Leichtathletik / Internationales Meeting lockt wieder hochklassige Teilnehmer nach Schifflingen
Beim Schifflinger Leichtathletikklub, dem CAS, nähert man sich langsam dem großen Jubiläum: Das traditionelle internationale Meeting geht am Sonntag bereits in seine 18. Auflage. Einmal mehr kann sich der kleine Verein dabei über ein hochklassiges Teilnehmerfeld freuen.
Es ist das einzige internationale Leichtathletikmeeting, das in Luxemburg aktuell in der Freiluft-Saison organisiert wird. Und der CA Schifflingen, um seinen Präsidenten Pierre Hensgen, hat es in den vergangenen Jahren geschafft, sich nicht nur in Luxemburg und der Großregion einen Namen zu machen. Von Jahr zu Jahr wurden immer mehr internationale Topathleten auf den familiären Wettkampf im Stade Jean Jacoby aufmerksam. 2019 konnte man sich so beispielweise über die Teilnahme von Christophe Lemaitre, Bronzemedaillengewinner bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio über 200 Meter, freuen. Nachdem man im vergangenen Jahr aufgrund der Corona-Lage auf die Austragung verzichten musste, hat das Team um Meeting-Direktor Luc Hensgen für die Auflage 2021 einmal mehr ein hochklassiges Teilnehmerfeld zusammengestellt.
Das Programm
Beginn der Wettbewerbe um 16 Uhr:
Höhepunkte aus dem Programm:
17.30: Diskuswerfen Herren
17.40: 400 Meter Damen
18.00: 400 Meter Herren/Stabhochsprung Herren
18.10: Hochsprung Herren
18.20: Finale 100 Meter Damen
18.30: Finale 100 Meter Herren/Weitsprung Damen
18.50: 800 Meter Damen
19.00: 800 Meter Herren/Kugelstoßen Herren
19.20: 1.500 Meter Damen
19.30: 1.500 Meter Herren
19.45: 5.000 Meter Herren
Das Meeting findet im Rahmen der Covid-Check-Regeln statt, womit 300 Zuschauer zugelassen werden.
Ein Bus-Shuttle für Zuschauer wird zwischen 15 und 20 Uhr zwischen dem „Parking Hall Polyvalent“ und dem Stade Jean Jacoby organisiert.
Kein Wunder demnach, dass sich auch die besten Luxemburger Leichtathleten die Chance nicht entgehen lassen, im eigenen Land gegen eine erstklassige internationale Konkurrenz anzutreten. „Ich freue mich besonders darauf, endlich wieder vor Publikum in Luxemburg laufen zu können“, betont demnach auch Charel Grethen, über dessen Teilnahme die Organisatoren des CA Schifflingen besonders froh sind. Der 29-Jährige hat vor zwei Wochen bei den Olympischen Spielen in Tokio bekanntlich für Schlagzeilen gesorgt, als er im Halbfinale den nationalen Rekord über 1.500 Meter pulverisierte und überraschend den Einzug ins Finale schaffte, in dem er schließlich auf Rang zwölf ins Ziel lief. Gerade mal zwei Wochen nach diesen unglaublichen und kräftezehrenden Läufen in Tokio wieder ins Wettkampfgeschehen einzugreifen, ist alles andere als selbstverständlich. Und so wird Grethen in Schifflingen auch nicht über seine Paradestrecke, die 1.500, an den Start gehen, sondern vielmehr die 800 Meter in Angriff nehmen. „Nach Tokio ist es sicherlich nicht einfach, wieder zurück in den Rhythmus zu kommen, doch die letzten Trainingseinheiten liefen gut“, gibt der Athlet des CSL zu. Dennoch ist Grethen aus luxemburgischer Sicht zweifelsohne eines der Gesichter des Meetings und freut sich, den Schifflinger Verein durch seine Teilnahme für seine stetigen Bemühungen unterstützen zu können.
Auch der zweite luxemburgische Leichtathlet, der in Tokio am Start war, wird es sich nicht entgehen lassen, im Stade Jean Jacoby anzutreten. Bob Bertemes verbrachte die Woche in Mannheim, wo er sich erneut ganz auf das Training konzentrierte. Noch nie konnte der 28-jährige Kugelstoßer, der kurz vor dem Meeeting 2019 seinen noch heute gültigen Landesrekord von 22,22 Metern aufstellte, den Wettkampf in Schifflingen gewinnen. Etwas, was Bertemes gerne ändern würde. Auch Vera Hoffmann, die nationale Rekordhalterin über 1.500 Meter, und Patrizia van der Weken, die erst im Juli bei der U23-EM ihren Landesrekord über 100 Meter auf 11:50 Sekunden verbesserte, lassen sich die Möglichkeit nicht entgehen, in Schifflingen an den Start zu gehen. „Ich bin wirklich dankbar, dass es solch einen Wettkampf auch in Luxemburg gibt. Sonst sind wir ja eher gewohnt, ins Ausland fahren zu müssen“, erklärt Hoffmann.
Großer Wunsch: Unterstützung der FLA
Weiterer Höhepunkt im Programm dürfte auch der 1.500-m-Lauf der Herren sein, für den sich bis Freitag nicht weniger als 41 Athleten eingeschrieben hatten. Unter ihnen auch das erst 16-jährige luxemburgische Nachwuchstalent Vivien Henz, das bei der U20-EM vor einem Monat den Sprung ins Finale schaffte. Im Hochsprung der Herren sind unterdessen ausschließlich Athleten am Start, die eine persönliche Bestleistung zwischen 2,08 und 2,30 Metern aufweisen können. zu den Namen, die man sich merken sollte, gehört außerdem Mauricio Ortega. Der kolumbianische Diskuswerfer belegte in Tokio den siebten Rang. Der deutsche Stabhochspringer Oleg Zernikel kam bei den Olympischen Spielen seinerseits auf den neunten Platz und die Portugiesin Lorène Bazolo stellte mit 38 Jahren in der vergangenen Woche in Zürich mit einer Zeit von 11:10 Sekunden noch einmal einen neuen nationalen Rekord über 100 Meter auf. Bis Freitag hatten sich 217 Athleten aus 36 Ländern angemeldet, davon 26, die entweder in Tokio oder bei der letzten WM in Doha im Einsatz waren.
In Schifflingen sind Luc Hensgen und sein Team voller motivierter ehrenamtlicher Helfer, die ein Budget von 35.000 Euro zur Verfügung haben, jedenfalls erneut nicht zu bremsen. Auch in den kommenden Jahren wollen die Verantwortlichen ihr Meeting gerne weiter vorantreiben. In diesem Jahr kann man etwa auf neue Technik, unter anderem an den Startblöcken, zurückgreifen. Ein Wunsch bleibt jedoch bestehen, wie Präsident Pierre Hensgen betont: „Spätestens für unser 20. Jubiläum würde ich mich freuen, wenn wir auf unseren Flyer auch das Logo der FLA aufdrucken könnten.“ Bisher ist der nationale Verband, Organisator des internationalen CMCM-Hallenmeetings in der Coque, nämlich noch keiner der Unterstützer dieses Sommerwettkampfes.
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