Jugendarbeit / In der Gemeinde Strassen soll es in Kürze einen Streetworker geben
Bald wird in Strassen ein Streetworker mit seiner Arbeit beginnen. Das bestätigte Bürgermeister Nico Pundel am Rande des Bezirkskongresses der CSV Zentrum in seiner Gemeinde. Zielgruppe des Sozialarbeiters werden ortsansässige Jugendliche sein.
Auch in Strassen gebe es mittlerweile etliche Jugendliche, die offensichtlich nicht wissen, was sie tun sollen, und sich häufig auf der Straße aufhielten, erklärte Bürgermeister Nico Pundel (CSV) dem Tageblatt. Oft handele es sich um Schulabbrecher, auf jeden Fall um Jugendliche, um die sich niemand kümmere. Voriges Jahr hatte der Gemeinderat deswegen beschlossen, einen Streetworker einzustellen. Für diesen neuen Posten stellt die Gemeinde dieses Jahr 600.000 Euro zur Verfügung. Als Trägerorganisation des Projekts wird das Rote Kreuz fungieren, das bereits das örtliche Jugendhaus verwaltet.
Marco Deepen, verantwortlicher Direktor beim Roten Kreuz der „Services d’éducation non-formelle“, mag die Bezeichnung „Streetworker“ allerdings nicht so recht. „Streetworker, wie sie z. B. in der Hauptstadt arbeiten, versuchen Menschen zu helfen, die mit konkreten Problemen, wie z. B. Drogenabhängigkeit, zu kämpfen haben und auf der Straße leben. Ihre Arbeit ist problemorientiert, die Arbeit des neuen Sozialarbeiters in Strassen – der in die Arbeit des örtlichen Jugendhauses eingebunden wird – ist hingegen zielorientiert. Seine Zielgruppe werden nicht eventuelle erwachsene Obdachlose sein, sondern ganz klar Jugendliche, die das Angebot des örtlichen Jugendhauses nicht annehmen und häufig auf der Straße ‚rumhängen‘. In der Regel sprechen wir hier von Jugendlichen ab 16 Jahren.“
Es gehe darum, Schulabbrechern und Jugendlichen ohne Ausbildungen wieder ein Lebensprojekt zu geben. „Wir sprechen dabei von einer Geh-Struktur und von aufsuchender Jugendarbeit, da der Sozialarbeiter den Kontakt zu den Jugendlichen selbst sucht.“ Die Arbeit im Jugendhaus wird im Gegensatz dazu als Komm-Struktur bezeichnet. „Wir haben es mit einer Zielgruppe zu tun, die erst mal nicht an einem Kontakt mit Jugendarbeitern interessiert ist. In einer ersten Phase muss der Erzieher erst einmal den Kontakt suchen und dann eine Vertrauensbasis aufbauen.“
Der Anfang des Projekts, oder besser gesagt der Idee, ist laut Bürgermeister Nico Pundel schon recht kurios. In Strassen hätte sich vor Jahren ein Obdachloser niedergelassen. Jedes Angebot von Betreuung und Unterkunft habe der Mann allerdings abgelehnt. „Einmal mussten wir ihn ins Krankenhaus bringen, da er offene Wunden am Bein hatte. Ihn zu überzeugen, war nicht einfach. Aber kaum im Krankenhaus, hat er sich wieder davon gemacht.“ So viel zur Anekdote. Daraus sei die Idee entstanden, einen Streetworker einzustellen.
Strassen ist nun nicht unbedingt als Hotspot für Obdachlose bekannt, aber laut Pundel breite sich das Phänomen wegen des gratis öffentlichen Transports nun auch auf die Randgemeinden der Hauptstadt aus. Der hauptstädtische Sozialschöffe Maurice Bauer (CSV) und seine Sozialdienste bestätigen dies. Auch sie hätten schon länger beobachtet, dass sich die Aufenthaltsorte von Obdachlosen quasi parallel zu den Linien der öffentlichen Busse entwickelten und es das Phänomen jetzt in Vierteln gebe, die sich ziemlich entfernt von den traditionellen Orten der Szene befänden, wie die Oberstadt oder der Hauptbahnhof.
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