/ In Kayl strahlt es bald in LED: Gemeinde will Straßenbeleuchtung erneuern
Die rezente Gemeinderatssitzung in Kayl dürfte wohl in die Lokalgeschichte eingehen – nicht wegen etwaiger bahnbrechender Entscheidungen. Tatsächlich wurden sämtliche Tagesordnungspunkte einstimmig verabschiedet. Und zum Schluss lag dem Schöffenrat keine einzige Anfrage der Opposition vor.
Die Tagesordnung gab kaum Anlass für Kritik. Konventionen mit Privatpersonen, Dienstleistungsverträge mit Unternehmen, Vereinbarungen über einen Geländetausch mit Privathaushalten bieten wenig Angriffsfläche. Unter anderem verständigte sich der Gemeinderat am Donnerstag auf ein dreimonatiges Eingliederungspraktikum, das ein Insasse der halboffenen Strafvollzugsanstalt Givenich an einer kommunalen Dienststelle absolvieren wird.
Keinen Widerspruch rief die Vereinbarung mit der Vélo-Unioun Esch zum Start der 4. Etappe der „Flèche du Sud“ in der Gemeinde hervor. Unterstützung bekam Bürgermeister John Lorent (LSAP) ebenfalls für seine Ankündigung, 2020 ganz auf das Radrennen zu verzichten, sollte Kayl als Kandidat für eine Etappenankunft erneut leer ausgehen. Das sei keineswegs als leere Drohung zu verstehen, so Lorent.
Straßenleuchten und Wasserleitungen
Mehr Diskussionsstoff bot hingegen der Kostenvoranschlag zur Erneuerung der Wasserleitung in der Faubourg-Straße. In der vor nicht allzu langer Zeit instand gesetzten Straße muss die marode Gasleitung ausgewechselt werden. Die Gemeinde will die Baustelle zur Renovierung der Wasseranschlüsse nutzen. Sorgen bereiten den Räten insbesondere die dabei zu erwartenden Verkehrsprobleme in der Gemeinde, denn Arbeiten finden auch in der Hauptstraße nach Tetingen statt. Mit Sudgaz werde man sich verständigen, um die Baustelle Faubourg-Straße nicht zeitgleich mit den Arbeiten in der rue Principale zu öffnen, versprach John Lorent der besorgten Opposition. 490.000 Euro soll die Erneuerung der Wasserleitung kosten.
Bis 2025 soll die Straßenbeleuchtung in der Gemeinde erneuert werden. Der Umstieg auf die energieeffizientere LED-Technik wird 1,05 Millionen Euro verschlingen. Man erhofft sich Kostenersparnisse in Höhe von 32.000 Euro pro Jahr.
Sowohl DP- als auch CSV-Räte bemängelten, dass kürzlich erneuerte, energiesparende Leuchten ebenfalls ausgetauscht werden sollen. DP-Rat Romain Becker regte an, auf Sensor-gesteuerte, dimmbare Straßenleuchten zurückzugreifen, die bei Bedarf heller leuchten. Man verfolge entsprechende Erfahrungen, so Lorent. Moderne Straßenleuchten könnten stets nachgerüstet werden.
Esch 2022: Kayl ist dabei
Die Gemeinde Kayl wird Mitglied der Asbl „Capitale européenne de Culture 2022“. Einem entsprechenden Vorschlag des Schöffenrats stimmte der Gemeinderat zu. Die Erklärung für diesen Schritt lieferte Lorent mit dem Hinweis auf die rezenten Veränderungen in Struktur und Arbeitsweise von Esch2022. Guy Assa, Leiter der kommunalen Kulturdienststelle, informierte die Räte über die Projekte, die die Gemeinde zu Esch2022 einreichen will.
Dazu zählt neben dem geplanten „Musée vun der Aarbecht“ die Bildung eines Chors mit Jugendlichen aus Rümelingen und Kayl. Die zweijährliche „Journée internationale des mineurs“ soll zu einer regelrechten „Rencontre européenne des mineurs“ umgewandelt werden und ebenfalls als Projekt für Esch2022 vorgeschlagen werden. Ein viertes kommunales, unter Beteiligung lokaler Künstler geplantes Projekt hat die vom Eisenerzabbau gezeichnete Landschaft um das Kayltal zum Thema.
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