Triathlon / Internationaler Triathlon in Echternach: Ein Traditionsrennen
Bereits zum 37. Mal veranstaltet der älteste Triathlonklub des Landes, der Trilux, an diesem Wochenende seinen internationalen Triathlon, der traditionell am Echternacher See ausgetragen wird. In diesem Jahr finden im gleichen Rahmen auch die luxemburgischen Meisterschaften (Standarddistanz) statt, auch wenn die bekanntesten Namen nicht am Start sein werden.
Der 1984 gegründete Trilux ist nicht nur der älteste, sondern auch der größte Triathlonverein des Landes. Traditionell organisiert der Klub am ersten Juliwochenende seinen internationalen Triathlon rund um den Echternacher See. Seit 30 Jahren sind Präsident Gilbert Asselborn, der Anfang des Jahres das Amt des Klubpräsidenten übernommen hat, sowie Thierry Godfrind in der Organisation mit dabei und haben Hochzeiten, wie die Austragung der EM, und auch problematischere Phasen, mit Zuschauerrückgang und zuletzt auch der Corona-Pandemie, miterlebt.
Herausforderungen
Viele große Triathlonrennen, die von den nationalen Vereinen organisiert werden, gibt es in Luxemburg nicht mehr. Die bekanntesten sind weiterhin der Echternacher sowie der Weiswampacher Triathlon, der einige Wochen später ausgetragen wird. Beide Organisatoren wechseln sich dann auch mit der Austragung der Landesmeisterschaften ab. Im letzten Jahr fanden in Echternach so etwa die im Sprint statt, in diesem Jahr sind es die über die Standarddistanz, die zuvor auch als olympische Distanz bezeichnet wurde. Im nächsten Jahr wechselt das ganze Szenario dann wieder.
Vor allem die Sponsorensuche bereitet den Veranstaltern jedoch seit einiger Zeit immer mehr Kopfschmerzen. Für Asselborn und Godfrind einer der Hauptgründe, warum kleinere Klubs eine solche Organisation kaum noch stemmen können. „Die Kosten sind in den letzten Jahren enorm gestiegen, noch mehr seit der ganzen CGDIS-Reform, bei der jeder Krankenwagen, jede Person, die im Einsatz ist, bezahlt werden müssen.“ Für die Organisatoren des Trilux steht jedoch das Thema Sicherheit an allererster Stelle. Diese Vorkehrungen, seien es nun die Krankenwagen, die Boote auf dem See, durch die beim Schwimmen direkt agiert werden kann, die komplette Absperrung der Radstrecke oder auch ein privat organisierter Sicherheitsdienst, der in der Nacht seine Runden um den Austragungsort macht, machen immerhin 25 bis 30 Prozent des Gesamtbudgets aus. „Die Leute fühlen sich sicher und kommen gerne wieder zurück. Das ist aber etwas, das man über Jahre hinweg aufbaut“, betont Godfrind, der auch erklärt, dass man keine internationalen Athleten bezahlt, um in Echternach an den Start zu gehen. Dass ohne den eingespielten Kern des Klubs, der sich seit Jahren um die Organisation kümmert und bereits unter der Woche auch fleißig mit dem Aufbau beschäftigt war, so eine Veranstaltung kaum noch möglich wäre, ist in Zeiten eines großen „Bénévoles“-Mangels quer durch die Vereine in allen Sportarten derweil kaum noch überraschend.
Strecke
Aufgrund des Umbaus am Eingang des Echternacher Sees, dort, wo sich auch das Restaurant befindet, sind die Organisatoren des Triathlons von ihrem traditionellen Standort an eine andere Stelle des Sees ausgewichen. Um genauer zu sein, befindet sich der Start-und-Ziel-Bereich nun am Parkplatz, der sich wenige Hundert Meter oberhalb der Jugendherberge befindet. „Vor der Pandemie haben wir uns entschieden, alles dorthin zu verlegen, in den beiden folgenden Jahren ist der Triathlon jedoch dann zweimal ausgefallen, weshalb er 2022 zum ersten Mal am neuen Standort stattfand“, erklärt Asselborn. Die Erfahrungen der Premiere im letzten Jahr waren durchweg positiv. „Es ist viel besser, alles ist eben, wir müssen keine Wiese mähen, wenn es regnet, fließt das Wasser ab und wir müssen nicht im Matsch rumstehen und auch der Zugang zum Wasser ist richtig gut.“ In diesem Jahr wird dann auch der Echternacher Fußballklub Daring im Start-und-Ziel-Bereich für den Getränke- und Grillstand sorgen, was im letzten Jahr noch an die Jugendherberge ausgelagert war.
