Kurz nach Mittag und bei strahlendem Sonnenschein wurde die Elektrolok ADU N. 6 gestern von einer belgischen Spezialfirma mit einem Kran auf einen Anhänger gehoben und dann per Schwertransport nach Düdelingen gebracht.  Die Route führte durch Differdingen, dann ging es weiter über die Südautobahn A13 bis nach Düdelingen. Der Transport ging ohne Schwierigkeiten über die Bühne und die Spezialisten brauchten nicht mal eine Stunde, um die Strecke zu bewältigen.

Am Zielort angekommen, wurde die historische Lok zunächst in der ehemaligen Industriehalle Fondouq untergestellt. Dort wird sie von Gemeindemitarbeitern in den kommenden Monaten restauriert. Die 340 PS starke Zugmaschine wurde 1930 im Düdelinger Werk gebaut. Sie wiegt 45 Tonnen und war mehrere Jahre für den Stahlkonzern Arbed im Einsatz. Elektrolokomotiven wurden damals hauptsächlich für den Transport der schweren Flüssigschlackenbehälter benutzt. Außerdem transportierten sie Eisenerz und Koks zu den Silos, die die Hochöfen versorgten. Ihren endgültigen Platz wird die Elektrolok im neuen Viertel „NeiSchmelz“ finden.

Die letzten 30 Jahre stand die Lokomotive im wahrsten Sinne des Wortes auf einem Abstellgleis im Fond-de-Gras und war den Witterungsbedingungen schonungslos ausgesetzt. Rost hat in dieser Zeit die Maschine quasi ganz zerfressen.

„Wir haben die Elektrolok für einen symbolischen Euro dem Staat abgekauft und werden sie nun auch instand setzen. Mit dieser Werkslok kehrt auch ein Stück Industrieerbe zurück an seinen Platz“, erklärte Düdelingens Bürgermeister Dan Biancalana (LSAP) dem Tageblatt. Fahren wird die Elektrolok auch nach den Renovierungsarbeiten wahrscheinlich nicht mehr. Ob die Gemeinde für die anfallenden Sanierungsarbeiten auch finanzielle Hilfe vom Staat erhalten wird, wird letzten Endes davon abhängen, ob die Lok unter Denkmalschutz gestellt wird.    

Die Lok hat stark unter den Witterungsbedingungen gelitten

Die Elektrolok leistete 340 PS

45 Tonnen an vier Ketten: Hoffentlich hält alles …

Eine Spezialfirma hat die Lok gestern von Differdingen nach Düdelingen befördert

Eine Stunde hat der Schwertransport gedauert

Die Lok wurde schließlich in der Hall Fondouq abgeladen

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Armand Hoffmann

Armand Hoffmann, geboren 1983 in Luxemburg, hat in Innsbruck und Luxemburg studiert. Seit 2010 ist er Teil der Lokalredaktion des Tageblatt. Am Anfang noch ohne Navigationsgerät unterwegs, hat sich das mittlerweile geändert. Seine Artikel handelten bislang von den bevorstehenden Brückentagen und unterschiedlichen Gemeinderäten. Doch auch Mordprozesse sowie die Begegnung mit einem Nobelpreisgewinner wurden von dem Lokaljournalisten abgedeckt.

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