Lebensabend / In Berburg stehen 22 Wohnungen für Personen aus prekären Verhältnissen zur Verfügung
Für Menschen, die in prekären Verhältnissen wohnen und zudem pflegebedürftig sind, gab es bis dato keine spezifische Aufnahmeeinrichtung. Eine solche gibt es nun im Rahmen eines Pilotprojekts im Alten- und Pflegeheim „Haaptmann’s Schlass“ in Berburg.
Personen, die lange auf der Straße gelebt haben und zudem eventuell drogenabhängig waren, haben es im Alter besonders schwer: Sie sind in recht jungen Jahren bereits in einer körperlichen Verfassung, die der eines wesentlich älteren Menschen entspricht. Spezifische, an ihre Situation angepasste Aufnahmeeinrichtungen gab es bis dato nicht in Luxemburg.
Vorige Woche wurde eine solche Einrichtung im Seniorenheim „Haaptmann’s Schlass“ offiziell eröffnet. Dort ist Platz für 22 Personen aus prekären Verhältnissen. Der jüngste Bewohner ist 37 Jahre alt, der älteste 74. Der Altersdurchschnitt liegt aus dem oben genannten Grund bei nur 55 Jahren. Bei den Bewohnern handelt es sich nicht um Obdachlose, die direkt von der Straße kommen, sondern um Personen, die zuvor in verschiedenen Aufnahmeeinrichtungen gelebt haben. In Berburg, das Teil der Gemeinde Manternach ist, erhalten sie die nötige gesundheitliche und psychologische Unterstützung.
Das Projekt wird von der Vereinigung „Claire“, einem Sozial- und Hilfsdienst für ältere Menschen der Elisabeth-Gruppe, betreut. Im Februar dieses Jahr zogen die ersten Bewohner ein. Zurzeit sind elf Personen in Einzelzimmern untergebracht. Das „Haaptmann’s Schlass“ ist für sie keine Zwischenlösung mehr, sondern eine endgültige Bleibe.
Die Räumlichkeiten sind vollständig möbliert und über vier Stockwerke verteilt. Um dieses Pilotprojekt verwirklichen zu können, musste die bestehende Einrichtung erweitert werden. Anfangs war geplant, es im Schloss selber anzusiedeln, doch dieses musste erst einmal renoviert werden. Während dieser Arbeit mussten die Bewohner anderswo untergebracht werden. Aus diesem Grund wurde ein viertes Gebäude auf dem Gelände gebaut. Nach dessen Fertigstellung begannen die Renovierungsarbeiten im Schloss.
Mehr Personal notwendig
Für die verfügbaren 22 Plätze waren 41 Anträge eingegangen, von denen aber nur elf die Bedingungen erfüllten, sagt Yves Morby, Direktor des Seniorenheims. Um in der neuen Einrichtung aufgenommen zu werden, muss der oder die Begünstigte bereits von einer sozialen Vereinigung oder Organisation betreut werden und über soziale Rechte in Luxemburg verfügen. Zudem dürfen im Altersheim keine illegalen Drogen konsumiert werden. „Die Einrichtung ist nicht für Personen gedacht, die sich in einer Therapie befinden. Bei uns findet kein Entzug statt.“ Das Verbot von Drogenkonsum beziehe sich nur auf illegale Drogen; Alkohol darf konsumiert werden: „Wir sind kein trockenes Haus“, ergänzt Morby.
Der Direktor hofft, dass bis Anfang kommenden Jahres die restlichen Plätze belegt sein werden. „Momentan fehlt es uns noch an ausreichend Kranken- und Pflegepersonal. Derzeit sind wir dabei, weiteres Personal einzustellen, doch aufgrund von Kündigungsfristen dauert es noch.“ Zwei Jahre, nachdem alle Zimmer belegt sind, soll das Projekt von einem externen Experten bewertet werden.
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