Kämpfer mit portugiesischer Nationalität, der in Luxemburg gelebt habe, aktuell in einem Gefangenenlager in Syrien befinde. Man kann davon ausgehen, dass damit Duarte gemeint ist. Ob es dem IS-Kämpfer möglich ist, nach Luxemburg zurückzukehren, ist derzeit noch ungewiss. Laut anderen Quellen besitzt er die luxemburgische Nationalität nicht. Deshalb kann ihm die Rückkehr ins Großherzogtum verwehrt werden.
- „Nach all dem was passiert ist, ist man verunsichert“ - 15. November 2024.
- Bei den Wahlen in den USA ist das Chaos vorprogrammiert - 2. November 2024.
- Rechte für Menschen mit einer Behinderung: Es reicht mit den leeren Versprechungen - 14. Oktober 2024.
Sollte Duarte tatsächlich reumütig und einsichtig sein, hat er eine zweite Chance verdient.
Soll den D… (et soll keen Numm vun esou engem genannt gin!) daat gemaach hun, wou en dofir verdächtet get, huet hin keng chance méi ze kréien.
Vill Leit si frou, dass si an hierem Liewen eng 2.Chance kritt hunn. Wahrscheinlech ganz vill vun deenen, déi elo am hartste jätzen! “ Wer ohne Fehl und Tadel ist, werfe den ersten Stein „!
Dee soll schein dohanne bleiwen…..
Hei an eisem 3 Stäre Prisong geet et deem definitif ze gutt. Soll sech dohanne Gedanken mache iwwer dee Schäiss deen en gemach huet….
Op der Dommeniksmillen ass keng Plaz, vläicht kann en Zu Schraasseg mat Filmer, Bicher an Opnahmen Arabesch léieren, déi nächste 50 Joer.
Kleine Märchenstunde … mengen net datt hien hei rem glecklech gett, an och nett datt der vill hei sin déi onglecklech sin well hie net hei ass.
Weider néischt wéi e verlugend orientalescht Märchen. Ween A gesôt huet muss och B soen. Kloer dass dee géif léiwer hei am Prisong setzen wéi dohannen. E soll bleiwen wou en ass a séi Liewen genéissen well en hat scho Gléck dass en nach lieft ….
Der Mann ist kein Luxemburger und sollte also nicht versuchen in unser Land zurückzukommen. Falls Portugal ihn haben will, soll er dahin ziehen, aber er sollte in Irak oder Syrien zuerst abgeurteilt werden und bestraft, dann wäre das Problem auch gelöst für Portugal denn alle IS Terroristen erwartet dort die Todesstrafe.
Do weisen awer Videoen eppes aaneschteres wéi daat waat heen ons lo wel ophänken vir datt en rem op Letzebuerg zerek kann. Den mecht sech et einfach.
Er ist nach Syrien gereist, um „religiöse Studien“ zu betreiben. Sinnigerweise als dort der Bürgerkrieg schon längst ausgebrochen war und das „Kalifat“ sich auf dem Vormarsch befand. So ein dummer Zufall aber auch. Und beim IS ist er natürlich gegen seinen Willen gelandet, hat aber – Allah sei Dank – dort nur Landschaften filmen müssen. Ja, klar. Wenn man die Aussagen sämtlicher überlebender IS-Jungs so durchliest, muss man zum Schluss kommen, dass keiner von ihnen je eine Waffe in der Hand hatte, sondern alle immer nur gefilmt haben, als Sanitäter Leuten geholfen haben oder den ganzen Tag lang für den Daesh-Mediendienst am PC sassen. Wer hat dann aber all die Leute massakriert…? Wobei die „Mutter aller Fragen“ im Fall Duarte ebenfalls unbeantwortet bleibt, nämlich wieso Luxemburg einen in Syrien wegen Kriegsverbrechen angeklagten portugiesischen Staatsbürger ins hiesige Gefängnis überführen sollte? Für mich gilt hier der Grundsatz „Nach Syrien gegangen, dort gefangen, dort gehangen.“
Ganz richtech!!
