Bluttat / Insgesamt 11 Tote in Hanau - Mutmaßlicher Täter tot
Nach tödlichen Schüssen in Hanau dringen Spezialkräfte der Polizei in eine Wohnung ein und finden zwei Leichen – unter ihnen der mutmaßliche Täter. Hinweise auf weitere Täter gibt es den Ermittlern zufolge nicht.
Nach den tödlichen Schüssen auf neun Menschen in Hanau ist der mutmaßliche Täter tot. Polizisten hätten am frühen Donnerstagmorgen in einer Wohnung zwei weitere Leichen gefunden. Unter diesen sei mit hoher Wahrscheinlichkeit der Täter, sagte ein Polizeisprecher. Es gebe keine Hinweise auf weitere Täter.
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Nach Zeugenaussagen zu einem Fluchtfahrzeug seien Spezialkräfte der Polizei in eine Wohnung im Stadtteil Kesselstadt eingedrungen, sagte der Sprecher. Dort seien die beiden Toten entdeckt wurden. Die Ermittlungen zu ihrer Identität seien noch nicht abgeschlossen. BILD zufolge soll es sich bei der anderen Leiche um die Mutter des mutmaßlichen Täters handeln. Angaben zu ihrer Nationalität wie zur Nationalität der neun zuvor erschossenen Menschen könnten noch nicht gemacht werden.
Die Polizei hatte die Zahl der Toten zunächst mit acht, am Morgen mit neun angeben. Außerdem wurden nach Polizeiangaben mehrere Menschen verletzt.
Beim mutmaßlichen Täter ist Medienberichten zufolge ein Bekennerschreiben gefunden worden. Auch ein Video sei sichergestellt worden, berichtete der Hessische Rundfunk am Donnerstagmorgen unter Berufung auf Sicherheitskreise. Beides werde nun ausgewertet. Die „Bild“-Zeitung berichtete, der mutmaßliche Täter habe in dem Bekennerschreiben „wirre Ansichten, viele davon auch rechtsradikaler Natur“ geäußert.
Nach Informationen aus Sicherheitskreisen hat der mutmaßliche Täter wenige Tage vor der Tat ein Video bei Youtube veröffentlicht. In diesem Video spricht der Mann in fließendem Englisch von einer «persönlichen Botschaft an alle Amerikaner». Der Clip, der am Donnerstagmorgen weiter im Internet zu sehen war, wurde offensichtlich in einer Privatwohnung aufgenommen, ins Netz gestellt wurde er vor wenigen Tagen.
Darin sagt der Mann, in den USA existierten unterirdische Militäreinrichtungen, in denen Kinder misshandelt und getötet würden. Dort würde auch dem Teufel gehuldigt. Amerikanische Staatsbürger sollten aufwachen und gegen diese Zustände «jetzt kämpfen». Ein Hinweis auf eine bevorstehende eigene Gewalttat in Deutschland ist in dem Video nicht enthalten. Das Motiv des Verbrechens mit insgesamt elf Toten blieb zunächst unklar.
Die Polizei und die Generalstaatsanwaltschaft in Frankfurt am Main bestätigten die Berichte zunächst nicht. Sie verwiesen auf die laufenden Ermittlungen.
Keine weiteren Täter angenommen
Durch Schüsse an zwei Tatorten waren am Mittwochabend in Hanau nach Polizeiangaben mindestens neun Menschen getötet worden. Ein mutmaßlicher Täter wurde während einer Großfahndung tot in seiner Wohnung aufgefunden. Dort entdeckte die Polizei noch eine weitere Leiche.
Hinweise auf weitere Täter gab es zunächst nicht, wie die Ermittler am frühen Morgen weiter mitteilten. Die Hintergründe der Bluttaten waren vorerst unklar.
Der Täter griff nach Polizeiangaben am Mittwochabend gegen 22.00 Uhr zuerst ein Lokal am Heumarkt an, im Westen von Hanau. Dort seien mehrere Menschen erschossen worden, sagte der Polizeisprecher. Ein dunkler Wagen sei von dort davongefahren. Danach wurden im weiter westlich gelegenen Stadtteil Kesselstadt weitere Menschen erschossen.
Vor dem Lokal am Heumarkt waren nach den Schüssen Patronenhülsen zu sehen, wie ein Reporter der Deutschen Presse-Agentur berichtete. Die Spuren wurden mit Farbspray markiert. Die Polizei forderte Passanten auf, den Bereich zu verlassen und sich in ihre Wohnungen oder andere Lokalitäten vor Ort zu begeben.
Die zum Main-Kinzig-Kreis gehörende Stadt Hanau liegt rund 20 Kilometer östlich von Frankfurt/Main und hat etwa 100 000 Einwohner. Zur Unterstützung der hessischen Polizei waren auch Beamte aus Bayern im Einsatz.
Reaktion der Bundesregierung
Die Bundesregierung hat bestürzt auf das schwere Gewaltverbrechen in Hanau mit bislang elf Toten reagiert. «Die Gedanken sind heute morgen bei den Menschen in #Hanau, in deren Mitte ein entsetzliches Verbrechen begangen wurde», schrieb Regierungssprecher Steffen Seibert am Donnerstagmorgen auf Twitter. «Tiefe Anteilnahme gilt den betroffenen Familien, die um ihre Toten trauern», fügte er hinzu. Seibert äußerte die Hoffnung, dass die Verletzten bald wieder gesund werden.
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Eng schrecklech Geschicht.
Et deed mer leed et ze soen, mé Aeren Artikel ass och schrecklech geschriwwen.
Et mengt een et wären 3 oder 4 Leit déi en geschriwwen hätten.