15 neue Petitionen / Impfstoffmangel, ein Misstrauensvotum, sichere Tempo-30-Zonen, ein späterer Schulbeginn und die Krim
15 neue Petitionen wurden am Mittwoch vom zuständigen Parlamentsausschuss gutgeheißen. Dabei werden wieder einmal eine ganze Bandbreite an Themen abgedeckt. Eine Petition fordert gar ein Misstrauensvotum gegen die Regierung, wegen der „unrealistischen Entscheidungen der nationalen Politik und dem daraus resultierenden Widerstand in der Bevölkerung“ (1822).
Corona ist in weiteren vier Ersuchen das Thema, vor allem der langsame Impffortschritt im Land. Petition 1821 möchte wissen, wer die wahren Verantwortlichen für den Impfstoffmangel sind, während Nr. 1824 ein Referendum mit der Frage fordert, ob auch russische, chinesische oder andere Vakzine verimpft werden sollten. Petition 1827 ist da schon einen Schritt weiter und fordert die Zulassung von „Sputnik V“. Derselbe Petent möchte mit Blick auf die „alarmierende Situation“ im „Département Moselle“, dass an den Landesgrenzen bei der Einreise nach Luxemburg strengere Kontrollen stattfinden und gegebenenfalls die Grenzen ganz geschlossen werden (1826). Um den Zugang zu PCR-Tests geht es in Petition Nr. 1850. Der soll erstens für jeden garantiert und zweitens auch preislich einheitlich gestaltet sein.
Zwei neue Petitionen beschäftigen sich unterdessen mit der Schule. Nummer 1849 möchte, dass der Unterricht in der Oberstufe erst um 10.00 Uhr beginnt. Die Schüler wären dann aufmerksamer und motivierter. Petition 1841 kommt von einer Schülerin, die sich in ihrer Argumentation auf die schwierige Situation der Heranwachsenden in Pandemie-Zeiten beruft, um die Abschaffung der klassischen Prüfungen in der Oberschule zu fordern. Das Auswendiglernen von Definitionen sollte durch Portfolios ersetzt werden. Dadurch müssten sich die Schüler wirklich mit dem Thema auseinandersetzen, was zudem die Kreativität fördere.
Verkehrssicherheit
Um Verkehrssicherheit in Tempo-30-Zonen geht es in Petition 1847. In der Tat wird die Geschwindigkeitsbegrenzung in diesen Zonen des Öfteren von den Verkehrsteilnehmern ignoriert, weshalb die Petentin den verstärkten Einsatz von straßenbaulichen Maßnahmen wie Bodenschwellen fordert. Sie fragt, ob erst ein schlimmer Unfall geschehen müsse, ehe reagiert werde. Petition Nummer 1843 fordert derweil ein Schlachtverbot luxemburgischer Nutztiere in nicht EU-zertifizierten Schlachthäusern. Die Schaffung eines „Centre social matriarchal“ in Nähe der „Maternité“ in Strassen wünscht sich die Petition 1845. In der Begründung heißt es: „Das Zentrum geht den verlorenen Werten der matriarchalen Kultur nach und passt sie an die modernen Zeiten an.“ Das (inzwischen an Unternehmer Jos Bourg) verkaufte Schloss Birtringen oder ein ähnliches Bauwerk soll vom Staat gekauft werden, um in ihm Infrastrukturen für Alleinerziehende zu schaffen, das ist das Ziel von Petition 1844.
Von ein und demselben Autor stammen derweil die letzten drei Ersuche. Petition 1831 fordert ein Ausschluss aller NGOs, die in Schleuseraktivitäten im Mittelmeer beteiligt sind. Nummer 1833 möchte, dass die Luxemburger Regierung die Wiedervereinigung von Russland und der Krim offiziell anerkennt. „Last but not least“ fordert Petition 1838 die Regierung auf, gratis Luxemburger Flaggen („Tricolore“ oder „Roter Löwe“) an alle Haushalte zu verteilen, damit das Land zum Nationalfeiertag feierlicher daherkommt.
Nach Zustimmung durch die Präsidentenkonferenz können die Petenten auf der neuen Homepage www.petitiounen.lu unterschrieben werden. Zur Erinnerung: Es werden 4.500 Unterschriften benötigt, damit es zu einer öffentlichen Debatte im Parlament kommt. Das schaffte zuletzt die Petition zur Anerkennung des BTS-Diploms im staatlichen Gehältersystem.
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