Tourismus / Im „Camping beim Cécile“ in Befort herrschen desaströse Zustände
Die Natur ist idyllisch. Bis 2020 funktionierte der Ort als Campingplatz.
Kein Strom, Sanitäranlagen, die den Namen nicht verdienen, und eine fehlende Genehmigung zum Betrieb: Eigentlich müsste der Campingplatz in Grundhof nahe der deutsch-luxemburgischen Grenze geschlossen werden. Ist er auch. Gäste gibt es derzeit nicht, aber Dauerbewohner. Letztere haben Tradition auf dem Gelände. Die aktuellen haben Angst um ihre Zukunft und Angst, schikaniert zu werden.
Wie Gast Reckinger* ist es denen gegangen, die sich Chalets auf dem „Camping beim Cécile“ gekauft haben. Eine schöne Natur, ein weiter Blick ins Grün und die Ernz, die durch das Gelände fließt: Vorteile gibt es genug. Die online verfügbaren Fotos signalisieren Idylle pur. Eine eigene Internetseite hat „Beim Cécile“ nicht und ist nicht Mitglied bei Camprilux, der Vereinigung, die die Interessen der Campingplatzbetreiber in Luxemburg vertritt.
Das schürt den Eindruck, dass es eigentlich um Camping und Tourismus geht. Das, was die Dauerbewohner erleben, bestätigt das. Einerseits Idylle, andererseits Mobbing gegen alle, die sich kritisch äußern, und eine Betreiberin, die vor Schikanen im Alltag nicht haltmacht. Aus Angst vor weiteren Repressalien wollen sie unerkannt bleiben. Um Besitzer- und Betreiberin Cécile Wirtz, die das Gelände mit den Chalets zum Vermieten samt Wohnhaus Anfang 2019 gekauft hat, ranken sich viele Geschichten.
Fakt ist: Bei einem Besuch am 4. August 2020 hält die „Inspection du travail et des mines“ (ITM) „desaströse Zustände“ auf dem Gelände fest. Das Schreiben liegt der Redaktion vor. Es hält zudem fest: Wirtz, nach deren Vorname der Platz benannt ist, fehlt jegliche Genehmigung zum Betrieb des Campings.
Es fehlt an allem für einen ordentlichen Betrieb
Das Schreiben der ITM deckt auf drei Seiten minutiös die Missstände auf. Nicht nur, dass die Sanitäranlagen nicht zu benutzen sind. Duschen und Waschbecken funktionieren nicht, Toiletten für Männer fehlen komplett. Neben diesen Mängeln stimmt ansonsten das große Ganze nicht. Es gibt keine Feuerwehrzufahrt, keinen „poste d’incendie“, keine Trinkwasseranlagen und die Wartung der Elektroinstallationen auf dem Terrain ist nicht gewährleistet, wie die ITM festhält.
Die Mängelliste ist lang und bestimmt am Schluss: Ohne Genehmigung kein Betrieb. Den gibt es zurzeit nicht, denn der Platz ist mit Vorhängeschlössern abgeriegelt. Die hat Besitzerin Wirtz nach dem Besuch der ITM angebracht und bestimmt über die Schlüssel für den Zugang. Seit vier Wochen ist außerdem der Strom auf dem Campingplatz abgestellt, weil die Rechnung nicht bezahlt ist.
Das geht aus Schriftwechseln der Dauerbewohner mit dem Energielieferanten hervor, die versuchen, eine Einigung zu erreichen. Auch stand das komplette Gelände bereits zur Versteigerung. Das letzte Mal am 29. September 2020. Die Annonce vom 10. September im Lëtzebuerger Journal liegt der Redaktion vor. Die Versteigerung erfolgt auf Antrag der Vorbesitzerin Monique Zelig, die von ihrem Verkäuferpfandrecht Gebrauch macht, wie es in der Anzeige heißt. Cecile Wirtz, deren Beruf laut Annonce übrigens Hausfrau ist, hat offensichtlich den Kaufpreis nicht komplett gezahlt. Sie taucht als „Schuldnerin“ in der Anzeige auf.
