Luxemburg / „Interpretation macht fassungslos“: OGBL kritisiert Schlussfolgerungen zu Studie über Europaschulen
Die Gewerkschaft OGBL hat die Schlussfolgerungen von Bildungsminister Claude Meisch kritisiert, die er nach einer Studie seines Ministeriums zu Luxemburgs öffentlichen Europaschulen gezogen hat. In einem Schreiben erklärt die Gewerkschaft, die Bildungsungleichheit sei durch die Schulen nicht weniger worden.
„Die Lüge über die öffentlichen europäischen Schulen“: Das ist die Überschrift, die der Gewerkschaftsbund OGBL für seine Pressemitteilung ausgewählt hat. Hinter dem recht steilen Einstieg in das Schreiben verbirgt sich folgendes Thema: Das Bildungsministerium hat Anfang Juli die vorläufigen Ergebnisse einer Studie über öffentliche europäische Schulen vorgestellt. Vorgenommen wurde sie von Forschern der Uni Luxemburg und der Koordinationsstelle für pädagogische und technologische Forschung und Innovation (Script). „Wenig überraschend und wie zu erwarten war, sind die Ergebnisse natürlich positiv“, heißt es gleich zu Beginn der OGBL-Pressemitteilung. Die Gewerkschaft ist jedoch nicht ganz einverstanden damit – und geht in dem weiteren Schreiben auf die Gründe dazu ein.
„Die Studie versucht zu zeigen, dass die Europaschulen die Bildungsungleichheit wirksam verringern können, und damit ihren Erfolg zu beweisen“, so der OGBL. „Doch wie immer steckt der Teufel im Detail, und die Interpretation der Daten macht fassungslos.“ Bereits 2022 habe das Nationale Observatorium für Schulqualität (ONQS) gewarnt: „Durch die Aufnahme einiger europäischer Schulen in das öffentliche Angebot überträgt die Bildungspolitik einen Teil der sozialen Verantwortung auf ein paralleles Schulsystem, [was] zu einer Zersplitterung der Bildungslandschaft führen und eine soziale Segregation nach sich ziehen könnte.“
Nach Ansicht des OGBL habe diese „Zersplitterung der Bildungslandschaft“ mit der Zunahme der Europaschulen auch tatsächlich stattgefunden. „Außerdem ist dieses alternative Angebot für wohlhabende Haushalte günstiger: Die am 7. Juli vorgestellte Studie zeigt, dass die Europaschulen mehrheitlich Schüler mit einem besseren sozioökonomischen Hintergrund aufnehmen“, erklärt die Gewerkschaft. „Wenn die Schulen also weniger Bildungsungleichheit aufweisen, dann liegt das daran, dass die Rekrutierung aus einem sozioökonomisch wohlhabenderen Teil der Gesellschaft erfolgt.“
Vergleich zwischen verschiedenen Schularten
Außerdem stellt der OGBL die Feststellung in Frage, dass es in den Europaschulen weniger Schulverzögerungen gebe. Mit dem Prinzip der A- und der B-Note sei es „ leicht, ein erfolgreiches Jahr zu absolvieren, was die fast 100-prozentige Erfolgsquote beim Abitur erklärt“. Die A-Note spiegele dabei die tägliche Arbeit der Schüler wider, also die Konzentration im Unterricht oder die Erledigung der Hausaufgaben. Die B-Note setze sich aus dem Durchschnitt der Noten für die Klassenarbeiten zusammen. Diese beiden Noten seien also gleichrangig.
Ein weiterer Kritikpunkt des OGBL besteht darin, dass man nach Ansicht der Gewerkschaft die Europaschulen gar nicht mit den Schulen des luxemburgischen Systems vergleichen könne. Relevant sei auch, „dass diese Studie nur auf mathematischen Fähigkeiten beruht und die Sprachkenntnisse der Schüler an den Europäischen Schulen und im luxemburgischen Schulsystem in keiner Weise berücksichtigt“. Das Fazit des Schreibens: „Bei genauerem Hinsehen ist es den Europaschulen nicht gelungen, die Bildungsungleichheit in der Bevölkerung zu verringern. Sie neigen sogar dazu, die soziale Segregation zu verstärken.“ Die Empfehlung der Gewerkschaft folgt am Schluss der Mitteilung: „Anstatt weiterhin mit großem Aufwand und viel Werbung neue Europaschulen zu fördern, wäre der Bildungsminister besser beraten, das reguläre Schulsystem zu stärken, um, wie versprochen, eine Schule für alle zu haben.“
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„Anstatt weiterhin mit großem Aufwand und viel Werbung neue Europaschulen zu fördern, wäre der Bildungsminister besser beraten, das reguläre Schulsystem zu stärken, um, wie versprochen, eine Schule für alle zu haben.“
Et ass mier emmer nach en Rätsel ob d’Gewerkschaft daat wierklech gleeft waat se do soen oder ob daat nemmen Augenwicherei ass.
Dass mier emmer mei eng 2 bis 3 Klassen Education kreien ass eng Evidenz, egal weivill eng OGBL jeitzt. Den Problem ass deen dass den Klassechen Lux Schousystem net adaptions fäheg ass well keen changement gedult ass. Op enger Premiere gin am DE an FR nach emmer „Faust“ an „La Peste“ enseigneirt, souwei schon virun 40 Joer!!
All volonteit fier en changement an ze feiren get vun der CGFP oder vun den Proffen commission carrément bloqueirt, soulang dest den Fall ass wärt des Parallel Eduction zu Letzebuerg emmer mei Schüler opfänken mussen.
@ Arend /
Firwat dann nët Faust an d’Pescht?
Wat géif Dir dann virschloen?
Harry Potter vläicht!
Ech proposéieren den Hermann Hesse mam Steppenwolf.