Karting / In Monnerich rollen wieder die Karts – der Motorsport-Nachwuchs muss allerdings im Ausland antreten
Ab Mittwoch ist Luxemburgs einzige Karting-Strecke wieder geöffnet. In Monnerich steht der Freizeitspaß aber im Vordergrund – Wettbewerbe gibt es dort keine mehr. Wenn der Luxemburger Motorsport-Nachwuchs an Kartrennen teilnehmen will, führt der Weg ins Ausland. Ein Problem, mit dem sich auch der ACL befasst.
Wenn die Türen von Luxemburgs einziger Kartstrecke am Mittwoch erstmals nach der Winterpause wieder öffnen, steht in Monnerich der Freizeitspaß im Vordergrund. Die Zeiten, in denen die ehemaligen Formel-1-Piloten Michael Schumacher und Jarno Trulli in Monnerich ihre Runden drehten, sind mittlerweile vorbei. Wettbewerbe gibt es dort keine mehr. Die Strecke, die sich seit dem vergangenen Jahr im Besitz des ACL befindet, wird heute zum Großteil für Freizeitaktivitäten benutzt.
Hindernisse
In Monnerich soll aber auch der Nachwuchs an den Rennsport herangeführt werden, erklärt Florian Brouir, Koordinator von ACL Sport: „Wenn Kinder noch nie Kart gefahren sind, sollten sie nicht sofort in einen Wettbewerb einsteigen, sondern erst einmal den Sport in Monnerich kennenlernen.“ Der „Automobile Club du Luxembourg“ hatte die Strecke 2021 übernommen, mit dem Ziel Karting als Freizeitaktivität anzubieten, aber eben auch gleichzeitig als Sport zu fördern.
Aktuell zählt der ACL 37 lizenzierte Karting-Piloten in seinen Reihen – die Mehrheit davon ist noch minderjährig. „Es ist zwar noch früh im Jahr und noch nicht alle haben ihre Lizenz beantragt. Die Tendenz zeigt aber, dass sich im Vergleich zum vergangenen Jahr nicht viel ändern wird“, sagt Brouir: „Natürlich hören jedes Jahr ein paar auf oder wechseln vom Kart ins Auto. Gleichzeitig kommen aber auch jedes Jahr neue hinzu.“ Es sind oft Kinder, die von einer Karriere im Motorsport träumen.
Sie trainieren unter anderem auch auf der Kartstrecke in Monnerich. Alleine oder im Klub (Karting Club Lëtzebuerg). Für die Erfahrung sei es allerdings auch wichtig, Trainingsfahrten im Ausland zu absolvieren, erklärt Brouir. Außerdem finden alle Wettbewerbe im Ausland statt. In Monnerich gibt es nämlich kein kompetitives Kartfahren mehr.
„Wir organisieren aber eine Kart-Meisterschaft in Frankreich und eine in Belgien. Unsere Piloten fahren dort um den Meistertitel“, so Brouir: „Es gibt verschiedene Altersklassen. Angefangen bei den Minimes bis hin zu den Seniors.“ In Frankreich und Belgien finden jährlich jeweils fünf Rennen statt. Der ACL verteilt für die jeweiligen Platzierungen Punkte, aus denen am Ende der Saison die Meister ermittelt werden.
Diese Wettkämpfe sind aber oft mit vielen Hindernissen verbunden: Angefangen bei dem Kauf eines Karts bis hin zu Anfahrt, Treibstoff, Einschreibungsgebühr, Reifen, Unterhalt … Die Teilnahme an Rennen kostet viel Geld. Ein Grund, warum der Motorsport für viele Kinder keine Option ist. „Das notwendige Budget ist für viele Menschen eine Bremse“, so Brouir.
Eine neue Meisterschaft
Es ist ein Problem, das auch beim ACL bekannt ist. Deswegen suchte man nach Lösungen. „Eines unserer Ziele ist es, den Motorsport für eine breitere Masse zu öffnen und das Interesse mehrerer Menschen zu erreichen“, erklärt Brouir: „Deswegen haben wir eine neue Meisterschaft ins Leben gerufen.“ Dabei handelt es sich um Slalom-Karting. „Eine solche Meisterschaft gibt es schon für Autos, nun haben wir sie auch für den Kartsport geöffnet“, so der Koordinator von ACL Sport: „Diese wird in Colmar-Berg ausgetragen. Das Ziel ist, einen Low-Budget-Wettbewerb zu organisieren.“
Konkret bedeutet dies, dass die Piloten in Colmar-Berg entweder mit dem eigenen Kart oder aber auch mit einem Leihboliden antreten können. „Wir werden einen Verleih anbieten, was diese Serie zugänglicher macht. Sie ist weniger aufwendig“, erklärt Brouir. Die Meisterschaft im Slalom-Karting wird aus zwei Läufen bestehen. Los geht es bereits am 20. März, der zweite Lauf findet erst später im September statt.
Um sich im Motorsport zu etablieren und voranzukommen, sollte der Nachwuchs am besten aber auch bei Rennen im Ausland starten. Nur mit der Erfahrung, die man dort gegen die internationale Konkurrenz sammelt, kann man im Motorsport weiterkommen und sich eine Karriere aufbauen. Es ist ein mühsamer und steiniger Weg.
Als Beispiel nennt Brouir den wohl bekanntesten Luxemburger Motorsportler, Dylan Pereira: „Dylan ist das Aushängeschild des Automobilsports in Luxemburg. Wenn unser Nachwuchs sieht, dass er gute Ergebnisse erzielt, ist dies eine zusätzliche Motivation. Sie sehen, dass es möglich ist, ihre Ziele zu erreichen.“
Öffnungszeiten
Die Kartingpiste in Monnerich ist ab heute wieder von mittwochs bis sonntags zwischen 10.30 Uhr und 18.30 Uhr geöffnet. Die Öffnungszeiten und Tage werden im Laufe der Saison weiter angepasst. In den Schulferien ist die Strecke beispielsweise täglich geöffnet. Sowohl Einzelfahrten als auch Gruppenevents können gebucht werden. Mehr Infos gibt es unter www.acl.lu/karting.
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