Allah ist gnädig mit Dummköpfen. „Macht nicht dieselben Fehler wie ich. Ich wusste nicht ,dass in Syrien Krieg ist und dachte da wären nur Schulen um den Islam zu studieren. Als ich zum IS kam sah ich keine Moral und ich sagte ihnen das sei nicht gut.“ Ich denke der IQ dieses Jungen liegt knapp über seiner Körpertemperatur.Um den Islam in Luxemburg zu verbreiten gibt es sicher andere Adressen. La shukran! (Nein-Danke)
Hier sind wieder eine Menge Selbstgerechte unterwegs, nach dem Motto “ O Herr danke, dass ich nicht so bin wie der ! „
Was wollen sie uns denn damit sagen? Ich persönlich habe nichts mit dem Herrn am Hut und wenn ein Schwachsinniger dabei ist Unfug zu machen,dann sagt man halt seine Meinung. Nein.Ich bin nicht so wie DER!!
…und sie hoffentlich auch nicht. Mal davon abgesehen ,dass man den Koran und Arabisch auch zuhause „studieren“ kann und sich nicht in ein Krisengebiet begeben muss. Der Mann hat sich selbst entlarvt.
Man kann den “ Herrn “ Auch weglassen und sagen:“ Wie gut, dass ich nicht so bin wie der ! „. Ich bin auch nicht so wie der, nehme mir aber nicht das Recht über ihn zu urteilen. Dieser “ Schwachsinniger “ hat vielleicht Unfug gemacht, ist aber nicht mehr dabei Unfug zu machen!
„Unfug“? Der hat gefesselten Menschen im Namen seiner Religion von hinten in den Kopf geschossen.
Meint er das wirklich, was er da von sich gibt, oder steckt da wieder ein Märchenerzähler dahinter?
Ich gehe mal davon aus, dass er es wirklich ehrlich und ernst meint. Ansonsten ist ihm wirklich nicht zu helfen und hat er keine zweite Chance verdient.
Op keen Fall soll hien op Lëtzebuerg zreckkommen. Et lafen schon genug Meller hei am Land rem. Hien soll bleiwen wou en den Moment as; an Syrien am Prisong. An dat sou lang wéi méiglech. Do huet hien dann och gut Zeit fir ze dreemen vun denen villen „Jungfrauen“ déi am Paradies op hien warden.
Ich glaube ihm kein Wort.
Wenn nur irgendwie möglich, sollten wir uns diesen extrem-Fundamentalisten vom Halse halten. Aber wie es aussieht, hat Luxemburg seine Auslieferung beantragt und dass er jetzt wirklich gerne in den vorher abgelehnten Kuschelstaat (bis 8 Jahre Gefängnis möglich meldet RTL) zurück will, zeigt welch erbärmlicher Feigling er ist. Aber die Französin mit afrikanischen Wurzeln – aus dem Interview geht nicht klar hervor, ob er mehr als eine Frau hat- die bitte nicht auch noch.
Dee jonke Mann huet keng kleng Domheet gemeet an muss elo net pinschen, waat hien verbrach huet ass net matt platten Entschellegungen gudd ze maachen. Et dett mir leed fir seng Famill, dei kennen net dofir.
Deen well elo seng Haut retten, waat seng Gesenung ass huet hien jo duerch sein „Leiergang“ bewissen.
Ech kennen an sin befrennt matt etlechen Moslimen, do ass keen drenner matt esou radikalen Betonskäpp. Soss geif ech mech jo net matt hinnen oofgin??
Wenn er dem IS entflohen wäre während dessen Glanzzeit, könnte man glauben, dass er den Beitritt bereute.
Da er aber offenbar sich erst bekehrte als der IS sowieso am Ende war nehme ich ihm seine jetzigen Ausssagen nicht ab.Er will bloss seine Haut retten, was er wirklich denkt weiss man nicht.
Et muss é just op der richteger Säit stoën. Mir hate jo an der Vergangenheet och schon eng ganz Reih lëtzebuergësch Söldner déi an t’Ausland kämpfe gaange sin, a wahrscheinlech esou guer Leit embruët hun, a wi se zréck koumen kruten se eng Medaille dofiir.