Gemeinde will sich heraushalten
Dazu kam es aber nicht. Jedes Mal konnte der Rechtsanwalt der jetzigen Betreiberin Wirtz eine Veräußerung des Wohnhauses samt rund 75 Ar großem Gelände in letzter Minute verhindern. Das wirft Fragen auf. Hinzu kommt, dass der Campingplatz inmitten schönster Natur und einer beliebten Ferienregion liegt. Will man sich das, nachdem der Tourismus in Luxemburg gerade dieses Jahr massiv gefördert wurde und mit „Vakanz doheem“ einen ungeahnten Hype erlebt hat, leisten?
Will man nicht. Nach Angaben des Tourismusministeriums hat ein Besuch der Generaldirektion auf dem Campingplatz stattgefunden. „Nach einer Kontrolle vor Ort wurde den Betreibern mitgeteilt, dass sie keine Genehmigung haben, einen Campingplatz zu betreiben und demnach alle Ausschreibungen, auf denen die Betreiber sich als Camping ausgeben (Schilder, Homepage), unverzüglich zu entfernen sind. Dem sind die Betreiber nachgekommen“, schreibt Ministeriumssprecher Damien Valvasori auf Anfrage unserer Zeitung.
Der parteilose Bürgermeister von Befort, zu dem das Gelände gehört, weiß um die Vorfälle, will sich aber heraushalten. „Das ist eine Privatangelegenheit zwischen ehemaliger und jetziger Besitzerin, da hat die Gemeinde nichts zu suchen“, sagt Camille Hoffmann. Den Dauercampern, die um ihr Zuhause fürchten, hilft das nicht weiter. Sie hängen in der Luft.
* Der Name wurde von der Redaktion geändert.
Befort und Umgebung: Campings
In Befort gibt es laut Camprilux vier weitere Campingplätze: den „Camping um Bierg“, „Camping Park Beaufort“, das „Camp Relax“ in Haller in unmittelbarer Umgebung von Befort und den „Beau Site Beaufort“.
Einige der Chalets auf dem rund 75 Ar großen Gelände sind in privater Hand. Sie sind dauerhaft bewohnt.
Eigentlich ein schöner Ort
„Desaströse Zustände“ bescheinigt ein Bericht der „Inspection du travail et des mines“ (ITM). Hier ein Blick in die Sanitäranlagen.
Dreckige Toiletten
So sieht der Platz aus
Alles wirkt vergammelt
Vermüllt und unaufgeräumt
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„Kein Strom, Sanitäranlagen, die den Namen nicht verdienen, und eine fehlende Genehmigung zum Betrieb:“
Ein solches Gelände nenn man normalerweise ‚Wiese‘.
Gehen sie mal nach berdorf, da ist auch so ein camping platz….
Müsste sofort geschlossen werden.
Deen ass jo och zougema gin ma Madame an hiren Frend maachen monter weider wei wann naischt wir, hien bidd esuguer nach an dar Grupp Kaafen,Verkaafen als goeri fraenc https://www.facebook.com/groups/1211974195483425/permalink/3971915126155971 eng roulotte un ze lounen fir 500.- den Mount.
Ennert dem selwechten Profil en Chalet deen net faerdeg ass an verschidden Gruppen och mam Profil Goetzi franc an Goeri franc an och nach jeweils zu verschidden Praisser…Permanent verkeeft en mee eng Autorisation de commerce huet en net
@ Marie Schmit
Sind ja sozial eingestellte Leutchen, wenn die so günstige
„Wohn -Gelegenheiten“ feil bieten 👎👎👎
@Miette sehr Sozial wenn kein Strom vorhanden ist und fliessend Wasser auch nicht zu allem Übel die überhaupt nichts vermieten dürfen
Ech froen mech weini eis Geriichter dann elo mol Gas gin an Desisioun huelen datt dei Stee muss stattfannen. Dass dei Lait endlech mussen goen, waat dei geint Gesetzer verstoussen an do dreiwen geet dach op keng Ko….haut mei.
Et ass dach net meiglech dass dei emmer mat allem durch kommen.
Allez Justiz gitt mol Waakrech datt deen Terror do opheiert vun daer Fra.
Ech kennt och viel Schreiwen machen leiwer net sos gin ech nach vun Der Madame verklot.