PAP angenommen / In Echternach soll die „Cité Manertchen“ um 214 Wohneinheiten wachsen
Mit viel Spannung wurde die zweite Abstimmung des Teilbebauungsplans für die „Cité Manertchen“ im Echternacher Gemeinderat erwartet. Trotz Kritik der Anwohner wurde dieser ohne Gegenstimme angenommen.
Die „Cité Manertchen“ wurde in den 1970er Jahren von dem amerikanischen Unternehmen Monsanto für die eigenen Führungskräfte etwas oberhalb von Echternach gebaut. Momentan umfasst sie 64 Häuser. 214 neue Wohneinheiten sollen in den kommenden Jahren hinzukommen. Das Projekt, das vom „Fonds du logement“ umgesetzt wird, soll nach der Fertigstellung 52 Doppelhaushälften, 98 Reihenhäuser, 64 Wohnungen in fünf Wohnanlagen umfassen.
„Zu viel“, wie die „Association des résidents de la Cité Manertchen“ findet. Seit mehr als 20 Jahren setzt sie sich für einen „gesunden“ Ausbau der Cité ein. „Pläne, die Manertchen auszubauen, gibt es schon lange. Wir sind auch nicht kategorisch gegen diesen Ausbau. Was uns allerdings stört, ist die Dichte und die Größenordnung des Viertels, das hier entstehen soll. Zusätzlich beklagen wir auch noch das steigende Sicherheitsrisiko für alle Verkehrsteilnehmer, wenn man in das Viertel einbiegen oder es verlassen möchte“, sagt Lucien Schummer von der Bürgerinitiative. Er sowie weitere Mitglieder waren am Montag in die Gemeinderatssitzung gekommen, um zu sehen, ob der Gemeinderat, trotz aller Kritik, den Teilbebauungsplan (PAP) der „Cité Manertchen“ zum zweiten Mal annehmen würde.
Bürgermeisterin Carole Hartmann (DP) schien sich der Kritik bewusst und verwies deshalb zu Beginn ihrer Rede auch auf eine Resolution, die 2019 einstimmig angenommen wurde und ein Mobilitätskonzept für das Viertel vorsieht. „Der Verkehr auf der Hauptstraße muss unbedingt verkehrsberuhigt werden. Während der Bauarbeiten soll nämlich der Feldweg hinter dem bestehenden Viertel als Zufahrtsstraße für die LKWs umgebaut werden“. Das Viertel ist momentan nur über zwei Straßen zu erreichen. Das soll auch nach dem Ausbau des Viertels so bleiben. Ganz zum Leid der Bürgerinitiative. „Wenn auf diesen Straßen einmal ein Unfall passiert, dann sind wir hier oben eingeschlossen“, beklagt Schummer.
Fahrradweg
Das Viertel soll später auch an das Fahrradnetz angebunden werden. „Die dreispurige Straße, die zum angrenzenden Industriegebiet führt, soll auf zwei Spuren zurückgebaut werden. Deshalb soll dort ein Fahrradweg angelegt werden, der anschließend bis zur Manertchen weitergeht. Um die sanfte Mobilität zu fördern, führt der Weg direkt zum geplanten P+R Heilligkreuz“, erklärte Hartmann. In direkter Nachbarschaft zur deutschen Grenze sollen 400 Parkplätze entstehen, die auch von allen wichtigen Buslinien angefahren werden.
Bei der anschließenden Abstimmung über den PAP mussten die beiden LSAP-Räte Luc Birgen und Jean-Claude Strasser den Saal verlassen (Strasser ist Präsident des Verwaltungsrates des Hospizes), um einen Interessenskonflikt zu vermeiden. Damit das Echternacher Hospiz ausgebaut werden kann, musste der Verwaltungsrat Land mit dem Staat tauschen. Gegen abgetretenes Bauland im Zentrum erhielt der Staat im Gegenzug rund 16 Hektar Baufläche, damit die „Cité Manertchen“ ausgebaut werden kann. Der PAP wurde mit acht Stimmen angenommen. Als nächste Etappe gilt es, ein „projet d’exécution“ auszuarbeiten. Wenn alles planmäßig läuft, können in einem Jahr die ersten Bauarbeiten beginnen.
Schwimmunterricht am Potaschberg
Bei den verheerenden Überschwemmungen im Jahr 2021 wurde das Schwimmbad so stark beschädigt, dass es abgerissen werden musste. Damit die Schulkinder auch weiterhin am Schwimmunterricht teilnehmen können, wurde als Alternative das Schwimmbad des Hotels Eden au Lac genutzt. Für unerfahrene Schwimmer war diese Notlösung allerdings nichts. Aus diesem Grund werden die kleinsten der Echternacher Grundschule ihren Schwimmunterricht zukünftig im Aktiva-Schwimmbad auf dem Potaschberg erhalten.
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