Luxemburgische Meisterschaft
Der Neustart nach Corona war im vergangenen Jahr weniger schwierig als die Veranstalter des Trilux befürchtet hatten. In diesem Jahr hat die Zahl der Anmeldungen jedoch noch einmal deutlich angezogen. In fast allen Kategorien hat sich die Anzahl der Teilnehmer im Vergleich zu 2022 verdoppelt. Für den internationalen Triathlon, in den auch die luxemburgische Meisterschaft über die Standarddistanz integriert ist, gab es bis Freitag 87 Einschreibungen. Dennoch bedauert Asselborn, dass die ganz großen Namen in diesem Jahr fehlen werden, denn die besten luxemburgischen Triathleten sind derzeit bei den Europaspielen in Krakau im Einsatz. Dabei sind Athleten wie Bob Haller oder auch Jeanne Lehair immer gern gesehene Gäste in Echternach, die sich diese Gelegenheit sonst auch nicht nehmen lassen. Als Favorit dürfte somit Gilles Miny (Team X3M Snooze), der sich den Titel im letzten Jahr in Weiswampach sicherte, ins Rennen gehen. Am Start wird bei den Herren auch Yannick Lieners (CAB) sein. Bei den Damen dürften die Blicke aus nationaler Sicht auf Sally Dickes (Team X3M Snooze) gerichtet sein, die sich in Remich den Titel über die Langdistanz gesichert hat. Konkurrenz dürfte sie von ihrer Teamkollegin Samantha Ecker bekommen. Internationale Athleten stammen vor allem aus den Nachbarländern.
Boom bei der Jugend
Erfreut zeigen sich Asselborn und Godfrind über den Zuspruch bei den Jüngsten. Rund hundert Kinder haben sich im Vorfeld für den Samstag eingeschrieben. Ein Trend, den man auch im Verein sieht, denn in der Sektion Trikids werden regelmäßig bis zu 30 Kinder betreut, für die auch Lehrgänge organisiert werden. So ist es auch selbstverständlich, dass es in dieser Kategorie für das Triathlon-Wochenende keine Anmeldegebühr gibt.
Rahmenprogramm
Während am Samstag der internationale Triathlon und die Meisterschaften im Blickpunkt sind, steht am Sonntag der Sprint-Triathlon im Fokus, der wohl ausverkauft sein wird. Denn in diesem Jahr ist das kürzere Rennen Teil der rheinland-pfälzischen Liga, durch die alleine schon 80 Sportler angemeldet sind. Eine Tatsache, die den Wettkampf noch einmal aufwertet und etwas, das man beim Trilux am liebsten langfristig integrieren möchte.
Für alle Rennen, die im Vorfeld weniger als 200 Voranmeldungen erhalten haben, kann man sich noch bis eine Stunde vor dem Start einschreiben. Auch Kurzentschlossene können also noch am langen Triathlon-Wochenende dabei sein.
Besonders am Herzen liegt dem Duo der „Gesondheetslaf“ am Samstagnachmittag, der gemeinsam mit der „Fondation Cancer“ ausgetragen wird und über fünf Kilometer rund um den See führt. Für diesen haben sich im Übrigen Premierminister Xavier Bettel und viele seiner Ministerkollegen angekündigt. Startnummer oder Zeitmessung gibt es hier nicht, vielmehr geht es darum, dass man sich bewegt, wie der Trilux-Präsident zum Abschluss betont. „Egal ob laufen oder spazieren.“
Programm
Am Samstag:
11.00: Kids Triathlon A und B (100 m Schwimmen/4 km Radfahren/1 km Laufen)
12.00: Youth Triathlon B und C (300/8/2,5)
13.00: Triathlon Découverte (100/4/1)
14.15: Gesondheetslaf über 5 km
16.00: Internationaler Triathlon und luxemburgische Meisterschaft über die Standarddistanz (1,5/40/10)
Am Sonntag:
10.30: Sprinttriathlon (750/20/5)
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