Nach Raketenangriff / Iran warnt Israel vor Vergeltungsschlag
Die US-Regierung hat sich zuversichtlich gezeigt, dass trotz des tödlichen Raketenangriffs auf Kinder und Jugendliche auf den von Israel annektierten Golanhöhen eine Ausweitung des Nahost-Kriegs verhindert werden kann.
„Niemand will einen breiteren Krieg, und ich bin zuversichtlich, dass wir in der Lage sein werden, einen solchen Ausgang zu vermeiden“, sagte am Montag der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats im Weißen Haus, John Kirby, im Gespräch mit Reportern.
Unterdessen warnte der neue iranische Präsident Massud Peseschkian Israel vor einem Vergeltungsschlag im Libanon. „Ein Angriff auf den Libanon durch das zionistische Regime wäre ein großer Fehler mit schweren Konsequenzen“, sagte er in einem Telefongespräch mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron, wie das iranische Präsidialamt mitteilte. In Bezug auf den Gazakrieg sagte Peseschkian demnach, Israel verstoße mit seinen „Verbrechen gegen die Palästinenser“ gegen „alle internationalen Regeln und Gesetze“.
Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu hatte zuvor am Montag bei einem Besuch des Dorfs Madschdal Schams auf den Golanhöhen erneut mit einem „harten“ Schlag gegen die libanesische Hisbollah-Miliz gedroht, die er für den Raketenangriff auf den Ort am Samstag verantwortlich machte. Bei dem Einschlag der Rakete auf einem Fußballplatz waren nach israelischen Angaben mindestens zwölf Kinder und Jugendliche im Alter zwischen zehn und 16 Jahren getötet worden. Die Hisbollah-Miliz bestritt eine Verantwortung für den Angriff.
Kirby bezeichnete unter Berufung auf Gespräche, die am Wochenende zwischen Regierungsvertretern der USA und Israels auf „mehreren Ebenen“ geführt worden seien, die Sorgen wegen einer möglichen deutlichen Ausweitung des Kriegs als „übertrieben“. Seit Beginn des Kriegs zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas Anfang Oktober sei wiederholt eine regionale Ausweitung des Konflikts vorhergesagt worden, sagte Kirby. Diese Vorhersagen seien damals „übertrieben“ gewesen, und sie seien es auch jetzt.
Fast täglicher Beschuss durch die Hisbollah
Die Kämpfe zwischen der israelischen Armee und der Hamas waren durch den beispiellosen Angriff der Radikalislamisten auf Israel am 7. Oktober ausgelöst worden. Bei dem Angriff waren nach israelischen Angaben 1.197 Menschen getötet und 251 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt worden. Israel geht seither mit massiven militärischen Angriffen im Gazastreifen vor. Nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, wurden dabei bislang mehr als 39.300 Menschen getötet.
In dem Konflikt wird die Hamas von der Hisbollah unterstützt, die vom Libanon aus fast täglich Raketen auf den Norden Israels abfeuert. Dies wird von der israelischen Armee regelmäßig mit Beschuss von Zielen auf der libanesischen Seite der Grenze beantwortet. Die Hisbollah sieht sich wie die Hamas als Teil einer gegen Israel gerichteten und vom Iran unterstützten „Achse des Widerstands“. (AFP)
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