Ilva / Italiens Premier Conte will ArcelorMittals Rückzug nicht akzeptieren
Der italienische Premierminister Giuseppe Conte ist mit dem angekündigten Rückzug von ArcelorMittal aus dem ehemaligen Stahlwerk Ilva in Taranto (Süden) nicht einverstanden.
Conte fordert der Nachrichtenagentur AFP zufolge nach einem Treffen mit dem Chef der Europagruppe, Lakshmi Mittal, die Aufnahme von Verhandlungen. „Der wahre Grund für ihren Rückzug ist, dass ihre Investitionen nicht rentabel sind, und sie fordern jetzt einen Stellenabbau von 5.000 Menschen. Das ist inakzeptabel“, zitiert die AFP den Premierminister Conte.
Wenn ArcelorMittal an seinem Plan festhalte, sich von der Übernahme zurückzuziehen (das Tageblatt berichtete), werte man dies als internationalen Vertragsbruch. Gleichzeitig betonte Conte seine unbedingte Gesprächsbereitschaft. Er hoffe, dass ArcelorMittal „mit akzeptablen und nachhaltigen Vorschlägen an den Verhandlungstisch zurückkehren werden“. Der Regierungschef erinnerte daran, dass die Übernahme der ehemaligen Ilva-Gruppe „im Rahmen einer internationalen Ausschreibung beschlossen worden sei“, bei der das Unternehmen nicht das einzige konkurrierende Unternehmen war und ausgewählt wurde, weil es die von der italienischen Regierung festgelegten Anforderungen erfüllte. „Man kann nicht sagen, dass ein Industrieplan nicht nachhaltig ist, wenn die Wettbewerber ausgeschieden sind“, sagte Conte. Ein Brief der Gruppe, in dem sie den Austritt ankündigt, sei „rechtlich nicht wasserdicht“.
ArcelorMittal hat Ende 2018 das Stahlwerk Ilva mit 10.700 Mitarbeitern übernommen. Das Unternehmen erklärte, das italienische Parlament habe dem Konzern den Rechtsschutz entzogen, der für die Umsetzung seines Umweltplans erforderlich ist, ohne ein Gerichtsverfahren einzuleiten. Conte sagte am Mittwoch der AFP zufolge, dass dies „nur ein Vorwand“ für den multinationalen Konzern sei, der „in Wirklichkeit erkannt hat, dass seine Investitionen bei einem Produktionsniveau von vier Millionen Tonnen pro Jahr nicht rentabel sein werden“. Conte kündigte an, man werde die Arbeiter und die lokalen Gemeinschaften verteidigen. „Wir werden keine Ruhe geben!“.
Für Donnerstag (7.11.) kündigte er ein Treffen mit Gewerkschaften an und forderte das ganze Land auf, zusammenzuarbeiten, um das Überleben des Standorts und die Sanierung des Werks zu sichern.
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Sanieren bedeutet auf Mittalisch verotten lassen und dann Schließung. War und ist auch sonstwo so. Unsere Stahlväter, Joseph nationale an der Spitze, haben sich auch „kriegen“ lassen. Wieso fallen immer wieder Leute auf diese Heißluftakrobaten herein?
ILVA ist einen Dreckschleuder ersten Ranges, aber es hängen viel zu viele Arbeitsplätze dran…. Herr Mittal will wie üblich billig aufkaufen, sanieren, dazu die Arbeitsplätze auch drastisch abbauen damit er später mit Gewinn wieder abstoßen kann, wie in Luxemburg auch vorgegangen ist, mit der Komplizität der Regierung…aber ob er jetzt sich so schnell aus der ILVA Geschichte rauswinden kann ? die italienische Regierung wird ihn,gegebenenfalls, vor den Kadi zitieren und dann wird es teuer für unseren nationalen Schrotthändler…
“Der wahre Grund für ihren Rückzug ist, dass ihre Investitionen nicht rentabel sind“
Was? Und da ziehen die sich zurück? Unerhört!